idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/14/2013 09:22

Forscher der Saar-Uni arbeiten mit neuem hochauflösendem Supermikroskop

Melanie Löw Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Um zu verstehen, was im Inneren einer Zelle vor sich geht, brauchen Wissenschaftler leistungsstarke Lichtmikroskope, die ihnen Einblicke in den Mikrokosmos bieten. Konnten diese Mikroskope lange Zeit nur Strukturen sichtbar machen, die größer als 200 Nanometer waren, ist eine neue Generation dieser Geräte in der Lage, Details in einer Zelle zu zeigen, die bis zu 10 Nanometer klein sind. Wissenschaftler um Jens Rettig, Professor für zelluläre Neurophysiologie an der Universität des Saarlandes, haben eines dieser neuen Superresolution-Mikroskope der Firma Carl Zeiss Microscopy GmbH getestet. Sie zählen damit zu insgesamt fünf Forscher-Teams weltweit, die das Gerät vorab nutzen durften.

    „Um Zellen zu erforschen, kann man auf das Mikroskopieren nicht verzichten“, weiß Jens Rettig, Professor für zelluläre Neurophysiologie an der Saar-Universität. „Wenn man Details einer Zelle, zum Beispiel Zellorganellen wie die Mitochondrien, gut erkennen will, ist die Auflösung eines Mikroskops von entscheidender Bedeutung.“ Mit der Auflösung ist die Fähigkeit gemeint, zwei Strukturen deutlich getrennt voneinander darzustellen. „Dieser Technik sind allerdings Grenzen gesetzt. Zwei Strukturen können nur dann deutlich aufgelöst werden, wenn sie mehr als 200 Nanometer auseinander liegen“, erläutert der Homburger Professor weiter. „Dies ist der 5000. Teil eines Millimeters und mag sehr klein erscheinen. Viele Bestandteile in einer Zelle, die für unsere Arbeit wichtig sind, sind aber noch wesentlich kleiner als diese Distanz.“

    Die Homburger Physiologen konnten in Kooperation mit der Carl Zeiss Microscopy GmbH das neue Superresolution-Mikroskop ELYRA in der Entwicklungsphase testen. Das Gerät zählt zu einer neuen Fluoreszenzmikroskop-Generation und kann Details im Inneren einer Zelle sichtbar machen, die nur 10 Nanometer groß sind. „Das ist in diesem Bereich ein großer Fortschritt“, kommentiert Jens Rettig die technische Entwicklung. Im Gegensatz zu Elektronenmikroskopen, die eine noch höhere Auflösung besitzen, können die Forscher mit dem neuen Gerät auch lebende Zellen untersuchen. Die Forscher der Saar-Uni zählen weltweit zu insgesamt fünf Teams, die mit dem Mikroskop vor der Markteinführung gearbeitet haben. „Wir haben das Mikroskop in unserem Laboralltag auf Stärken und Schwächen hin untersucht“, erläutert Rettig. Auf diese Weise haben die Wissenschaftler dazu beigetragen, das Gerät zu optimieren. Zur Markteinführung haben die Homburger Physiologen den Prototypen gegen das verbesserte Serienmodell eingetauscht. In der Zwischenzeit haben sie sogar ein weiteres Superresolution-Mikroskop eingeworben. Die Kosten in Höhe von 900.000 Euro hierfür haben sich die Saar-Universität, das Land und die Deutsche Forschungsgemeinschaft geteilt. Die Forscher sind somit die Einzigen in der Region, die mit zwei dieser neuen Geräte arbeiten können.

    Rettig und sein Team erforschen die Kommunikation der Nervenzellen untereinander. Sie interessieren sich insbesondere für die molekularen Prozesse, die am synaptischen Spalt auftreten – dort wo eine Nervenzelle Neurotransmitter ausschüttet, um die Nachbarzelle zu aktivieren und so den Reiz weiterzuleiten. Die neuen Mikroskope können ihnen dabei helfen, neuronale Prozesse des Gehirns besser zu verstehen. Zudem möchten die Physiologen neue Erkenntnisse darüber gewinnen, wie Immunzellen Infektionen bekämpfen.

    Fragen beantwortet:
    Professor Jens Rettig
    Cellular Neurophysiology
    Tel.: 06841 / 16-26485
    E-Mail: jrettig(at)uks.eu


    Images

    Die beiden Abbildungen zeigen Proteine im Synaptischen Spalt (rote Punkte) einer Bipolarzelle aus dem Auge einer Maus – aufgenommen mit dem neuen Hochleistungsmikroskop (oben) und einem herkömmlichen Laser-Mikroskop (unten) im Vergleich. Mit seinem Auflösungsvermögen kann das neue Supermikroskop die Proteine deutlich getrennt voneinander darstellen.
    Die beiden Abbildungen zeigen Proteine im Synaptischen Spalt (rote Punkte) einer Bipolarzelle aus de ...
    Foto: Saar-Uni/AG Rettig
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Medicine
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

    Die beiden Abbildungen zeigen Proteine im Synaptischen Spalt (rote Punkte) einer Bipolarzelle aus dem Auge einer Maus – aufgenommen mit dem neuen Hochleistungsmikroskop (oben) und einem herkömmlichen Laser-Mikroskop (unten) im Vergleich. Mit seinem Auflösungsvermögen kann das neue Supermikroskop die Proteine deutlich getrennt voneinander darstellen.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).