idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/18/2013 12:54

Heidelberger Rechtswissenschaftler schließen Evaluation des Europäischen Insolvenzrechts ab

Marietta Fuhrmann-Koch Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Im Auftrag der EU-Kommission haben Rechtswissenschaftler der Universität Heidelberg die Anwendung der Europäischen Insolvenzverordnung in der Praxis evaluiert und umfassende Reformvorschläge erarbeitet. Dabei wurden sie von Nationalberichterstattern aus 26 Mitgliedstaaten der Europäischen Union unterstützt. Die Ergebnisse der Studie werden unmittelbar in den weiteren Reformprozess auf europäischer Ebene einfließen.

    Pressemitteilung

    Heidelberg, 18. Januar 2013

    Heidelberger Rechtswissenschaftler schließen Evaluation des Europäischen Insolvenzrechts ab
    Umfassende Reformvorschläge im Auftrag der EU-Kommission

    Im Auftrag der EU-Kommission haben Rechtswissenschaftler der Universität Heidelberg die Anwendung der Europäischen Insolvenzverordnung in der Praxis evaluiert und umfassende Reformvorschläge erarbeitet. Prof. Dr. Burkhard Hess und Prof. Dr. Thomas Pfeiffer vom Institut für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht entwickelten in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Andreas Piekenbrock vom Institut für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Insolvenzrecht sowie Prof. Dr. Paul Oberhammer von der Universität Wien zahlreiche Ansätze zur Neugestaltung der prozessualen Abläufe bei Insolvenzverfahren mit grenzüberschreitenden Bezügen. Dabei wurden sie von Nationalberichterstattern aus 26 Mitgliedstaaten der Europäischen Union unterstützt. Die Ergebnisse der Studie werden unmittelbar in den weiteren Reformprozess auf europäischer Ebene einfließen.

    Die Europäische Insolvenzverordnung koordiniert Insolvenzverfahren mit grenzüberschreitenden Bezügen, wie etwa im Fall der Lehman-Insolvenz, umfasst aber auch Kleinverfahren wie den „Insolvenztourismus“ deutscher Verbraucher nach Frankreich oder England. Die Rechtswissenschaftler aus Heidelberg und Wien haben beispielsweise Vorschläge erarbeitet, wie künftig die Abläufe bei Insolvenzverfahren von Großkonzernen zu koordinieren sind, deren Vermögen auf verschiedene EU-Staaten verteilt ist. Dabei geht es unter anderem um die Frage, welche Gerichte zuständig sind und welche Befugnisse die Insolvenzverwalter in den beteiligten Ländern haben. „Es liegt jetzt eine breite Beurteilungsgrundlage vor, um die Europäische Insolvenzverordnung zu einem noch effektiveren Instrument der grenzüberschreitenden Verfahrenskoordination auszubauen“, erklärt Prof. Pfeiffer.

    Mit der Reform der Insolvenzverordnung in der Europäischen Union will die EU-Kommission die 2002 in Kraft getretenen Vorschriften an die Entwicklungen anpassen, die es in den vergangenen zehn Jahren im Insolvenzrecht der Mitgliedsstaaten gegeben hat. Die „Modernisierung“ soll die Restrukturierung von Unternehmen, die sich in Schwierigkeiten befinden, erleichtern und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten günstige Rahmenbedingungen schaffen. Wie die Wissenschaftler weiter erläutern, hat die EU-Kommission bereits einen Vorschlag zur Reform vorgelegt, der auf den Ergebnissen der Studie beruht. Mit dem Änderungsvorschlag muss sich nun das Europäische Parlament befassen.
    Das Institut für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht berät und begleitet regelmäßig Gesetzgebungsvorhaben in Deutschland und Europa und führt damit Wissenschaft und Praxis zusammen. Die Ergebnisse der Studie zur Europäischen Insolvenzverordnung sind im Internet unter http://ec.europa.eu/justice/civil/files/evaluation_insolvency_en.pdf abrufbar und erscheinen in Kürze in Buchform.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Thomas Pfeiffer
    Institut für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht
    Telefon (06221) 54-2205
    pfeiffer@ipr.uni-heidelberg.de

    Kommunikation und Marketing
    Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Law, Politics
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).