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08/15/2002 10:31

Wissensdurst und Leselust

Dr. Christian Jung Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    Zu neuem Denken anstiften: VolkswagenStiftung informiert über Publikationen aus ihrer Forschungsförderung

    Mit dieser Pressemitteilung möchte die VolkswagenStiftung interessierte Journalisten auf Publikationen aufmerksam machen, die im Zuge von ihr geförderter Vorhaben entstanden sind. Aus einer Vielzahl an Veröffentlichungen haben wir die folgenden acht ausgewählt, die - so hoffen wir - für einen breiten Leserkreis von Interesse sind. Neben einer Kurzbeschreibung finden Sie einen Hinweis auf den jeweiligen Verlag; dort kann ein Rezensionsexemplar (deren Zahl allerdings begrenzt ist) angefordert werden. Künftig informieren wir Sie voraussichtlich drei Mal im Jahr über ausgewählte Publikationen.

    1. Welzer, Harald; Moller, Sabine; Tschuggnall, Karoline: "Opa war kein Nazi". Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis. Frankfurt am Main: Fischer Verlag, 2002, 246 S. ISBN 3-596-15515-0

    Das Forschungsprojekt "Tradierung von Geschichtsbewusstsein", dessen Ergebnisse in diesem Band präsentiert werden, hat sich mit der Frage befasst, wie in deutschen Familien über die Zeit des Nationalsozialismus und den Holocaust gesprochen wird und welche Bilder und Vorstellungen vom "Dritten Reich" in Gesprächen zwischen den Generationen weitergegeben werden. Die Ergebnisse der Familiengespräche und Einzelinterviews mit den Familienangehörigen aus drei Generationen machen deutlich, dass in den Familien andere Bilder von der NS-Vergangenheit vermittelt werden als etwa in den Schulen. Im Familiengedächtnis finden sich vorrangig Geschichten über das Leiden der eigenen Angehörigen auf Grund von Bespitzelung, Krieg, Terror, Bomben und Gefangenschaft. Die VolkswagenStiftung hat das Vorhaben außerhalb ihrer Schwerpunkte und Programme gefördert.

    Zu den Autoren: Professor Dr. Harald Welzer arbeitet am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen und lehrt an der Universität Witten/Herdecke. Er leitet mehrere Forschungsprojekte zu den sozialpsychologischen Fortwirkungen der nationalsozialistischen Vergangenheit und zur Erinnerungs- und Gedächtnisforschung. Sabine Moller, Diplomsozialwissenschaftlerin, ist seit 1998 als Lehrbeauftragte am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Hannover tätig. Die Diplompsychologin Karoline Tschuggnall arbeitet gegenwärtig als freiberufliche Autorin und Dozentin.
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    Pressekontakt: Fischer Taschenbuch Verlag
    Öffentlichkeitsarbeit
    Heidi Borhau
    Hedderichstraße 114
    60596 Frankfurt am Main
    Telefon: 0 69/60 62 - 395
    Fax: 0 69/60 62 - 414
    E-Mail: presse@fischer-tb.de
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    2. Duden, Barbara; Schlumbohm, Jürgen; Veit, Patrice (Hrsg.):
    Geschichte des Ungeborenen: Zur Erfahrungs- und Wissenschaftsgeschichte der Schwangerschaft, 17. bis 20. Jahrhundert.
    Göttingen: Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, 2002, 328 S.
    ISBN 3-525-35365-0

