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12/04/2012 14:29

Biotechnologie-Kommunikation: Akademie fordert offenen Dialog über Neue Technologien

Christoph Uhlhaas M.A. Hauptstadtbüro
acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften

    Dresden, 4. Dezember 2012. Öffentliche Kontroversen über Technologien lassen sich weder auf mangelndes Wissen allein zurückführen noch durch Information allein befrieden. Am Beispiel Biotechnologie führt dies die POSITION „Perspektiven der Biotechnologie-Kommunikation“ aus, die acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften am 4. Dezember 2012 auf dem Forum Wissenschaftskommunikation in Dresden vorgestellt hat. Eine Analyse der Biotechnologie-Debatten zeigt: Informationskampagnen greifen zu kurz. Bei potenziell kontroversen neuen Forschungsgebieten bildet nur ein ergebnisoffener Dialog die Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ab.

    Ausgangspunkt der acatech POSITION „Perspektiven der Biotechnologie-Kommunikation“ ist die Analyse der Debatten verschiedener Bereiche der Biotechnologie – von den verschiedenen Ausprägungen der Gentechnik bis zur Synthetischen Biologie. Die Bestandsaufnahme zeigt eine differenzierte öffentliche Wahrnehmung der einzelnen Bereiche. Sie zeigt aber auch: Kontroverse Forschungsgebiete können nur in einem verlässlichen Rahmen entwickelt werden, wenn sie von einem ergebnisoffenen Dialog begleitet werden, der Wahlmöglichkeiten bietet.

    Beim Dialog, also einer Verständigung in beide Richtungen, lernen beide Seiten – Öffentlichkeit und Wissenschaft. Wissenschaftliche Fakten fließen hier ebenso ein wie gesellschaftliche Werte und Haltungen gegenüber neuen Forschungsgebieten. Technikkommunikation im Sinne von Akzeptanzbeschaffung funktioniert nicht und vergibt von vorneherein die Chance, Forschung gemeinsam mit der Gesellschaft zu gestalten.

    acatech empfiehlt Transparenz: Wer Wissenschaft und Technik in den gesellschaftlichen Dialog bringen möchte, muss die Quellen von Informationen offen legen und die Ziele der Kommunikationsinitiative benennen. Dabei ist zwischen Informations- und Beteiligungsprozessen zu differenzieren.
    In der öffentlichen Debatte über Technologien sollte – so zeigen die Erfahrungen – ein problem- statt technologieorientierter Zugang gewählt werden. Neben Forschungsperspektiven sind auch Risiko- und Chancenabschätzung oder Regulation zu thematisieren.

    Nach Einschätzung der Projektgruppe fehlt es im Internetzeitalter nicht an Informationen. Allerdings ist insbesondere bei kontroversen Themen deren Unabhängigkeit und Verlässlichkeit kaum zu bewerten. Eine neutrale Clearingstelle im Internet könnte in diesen Fällen eine hilfreiche Grundlage schaffen. Zudem können soziale Medien den Dialog über kontroverse Wissenschafts- und Technologiebereiche verflüssigen. Schließlich sollten Grundfertigkeiten für eine adressatengerechte und sachlich fundierte Wissenschaftskommunikation in der Ausbildung verankert werden.

    Die POSITION „Perspektiven der Biotechnologie-Kommunikation“ hat eine interdisziplinäre Projektgruppe unter Leitung von Alfred Pühler erarbeitet. Die Projektgruppe hat dazu weitere Experten aus Europa, USA und Kanada um Gutachten zu Teilfragen gebeten, die in zwei Workshops diskutiert wurden. Auf Grundlage dieser Ergebnisse und weiterer Recherchen wurden ein Positionspapier erstellt und Empfehlungen abgeleitet, die mit Vertretern aus Medien und Industrie validiert wurden, bevor sie als Positition der Akademie syndiziert wurden.

    Über acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften
    acatech vertritt die deutschen Technikwissenschaften im In- und Ausland in selbstbestimmter, unabhängiger und gemeinwohlorientierter Weise. Als Arbeitsakademie berät acatech Politik und Gesellschaft in technikwissenschaftlichen und technologiepolitischen Zukunftsfragen. Darüber hinaus hat es sich acatech zum Ziel gesetzt, den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu unterstützen und den technikwissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Zu den Mitgliedern der Akademie zählen herausragende Wissenschaftler aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen. acatech finanziert sich durch eine institutionelle Förderung von Bund und Ländern sowie durch Spenden und projektbezogene Drittmittel. Um die Akzeptanz des technischen Fortschritts in Deutschland zu fördern und das Potenzial zukunftsweisender Technologien für Wirtschaft und Gesellschaft deutlich zu machen, veranstaltet acatech Symposien, Foren, Podiumsdiskussionen und Workshops. Mit Studien, Empfehlungen und Stellungnahmen wendet sich acatech an die Öffentlichkeit. acatech besteht aus drei Organen: Die Mitglieder der Akademie sind in der Mitgliederversammlung organisiert; das Präsidium, das von den Mitgliedern und Senatoren der Akademie bestimmt wird, lenkt die Arbeit; ein Senat mit namhaften Persönlichkeiten vor allem aus der Industrie, aus der Wissenschaft und aus der Politik berät acatech in Fragen der strategischen Ausrichtung und sorgt für den Austausch mit der Wirtschaft und anderen Wissenschaftsorganisationen in Deutschland. Die Geschäftsstelle von acatech befindet sich in München; zudem ist acatech mit einem Hauptstadtbüro in Berlin und einem Büro in Brüssel vertreten.

    Ansprechpartner
    Christoph Uhlhaas
    Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    acatech – DEUTSCHE AKADEMIE
    DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN
    Hauptstadtbüro
    Unter den Linden 14
    10117 Berlin
    T +49 (0)30 20 63 09 6-42
    M +49 (0)172 144 58 52
    F +49 (0)30 20 63 09 6-11
    uhlhaas@acatech.de
    www.acatech.de

    Registergericht AG München, Register-Nr. VR 20 20 21
    Vorstand i.S.v. § 26 BGB: Prof. Dr. rer. nat. Dr.-Ing. E. h. Henning Kagermann,
    Prof. Dr. rer. nat. habil. Dr. h. c. Reinhard Hüttl, PD Dr. Michael Klein


    More information:

    http://www.acatech.de/fileadmin/user_upload/Baumstruktur_nach_Website/Acatech/ro... - Download der acatech POSITION "Perspektiven der Biotechnologie-Kommunikation"


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    Cover der Position von acatech. Download der Position unter www.acatech.de
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    Foto: acatech
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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Chemistry, Media and communication sciences
    transregional, national
    Science policy, Transfer of Science or Research
    German


     

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