idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/16/2002 10:05

Brücke zwischen Kunst und Forschung

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Verfügungsgebäude für Forschung und Entwicklung zeigt noch bis 15. August Werke des Bildhauers und Fotokünstlers Ottmar Hörtl

    Pressemitteilung

    Brücke zwischen Kunst und Forschung:
    Ottmar Hörl im Verfügungsgebäude der Universität Mainz

    Verfügungsgebäude für Forschung und Entwicklung zeigt noch bis 15. August Werke des Bildhauers und Fotokünstlers Ottmar Hörl

    (Mainz, 15. Juli 2002, lei) Eine Brücke zwischen der Kunst und der Forschung schlagen - diese Idee stand Pate für eine Ausstellungsreihe, die am Montag im Verfügungsgebäude für Forschung und Entwicklung der Universität Mainz begonnen hat. Den Auftakt machen Werke des Bildhauers und Fotokünstlers Ottmar Hörl, Professor an der Akademie für Bildende Künste in Nürnberg, die noch bis zum 15. August in dem Gebäude in der Oberen Zahlbacher Straße 63 zu sehen sein werden. Die Ausstellung gerade in diesen Räumlichkeiten trage dazu bei, vermeintlich unüberwindbare Mauern zwischen Wissenschaften und Künsten abzutragen, erklärte der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. med. Jörg Michaelis, am Montag zur Eröffnung der Ausstellung. Er wies darauf hin, dass Mainz als einzige Universität Deutschlands neben den Geistes- und Naturwissenschaften auch die musischen und bildenden Künste unter ihrem Dach vereint.

    Die Ausstellung erfolgt im Rahmen der Reihe "Raum für Kunst" im Verfügungsgebäude für Forschung und Entwicklung und wird veranstaltet vom Arsenal HKM 1, d.h. der Malerei-Klasse von Prof. Friedemann Hahn an der Akademie für Bildende Künste der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Göppingen (Direktor Werner Meyer) und dem Fachbereich Medizin (Prof. Heinz Duschner). "Unsere Idee ist es, eine Brücke zu bauen zwischen der Forschung des Wissenschaftlers und der Forschung des Künstlers", sagte Prof. Heinz Duschner zum Ausstellungsgedanke. In räumlicher Hinsicht bedeutet dies, Kunstobjekte an einem Ort intensivster wissenschaftlicher Forschung zu exponieren. Doch der inhaltliche Anspruch geht darüber hinaus, wie auch der Arbeitstitel der Ausstellungsreihe "Erforschung des Sehens" zeigt. "Die Frage ist, wie sehen wir als Forscher die Dinge und wie sieht sie der Künstler - und wie machen wir jeweils Dinge sichtbar, die man so vielleicht noch nie gesehen hat", erläutert Duschner. "Wir folgen dem Gedanken des Künstlers als Forscher, der versucht, seine Forschung bildnerisch darzustellen", führt Kurator Prof. Friedemann Hahn. aus.

    In Zusammenarbeit mit verschiedenen Kunstinstituten wollen die Professoren Hahn und Duschner möglichst regelmäßig weitere Ausstellungen zum Hauptthema "Erforschung des Sehens" veranstalten.

    Die Ausstellung und der vorliegende Katalog werden von der zu Procter & Gamble gehörenden blend-a-med Forschung unterstützt.

    Ottmar Hörl
    Problemlösungen

    15.7.-15.8.2002
    Arsenal HKM 1
    Raum für Kunst im Verfügungsgebäude für Forschung und Entwicklung
    Obere Zahlbacher Straße 63 in Mainz

    Arsenal HKM 1 - Mit der Ausstellung "Problemlösung" des Konzeptkünstlers Ottmar Hörl eröffnet in der Johannes Gutenberg-Universität ein Ausstellungsraum für Gegenwartskunst

    Am Montag, den 15.Juli 2002 wird um 17.00 Uhr die Ausstellung "Problemlösung" von Ottmar Hörl eröffnet im "Arsenal HKM 1" im Verfügungsgebäude für Forschung und Entwicklung (Obere Zahlbacher Straße 63 in Mainz). Prof. Dr. med. Jörg Michaelis (Präsident der Johannes Gutenberg-Universität), Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban (Dekan des Fachbereichs Medizin der Johannes Gutenberg-Universität) , Prof. Dieter Brembs (Dekan der Akademie für Bildende Künste der Johannes Gutenberg-Universität), Dr. Donald White (The Procter & Gamble Company) und Prof. Friedemann Hahn (Akademie für Bildende Künste der Johannes Gutenberg-Universität) werden Grußworte sprechen und Werner Meyer (Direktor der Kunsthalle Göppingen) wird zur Ausstellung sprechen.
    Mit der Ausstellung "Problemlösung" von Ottmar Hörl wird der neu gegründete Ausstellungsraum für Kunst "Arsenal HKM 1" im Verfügungsgebäude für Forschung und Entwicklung in der Oberen Zahlbacher Straße 63 in Mainz ins Leben gerufen.