    Die Autoren dieses Buches verdeutlichen anhand ausgewählter Fallstudien den tiefgreifenden Wandel in der Geschichte des Ungeborenen und der Schwangerschaft. Dabei stehen die Erfahrung der Frauen ebenso im Mittelpunkt wie die Sichtweisen wissenschaftlich mit dem Thema befasster Männer. Die Verfasser zeigen, wie im Laufe der Jahrhunderte die Schwangerschaft allmählich "biologisiert" und mit der Vorstellung einer gleichmäßigen embryologischen Entwicklung verbunden wurde. Doch nicht nur Naturwissenschaftler beschäftigten und beschäftigen sich mit dem Ungeborenen; Theologen interessierten sich für die Seele und das Seelenheil des werdenden Kindes. Die Erfahrungen und Wahrnehmungen der betroffenen Frauen, so zeigt sich, blieben nicht unbeeinflusst von den Lehrmeinungen und
    Erkenntnissen der Gelehrten aus unterschiedlichen Wissensgebieten. Die VolkswagenStiftung hat das Projekt in ihrem früheren Schwerpunkt "Frühneuzeitliche Geschichte" gefördert.
    Zu den Autoren: Barbara Duden lehrt am Institut für Soziologie der Universität Hannover; sie hat zuletzt die Geschichte und Gegenwart von Techniken der Visualisierung des Ungeborenen erforscht. Jürgen Schlumbohm arbeitet am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen und lehrt an der Universität Oldenburg. Nachdem er sich in den vergangenen Jahren vor allem mit den Themen Familie, Verwandtschaft und Lebenslaufmuster beschäftigt hat, befasst er sich gegenwärtig mit der Geschichte der Geburt und der Geburtshilfe. Patrice Veit ist Historiker am Centre National de la Recherche Scientifique in Paris und arbeitet am Centre de Recherches Interdisciplinaires sur l'Allemagne der EHESS. Er setzt sich hauptsächlich mit kultur-, frömmigkeits- und mentalitätsgeschichtlichen Themen zum frühneuzeitlichen Deutschland auseinander, darüber hinaus mit der Kultur- und Sozialgeschichte der Musik.
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    Pressekontakt: Vandenhoeck & Ruprecht
    Öffentlichkeitsarbeit
    Karen Saure
    Robert-Bosch-Breite 6
    37079 Göttingen
    Telefon: 05 51/5 08 44 67
    Fax: 05 51/5 08 44 77
    E-Mail: k.saure
    @vandenhoeck-ruprecht.de
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    3. Schmidt, Gunnar: Anamorphotische Körper. Medizinische Bilder vom Menschen im 19. Jahrhundert.
    Weimar [u.a.]: Böhlau Verlag, 2001, 253 S. ISBN 3-412-07701-1
    Fotografien aus der Medizin und insbesondere Krankenporträts des 19. Jahrhunderts haben mehr als nur medizingeschichtlichen Wert. Sie geben zugleich Auskunft über Sichtweisen auf den menschlichen Körper und vermitteln eine Vorstellung davon, was als "normal" oder "normwidrig", "schön" oder "unästhetisch", "kulturell akzeptiert" oder "abstoßend" verstanden wurde. In diesem Buch geht es um Bilder des entstellten - anamorphotischen - Körpers. Die medizinischen Fotografien werden im Kontext ästhetischer Debatten, literarischer Phantasien und wissenschaftlicher Erkenntnisinteressen erörtert. Der Leser gewinnt Einblicke in die Geschichte des technischen Medieneinsatzes in der Medizin und erfährt etwas über kulturelle Vorstellungen von Hässlichkeit und Monstrosität sowie über Relativität von Lebenskonzepten. Die VolkswagenStiftung förderte dieses Teilprojekt außerhalb ihrer Schwerpunkte und Programme im Zuge des an der Universität Hamburg bei Professorin Dr. Marianne Schuler angesiedelten Vorhabens "Körperbilder. Mediale Verwandlungen des Menschen in der Medizin".
    Der Autor Professor Dr. Gunnar Schmidt arbeitet an diesem Projekt mit und bewegt sich auf der Grenzlinie von Medien-, Kultur- und Literaturwissenschaft.
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    Pressekontakt: Böhlau Verlag GmbH & Cie.
    Ursulaplatz 1
    50668 Köln
    Telefon: 0 22 1/91 39 0 - 0
    Fax: 0 22 1/91 39 0 - 32
    E-Mail: vertrieb@boehlau.de
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    4. Liebig, Stefan; Lengfeld, Holger (Hrsg.): Interdisziplinäre Gerechtigkeitsforschung. Zur Verknüpfung empirischer und normativer Perspektiven.
    Frankfurt am Main [u.a.]: Campus Verlag, 2002, 314 S. ISBN 3-593-37012-3
