Für ihr Projekt „Quasimodo“, mit dem sich die Körperhaltung eines Menschen durch Mikrosensoren überwachen lässt, haben vier Bachelor-Studenten der Universität des Saarlandes den zweiten Preis beim Cosima-Wettbewerb gewonnen. Der Wettbewerb wird jährlich vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE) ausgeschrieben. Der diesjährige Preis wurde am vergangenen Freitag im Rahmen der Messe Electronica in München vergeben.
Beim Cosima-Wettbewerb, der Einsatzmöglichkeiten von Mikrosystemen im täglichen Leben prämiert, war auch in diesem Jahr wieder ein studentisches Team der Saar-Uni erfolgreich: Caroline Schultealbert, Franziska Emmerich, Florian Bansemer und Tizian Schneider (alle Studenten des Fachs Mikrotechnologie und Nanostrukturen im fünften Semester) haben ein Mikrosensorsystem entwickelt, das die Körperhaltung eines Menschen im Alltag überwacht und ihn bei einer Fehlstellung der Wirbelsäule warnt.
Das System namens „Quasimodo“ nutzt acht Sensoren, die entlang der Wirbelsäule auf die Haut aufgeklebt werden und die Ausrichtung des jeweiligen Wirbels in allen drei Raumrichtungen messen. Dabei wird der oberste Sensor direkt unter dem Haaransatz angebracht, der unterste etwa auf Höhe des Hosenbundes. Verwendet werden Sensoren der Firma Bosch Sensortec, die normalerweise in Smartphones zum Einsatz kommen. Sie sind circa drei mal drei Millimeter groß und auf einer kleinen Platine angebracht, die durch ein Flachbandkabel mit einem Mikrocontroller verbunden ist. Dieser liest die Daten aus und gibt sie an einen PC weiter. Eine eigens erstellte Software berechnet daraus die Rotation und Neigung jedes Wirbels und stellt die Wirbelsäule live in 3-D-Ansicht dar. Übersteigt die Neigung zwischen zwei Wirbeln einen bestimmten Schwellenwert, so gibt das System eine Warnung auf dem Bildschirm aus.
Ihr Konzept lasse sich vor allem für die Diagnose, Therapie und Prophylaxe von Rückenbeschwerden einsetzen, sind die Studenten überzeugt. So könne durch die ausgegebene Warnung auch die persönliche Wahrnehmung des Patienten verbessert werden. Außerdem könnte das System in der Forschung für Bewegungsstudien eingesetzt werden. Doch für solche konkreten Anwendungen von „Quasimodo“ müsste vor allem der Tragekomfort des Systems verbessert werden: So sei es denkbar, die Sensoren in ein eng anliegendes Shirt zu integrieren und die Daten per Funk zu übertragen.
Insgesamt 1000 Euro sowie Sachmittel haben verschiedene Sponsoren bisher zum Projekt Quasimodo beigesteuert. Sponsoren sind: Bosch Sensortec, Würth Elektronik, VDE Saar, GF-ZIP und Sparda-Bank. Betreut wird das Team vom Lehrstuhl für Messtechnik der Saar-Uni.
Ein Foto vom „Quasimodo“-Team können Sie unter folgendem Link herunterladen:
http://www.uni-saarland.de/pressefotos
Kontakt:
Caroline Schultealbert
E-Mail: cosimaquasimodo@googlemail.com
Tel. 0172 9868461
Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-Codec (IP-Verbindung). Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681/302-4582) richten.
Das "Quasimodo"-Team von der Saar-Uni (v.l.): Florian Bansemer, Franziska Emmerich, Caroline Schulte ...
Foto: privat
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Das "Quasimodo"-Team von der Saar-Uni (v.l.): Florian Bansemer, Franziska Emmerich, Caroline Schulte ...
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