    Ottmar Hörl gehört zu den wesentlichen Konzeptkünstlern der Gegenwart. Die Kunstwerke seiner Ausstellung "Problemlösung" lassen sich wie alle seine Werke mit dem Konzept "Plastik als Organisationsprinzip" begreifen.
    Mit unterschiedlichen Materialien, oft aus der Industrieproduktion, und mit oft verblüffend direkten Bildbedeutungen setzt Ottmar Hörl sein Konzept von Kunstwerken als soziale Ordnungssysteme um. Seine Arbeit "Strukturformel für Farbstoffe" (2000) führt vor, wie weit die chemischen Formeln für Farbpigmente Bilder sind, abstrakte Bilder und die wissenschaftlichste aller Antworten auf das monochrome Bild in der Kunst. Radikaler geht es nicht und der Künstler verweist auf die enge Beziehung zwischen Kunst und Wissenschaft - beide reduzieren die Frage der Farbe auf ein elementares Bild der Farbe. So sind die Formeln der Newtonschen Gravitationsgesetze und der Einsteinschen Relativitätstheorie wunderschöne Bilder, mit Struktur und Form - Weltbilder und doch so abstrakt, auch geheimnisvoll und schwer zugänglich, wie dies künstlerische Bilder oftmals scheinen.
    "Skulpturen im gordischen Stil" nennt er schwarze Koten ohne Anfang und Ende aus Industrie-Leerrohr. Nach dem antiken Mythos ist der Gordische Knoten ein mit der Herrschaft über Asien verbundenes Symbol der Macht, gleichzeitig jedoch auch Symbol für ein nicht zu lösendes Rätsel - ein Geheimnis. Für Ottmar Hörl ist er auch eine der eindrucksvollsten Metaphern für Ordnung und Unordnung in einem, System und dessen Geheimnis.

    1950 in Nauheim geboren studierte Ottmar Hörl an den Hochschulen für Bildende Künste in Frankfurt/Main und Düsseldorf. 1985 gründete er mit den Architekten Gabriela Seifert und Götz Stöckmann die Gruppe Formalhaut, mit der er 1992/93 eine Gastprofessur an der TU Graz hatte und 1994 den Förderpreis für Baukunst der Akademie der Bildenden Künste Berlin erhielt. 1997 erhielt er den "art multiple-Preis" der Messe Düsseldorf und des Bundesverbandes der Kunstverleger, 1998 den Wilhelm-Loth-Preis der Stadt Darmstadt. Seit 1999 lehrt er als Professor an der Akademie für Bildende Künste in Nürnberg. Ottmar Hörl lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und in Wertheim.
    Zahlreiche Ausstellungen zeigten immer wieder, wie sehr es dem Künstler darum geht, auch den Entstehungsprozess, die Ausbreitung eines Gedankens und eines Konzepts erlebbar zu machen, die Menschen daran zu beteiligen. Zugleich zeigt er immer wieder auf verblüffende Weise die Metamorphose einfacher Materialien des Alltags wie Kunststoffrohre in höchst komplexe Formen und Bilder. Oder ein einfacher Gegenstand mit einem Wort, mit einer Geste versehen, wird zum Bild, Ikone oder verwandelt eine solche in die Fragwürdigkeit, die ihr eigentlich zusteht. Viele Auflagenobjekte haben Ottmar Hörl und seine Kunst berühmt gemacht, darunter "Unschuld" - die Seife in der so beschrifteten schwarzen Schachtes. Sie ist das Kunstobjekt mit der größten Verbreitung.

    Die Ausstellung ist geöffnet: 15.7. - 15.8.2002, täglich 9 - 20 Uhr. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
    Donnerstag, 25.7.2002, 15.00 Uhr, Vortrag von Ottmar Hörl in der Ausstellung


    Images

    Criteria of this press release:
    Art / design, Music / theatre
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).