    Soziale Gebilde - ob Jugendgruppen, Betriebe oder ganze Gesellschaften - sind nur dann auf Dauer überlebensfähig, wenn deren Mitglieder ein individuelles Gerechtigkeitsempfinden besitzen, dem von der Gruppe dann auch entsprochen wird. Vor diesem Hintergrund lassen sich viele Problemstellun-gen beschreiben. Wird beispielsweise unser Steuersystem von den Bürgern als gerecht empfunden - und falls nicht, was hat das dann für Konsequenzen beziehungsweise welche Auswirkungen auf das Gerechtigkeitsempfinden lassen sich beobachten? Wie könnte eine gerechte Verteilung von Gütern und Lasten aussehen? Welche politisch tragfähigen Entwürfe für eine gerechte Institutionenordnung in modernen Gesellschaften gilt es zu entwickeln? Oder aber: Wie könnte eine "gerechte Zuwanderungspolitik" in Deutschland aussehen? Mit diesen und vergleichbaren Fragen beschäftigt sich eine von der VolkswagenStiftung geförderte Nachwuchsgruppe zur Gerechtigkeitsforschung. Die dazu jetzt vorgelegte Publikation beleuchtet die Debatten der normativen und der empirischen Gerechtigkeitsforschung und fordert einen stärkeren Bezug beider Perspektiven aufeinander. Dazu werden Grundlagen und Erträge der interdisziplinären Zusammenarbeit von Philosophie, Soziologie, Psychologie und Politikwissenschaft umrissen.
    Zu den Autoren: Dr. Stefan Liebig leitet die Nachwuchsgruppe "Interdisziplinäre Soziale Gerechtigkeitsforschung" am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin; Holger Lengfeld ist dort wissenschaftlicher Mitarbeiter.
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    Pressekontakt: Campus Verlag
    Isolde Kössler
    Kurfürstenstraße 49
    60486 Frankfurt am Main
    Telefon: 0 69/97 65 16 - 24
    Fax: 0 69/97 65 16 - 78
    E-Mail: info@campus.de
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    5. Zimmermann, Hans Dieter: Literaturbetrieb Ost / West. Die Spaltung der deutschen Literatur von 1948 bis 1998.
    Stuttgart [u.a.]: Kohlhammer Verlag, 2000, 214 S. ISBN 3-17-016398-1
    Die politische Teilung Deutschlands zwang auch der deutschen Literatur eine Spaltung auf. Sie führte zu einer Politisierung des Literaturbetriebs, die im Osten verhängnisvoll und im Westen nicht immer fruchtbar war. Die Literatur wurde oft weniger nach ihrer Qualität beurteilt als nach ihrer Gesinnung. Diese Haltung erfasste auch Literaturkritik und Literaturwissenschaft - was nach allgemeiner Feststellung nicht selten zu "schiefen Urteilen" führte. Hans Dieter Zimmermann rückt diese schiefen Bilder wieder gerade, indem er an die Punkte der Auseinandersetzung zwischen West und Ost und innerhalb der beiden Lager zurückgeht: Berliner Blockade, 17. Juni, 13. August, Biermann-Ausbürgerung und Friedenskonferenzen - und nicht zuletzt der Streit im Verband deutscher Schriftsteller (VS) und im PEN-Deutschland, ein Streit, der nach der deutschen Einheit unvermindert anhielt und oft mit denselben Argumenten aus der Zeit von 1948 und danach geführt wurde. Die VolkswagenStiftung hat das Vorhaben in ihrem früheren Schwerpunkt "Diktaturen im Europa des 20. Jahrhunderts" gefördert.
    Der Autor Professor Dr. Hans Dieter Zimmermann lehrt Literaturwissenschaft an der TU Berlin.
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    Pressekontakt: Kohlhammer GmbH
    70549 Stuttgart
    Telefon: 07 11/ 78 63 - 0
    Fax: 07 11/78 63 - 84 30
    E-Mail: redaktion
    @kohlhammer.de
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    6. Dussel, Konrad; Lersch, Edgar: Quellen zur Programmgeschichte
    des deutschen Hörfunks und Fernsehens.
    Göttingen: Verlag Muster-Schmidt, 1999, 461 S. ISBN 3-7881-1226-3
    Rundfunkgeschichte lässt sich nur unter Berücksichtigung von Programmgeschichte betrachten. Die vorliegende Quellensammlung sucht die Entwicklung der Programmgeschichte in Hörfunk und Fernsehen zu dokumentieren, indem sie die Rundfunkverantwortlichen selbst mit programmatischen Texten ausführlich zu Wort kommen lässt. Ausgewählt wurden vor allem bislang ungedruckte oder nur sehr schwer zugängliche Dokumente aus der Weimarer Republik und dem NS-Staat, der DDR und der Bundesrepublik Deutschland (bis Mitte der 1980er Jahre). Auch dieses Projekt wurde von der VolkswagenStiftung im Rahmen ihres früheren Schwerpunkts: "Diktaturen im Europa des 20. Jahrhunderts" gefördert.
