idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/25/2002 14:17

Einstellung der Deutschen zum Euro

Dipl.Volkswirtin Dörte Höppner Pressestelle
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin

    Die Zustimmung zum Euro in Deutschland ist im Vergleich zu den anderen an der Währungsunion teilnehmenden Ländern immer noch gering. Zwar war unmittelbar nach der Bargeldeinführung eine Euro-Begeisterung zu verzeichnen, doch nahm diese in den folgenden Wochen wieder etwas ab. Dennoch ist die Zustimmung zum Euro inzwischen höher als im vergangenen Jahr: Während damals noch zwei Drittel aller Deutschen Sorgen im Zusammenhang mit der Euro-Einführung äußerten, ist es nun nur noch die Hälfte. Damit liegt Deutschland bei der Akzeptanz des Euro innerhalb der Europäischen Währungsunion immer noch auf einem hinteren Platz.

    Der scheinbare Vorteil der Deutschen eines einfachen Umrechnungskurses zwischen D-Mark und Euro erweist sich bei der Bildung eines neuen Referenzsystems für Preise eher als Nachteil. Durch das schnelle Umrechnen bleibt die D-Mark im ständigen Bewusstsein der Konsumenten. Die vom DIW Berlin erhobenen Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigen, dass bei den höher Gebildeten und bei den EU-Ausländern Sorgen im Zusammenhang mit der Euro-Einführung am seltensten anzutreffen sind. Bei der deutschen Bevölkerung geht die Sorge in starkem Maße mit der Befürchtung einher, die Abschaffung der D-Mark bringe insgesamt mehr Nach- als Vorteile für Deutschland. Dieser Meinung sind 56 % der Befragten. Zwei Fünftel stimmen der Aussage zu, dass private Geldanlagen unsicherer werden. Hingegen erwarten 70 % der Befragten, dass der Euro die Einheit Europas fördert. Der Nutzen des Euro wird also im Hinblick auf die politische Dimension - die Förderung der europäischen Einheit - höher veranschlagt als auf die wirtschaftliche Entwicklung.
    Die Befürchtungen der Deutschen bezüglich wirtschaftlicher Nachteile werden zurzeit durch punktuelle Preissteigerungen genährt, die ihr mediales Echo in der Diskussion über den "Euro als Teuro" finden. Zwar sind die Preise in Deutschland insgesamt stabil - die Teuerungsraten fielen im Mai und Juni gering aus -, aber im Dienstleistungssektor kam es zu einigen Verteuerungen, die dem Verbraucher sofort ins Auge stachen. Die subjektiv gefühlte Inflation steht also noch im Widerspruch zur amtlichen Teuerungsrate.


    More information:

    http://www.diw.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Materials sciences
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).