IAESTE ist ein Austauschprogramm für Studierende der Natur- und Ingenieurwissenschaften. Die TU Clausthal hilft auf diese Weise mit, Erdölexperten für Rußland und die Türkei auszubilden und kann im Gegenzug in diesem Jahr 14 Clausthaler Studierende ins Ausland entsenden.
In diesem Sommer kommen - die ersten ab Anfang Juli - insgesamt acht Studenten und Studentinnen im Rahmen des IAESTE-Programmes aus Kroatien, Kanada, Finnland, Brasilien, Rußland, der Türkei und Lettland in Institute der TU Clausthal und leisten hier ein zweimonatiges Praktikum ab. 14 Clausthaler Studierende gehen im Gegenzug ins Ausland. Und wie die Namen der Herkunftsländer der Clausthaler Gäste "exotischen" Klang besitzen, so nicht minder die der Wunschländer, für welche sich die Clausthaler Studierenden beworben haben: Australien, die Ukraine, Ghana und Brasilien sollen es u.a. sein.
Die International Association for the Exchange of Students for Technical Experience, kurz IAESTE, ist eine internationale, unpolitische, unabhängige Organisation zur Vermittlung von Praktikumsplätzen im Ausland. 1948 gegründet, hat sie weltweit über 300.000 Studierenden bis heute ermöglicht, in eine fremde Kultur einzutauchen und damit wesentliches fürs Studium und das eigene Leben zu lernen.
Jede Universität, die an diesem Programm des DAAD, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, teilnehmen möchte, muß eine bereit sein, eine etwa gleich hohe Anzahl ausländischer Praktikanten, wie sie entsenden möchte, aufzunehmen. An der TU Clausthal betreut Astrid Meier im Auslandsamt die IAESTE-Praktikanten.
So werden im Institut für Erdöl- und Erdgasgewinnung in diesem Sommer drei Praktikanten, aus der Türkei Özgur Mehmet Demircioglu und Merve Ünlü, und Denis Alexandrov aus Rußland im Rahmen des IAESTE-Programms bei Professor Dr.Reza Ghofrani zu Gast sein, Labormethoden zur Erdöl- und Erdgastechnik kennenlernen, so u.a. zur Bohrspülung und der Zementation von Bohrungen. Anschließend sollen sie selbständig experimentelle Aufgaben lösen. Ihr Praktikum in Clausthal-Zellerfeld gleicht den Mangel experimenteller Einrichtungen an den Heimatuniversitäten aus; und die Erdöl- und Erdgasgewinnung spielt in beiden Ländern eine große Rolle, wie Professor Dr. Ghofrani berichtet. "Rußland ist, unter anderem nach Deutschland, ein bedeutender Erdgasexporteur. Die Erdöllagerstätten in der Türkei weisen einen sehr niedrigen Gasanteil auf. Solche "Totöle", wie es in der Fachsprache heißt, können nur sehr schwer gefördert werden, und daher sind moderne Techniken unverzichtbar." Die Ausbildung der (zukünftigen) Fachleute nützt gleichermaßen den exportierenden wie den importierenden Ländern. Ein weiteres Beispiel dieser Zusammenarbeit bereits auf studentischer Ebene: Bei Professor Dr. Volker Kempter, Dr. Maus-Friedrichs und Dipl.-Phys. Patric Stracke im Physikalischen Institut wird Judita Puisa aus Lettland ihr IAESTE-Praktikum absolvieren und experimentelle Methoden der Oberflächenphysik erlernen. So ist es beispielsweise mit der MIES-Meßmethode möglich, die Elektronen der obersten Atomlage eines metallischen Werkstoffes zu "sehen". Weltweit gibt es etwa nur dreißig Arbeitsgruppen auf diesem Gebiet. Mit Hilfe von MIES können katalytische Vorgänge an Grenzflächen besser verstanden werden - mit dem Ziel, die Herstellung der bislang teuren Katalysatoren zu vereinfachen. So wird Judita Puisa moderne Verfahren zur Oberflächenphysik an einem auf diesem Gebiet führenden Institut kennenlernen.
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transregional, national
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