    Zu den Autoren: Privatdozent Dr. Konrad Dussel lehrt am Historischen Institut der Universität Mannheim. Professor Dr. Edgar Lersch arbeitet am Historischen Archiv des Südwestrundfunks in Stuttgart.
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    Pressekontakt: Muster-Schmidt
    Hans Hansen-Schmidt
    Musterkarten GmbH
    Brauweg 40
    37073 Göttingen
    Telefon: 05 51/5 07 69 - 0
    Fax: 05 51/5 07 69 - 50
    E-Mail: info
    @muster-schmidt.de
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    7. Theis-Berglmair, Anna Maria (Hrsg.): Internet und die Zukunft der Printmedien. Kommunikationswissenschaftliche und medienökonomische Aspekte.
    Münster [u.a.]: LIT Verlag, 2002, 258 S. ISBN 3-8258-5522-8
    Das Internet macht traditionellen Medien(-organisationen) in vielfacher Hinsicht zu schaffen. Verlage und andere Medienakteure befinden sich in der Situation, in eine Zukunft investieren zu müssen, deren Konturen erst langsam sichtbar werden. Mit Hilfe einer Interpretationsfolie, die kommunikations-wissenschaftliche und medienökonomische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt, werden die Ergebnisse verschiedener empirischer Studien - im Wesentlichen Nutzerberfragungen, eine bundesweite Verlagsbefragung und einzelne Fallstudien - in einen Zusammenhang gestellt und mit Blick auf mögliche Entwicklungen interpretiert. Dabei kommen Wissenschaftler und Praktiker zu Wort. Die VolkswagenStiftung förderte das Vorhaben in ihrem früheren Schwerpunkt "Neue Informations- und Kommunikationstechniken".
    Die Autorin Anna Maria Theis-Berglmair ist Professorin für Kommunikationswissenschaft an der Universität Bamberg.
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    Pressekontakt: LIT Verlag
    Grevener Straße 179
    48159 Münster
    Telefon: 02 51/23 50 91
    Fax: 02 51/23 19 72
    E-Mail: lit@lit-verlag.de
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    8. Nökel, Sigrid: Die Töchter der Gastarbeiter und der Islam. Zur
    Soziologie alltagsweltlicher Anerkennungspolitiken - eine Fallstudie. Bielefeld: Transcript-Verlag, 2002, 336 S. ISBN 3-933127-44-0
    Zugl.: Bielefeld, Univ., Diss., 2001.
    Mehr und mehr Menschen islamischen Glaubens leben in Deutschland. Diese zunehmende "Islamisierung" hat Auswirkungen auf Selbst- und Fremdwahrnehmungen, auf "das Eigene" und "das Fremde". Ausgehend von biographischen Erzählungen junger Frauen der zweiten Immigrantengeneration, deren Eltern aus verschiedenen islamischen Ländern stammen, zeichnet die Autorin entsprechende Prozesse mit ihren Dynamiken und Mechanismen auf. Auf dieser Basis analysiert sie, wie im Austausch mit einer dominierenden nicht-islamischen und in der Distanz zu einer traditionellen islamischen Kultur individuelle Prozesse der Konstituierung eines universalistisch orien-tierten islamischen Selbst verlaufen. Die VolkswagenStiftung förderte das Vorhaben in ihrem früheren Schwerpunkt "Das Fremde und das Eigene - Probleme und Möglichkeiten interkulturellen Verstehens".
    Die Autorin Sigrid Nökel arbeitet als Forscherin an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld.
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    Pressekontakt: Transcript Verlag für Kommunikation, Kultur und soziale Praxis
    Karin Werner
    Mühlenstraße 47
    33607 Bielefeld
    Telefon: 05 21/ 6 34 54
    Fax: 05 21/6 36 34
    E-Mail: live@
    transcript-verlag.de
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    Kontakt VolkswagenStiftung: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Christian Jung
    Telefon: 05 11/83 81 - 380
    E-Mail: jung
    @volkswagenstiftung.de


    More information:

    http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse02/15082002.htm


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Law, Media and communication sciences, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Social studies
    transregional, national
    Scientific Publications
    German


     

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