In einem Wettbewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) ist die Universität des Saarlandes jetzt als eine der drei bundesweit besten Gründerhochschulen gekürt worden. Diese Auszeichnung ist mit einer hohen finanziellen Förderung verbunden. In den kommenden Jahren wird die Saar-Uni rund 2,7 Millionen Euro Bundesmittel erhalten, um die Zahl der Firmengründungen an der Universität zu steigern. Außerdem soll der Unternehmergeist von Studenten und Wissenschaftlern gefördert werden. Insgesamt werden in dieser Wettbewerbsrunde zwölf Hochschulen bundesweit unterstützt, nur drei Hochschulen dürfen das Label „EXIST-Gründerhochschule“ führen.
Als Gründerhochschule hat sich die Universität des Saarlandes ehrgeizige Ziele gesteckt. Sie will eine nachhaltige Gründungskultur nicht nur in Lehre und Forschung, sondern auch in der Verwaltung der Universität und den außeruniversitären Forschungsinstituten verankern. „Jede Studentin und jeder Student sowie alle Mitarbeiter auf dem Campus sollen sich wenigstens einmal ernsthaft die Frage stellen, ob eine Unternehmensgründung für sie nicht eine Option wäre“, erläutert Universitätspräsident Volker Linneweber. Das Gründungsthema soll daher in allen Fächern verankert werden und über Seminare, Workshops und die Erstellung von Business-Plänen vermittelt werden. „Wir wollen außerdem noch stärker wissenschaftliche Mitarbeiter und Professoren zu Unternehmensgründungen animieren. Ihr Blick soll dafür geschärft werden, ob eigene Innovationen das Potential haben, um eines Tages als Produkt oder Dienstleistung auf dem Markt zu bestehen“, sagt Linneweber.
Firmengründungen vor allem von Absolventen haben an der Saar-Uni schon eine lange Tradition. „Seit 1995 wurden mit Hilfe des Starterzentrums der Universität 249 Unternehmen mit derzeit 1.450 Arbeitsplätzen gegründet. 66 Firmengründungen gab es allein in den letzten fünf Jahren“, sagt Wolfgang Lorenz, Geschäftsführer des Starterzentrums und einer der Haupt-Initiatoren der Gründerhochschule nicht ohne Stolz. „In den kommenden fünf Jahren wollen wir die Zahl der Firmengründungen auf über 400 insgesamt steigern und den Anteil der Hightech-Gründungen darunter deutlich erhöhen. Dadurch sollen insgesamt 3.000 Arbeitsplätze in Ausgründungen der Universität und der Forschungsinstitute entstehen“, nennt Lorenz als Ziel.
Im Antrag für das Förderprogramm zur Gründerhochschule haben sich bereits 65 Professoren zu dem Projekt bekannt und als „Gründungsbotschafter“ beteiligt. Außerdem unterstützen 107 Gründer-Alumni, also Gründer, die bereits im Starterzentrum gegründet haben, das Projekt und werden in Seminaren und Vorträgen ihre Erfahrungen als Unternehmer einbringen. Die Scheer Group von Professor August-Wilhelm Scheer wird im Gründerrat mitwirken, IT-orientierte Unternehmensgründungen finanziell unterstützen und bei der Erschließung von internationalen Märkten beraten.
Um die Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Existenzgründung weiter voranzutreiben, wird eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung „Unternehmertum, Existenzgründung und Innovation“ geschaffen. Es werden dafür unter anderem zwei neue Juniorprofessuren eingerichtet. Auch soll eine E-Learning-Plattform mit studien- und berufsbegleitenden Bildungsangeboten für Gründer aufgebaut werden. Außerdem wollen die Wissenschaftler interaktive E-Books für Gründer erarbeiten, die auch bundesweit vertrieben werden. Darüber hinaus will die Universität ein Zertifikat „Unternehmensgründung und – führung“ anbieten, das Wissenschaftler und berufstätige Absolventen als Zusatzqualifikation erwerben können. Schon heute belegen die Wirtschaftswissenschaften der Saar-Uni, an der vor allem Professor Heinz Kußmaul zum Thema Existenzgründung forscht, in Rankings zum Thema „Mittelstand und Unternehmensgründung“ deutschlandweit den ersten Platz.
Auch die bereits bestehenden Angebote werden ausgeweitet. So sollen zum Beispiel die Existenzgründerseminare durch eine Businessplan-School ergänzt werden. Das Programm „Junge Unternehmer im Training (jUNIT)“, bei dem Studenten kleinere Aufträge als selbständige Unternehmer bearbeiten, wird weiter ausgebaut. In den kommenden fünf Jahren gilt es nun, die Vision eines institutionsübergreifenden Gründer-Campus Saar mit Beteiligung aller außeruniversitären Forschungsinstitute in die Tat umzusetzen.
http://www.kwt-uni-saarland.de
http://www.exist.de/exist-gruendungskultur/gruenderhochschule
http://www.bmwi.de/DE/Presse/pressemitteilungen,did=545294.html
Studenten der Saar-Uni sollen noch mehr Firmen gründen.
Iris Maurer
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Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Students
interdisciplinary
transregional, national
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German
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