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08/16/2002 11:29

Heute Richtfest: Neubau eines Transplantations-Forschungszentrums und der Frauenklinik der MHH

Dr. Arnd Schweitzer Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Etwas mehr als ein Jahr nach dem Spatenstich steht der Rohbau für ein großes Neubauprojekt der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

    Etwas mehr als ein Jahr nach dem Spatenstich steht der Rohbau für ein großes Neubauprojekt der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH): Am 16. August fand das Richtfest statt für das Transplantations-Forschungszentrum (TPFZ) und das Zentrum für Frauenheilkunde, das aus dem Klinikum Hannover Oststadt auf den MHH-Campus umziehen wird. Der lang gestreckte vierstöckige Gebäudekomplex mit insgesamt rund 12.400 Quadratmetern soll im Frühjahr 2004 fertig gestellt sein. Die Baukosten in Höhe von 56,2 Millionen Euro und 20,5 Millionen Euro für die Erstausstattung tragen der Bund und das Land Niedersachsen gemeinsam.

    Professor Dr. Reinhard Dengler, Sprecher des Vorstandes der Hochschule, freute sich in seiner Rede über den raschen Fortschritt: "Mit diesem Großprojekt wird die MHH ihre führende Position in der Transplantationsmedizin weiter ausbauen können. Durch die unmittelbare Verbindung der neuen Frauenklinik mit der Kinderklinik wird zudem das seit langem geplante Perinatalzentrum der Hochschule realisiert. Besonders reizvoll ist es, dass nun in der Transplantationsmedizin Forschung, Lehre und Krankenversorgung unmittelbar unter einem Dach vereint sind."

    Niedersachsens Wissenschaftsminister Thomas Oppermann betonte: "Die MHH ist bundesweit führend beim Einwerben von Drittmitteln - das ist auch ein Indikator für die Qualität der Forschung, die hier in Hannover betrieben wird. Mit dem Neubau zeigt das Land, dass es auch in Zeiten leerer Kassen in Zukunftsprojekte investiert und exzellente Forschungsschwerpunkte weiter ausbaut."

    Für die künftigen Nutzer des Gebäudes sprach Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der MHH: "Im Namen der Transplantationsmediziner, der trans-plantationsorientierten Forschung und der Frauenklinik freue ich mich, dass sich die Arbeitsmöglichkeiten für die Forschung und die Klinik außerordentlich verbessern werden - besonders unsere Patientinnen und Patienten werden von dem Neubau profitieren. Das TPFZ wird mit seiner hoch modernen Ausstattung auch die klinische Forschung beflügeln. Allerdings müssen sich Politik und Kostenträger ebenfalls zu dem Leistungsschwerpunkt Transplantation an der MHH bekennen."

    Der Neubau ist in einen Forschungstrakt gegliedert und in einen klinischen Trakt mit Bettenstationen, Operationssälen und Ambulanzen.

    Der Forschungstrakt mit dem TPFZ
    Der Forschungstrakt umfasst rund 3.000 Quadratmeter Nutzfläche auf vier Etagen. Dort werden nach derzeitiger Planung 37 Laborräume - darunter Speziallabore für Gewebekulturen - mit den dazu gehörigen Labornebenräumen sowie ein multifunktionaler Konferenzraum untergebracht: Arbeitsbereiche für eine Vielzahl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in der Transplantationsforschung der MHH tätig sind. Auch die neu geschaffene Abteilung Immunologie unter der Leitung von Professor Dr. Reinhold Förster wird hier angesiedelt sein. Welche Rolle das Immunsystem nach einer Transplantation spielt, ist einer der Forschungsschwerpunkte. Noch immer zu häufig stößt das Immunsystem des Empfängers das Spenderorgan ab. Noch immer bedrohen Infektionen nach einer Leber-, Herz-, Lungen- oder Knochenmark-Transplantation das Leben der Patientinnen und Patienten. Gleichzeitig mangelt es an Spenderorganen. Mit Hilfe der molekularen Medizin, mit Studien zu Stammzellen und zur Gewebezüchtung, will die MHH alternative Möglichkeiten der Behandlung erforschen. Die jetzt schon enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen chirurgischen und internistischen Abteilungen soll weiter verstärkt werden.

    Der klinische Trakt
    · mit der Transplantationsmedizin
    Für die Transplantationsmedizin sind im klinischen Trakt 22 Intensiv- und 30 Normalbetten vorgesehen. Hinzu kommen drei Operationssäle und ein Aufwachraum mit zehn Betten, die gemeinsam mit der Frauenklinik genutzt werden. Außerdem findet die Ambulanz für Knochenmark-Transplantationen ihren Platz in diesem Gebäudekomplex.
    · mit dem Zentrum Frauenheilkunde
    Das Zentrum Frauenheilkunde der MHH, kurz die Frauenklinik, besteht aus drei Abteilungen: Geburtshilfe, Pränatalmedizin und allgemeine Gynäkologie; Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin; Gynäkologische Onkologie. Die Frauenklinik wird über 80 Betten auf drei Stationen und 20 Betten in der Chemotherapie-Tagesklinik verfügen. Vier OP-Säle, darunter einer für Kaiserschnitte, und ein künstlerisch gestalteter Kreißsaal mit fünf Entbindungszimmern ergänzen die Ausstattung. Mütter können in einer so genannten Intermediate-Care-Einheit betreut werden, zu der zwei Intensivplätze für Neugeborene gehören. Neben einer großen Poliklinik mit Spezialambulanzen wird es Einrichtungen für Ultraschall und die Pränatalmedizin geben.
    Abteilung Geburtshilfe, Pränatalmedizin und allgemeine Gynäkologie
    (Leitung: Professor Dr. Christof Sohn)

    Zum Aufgabengebiet der Abteilung zählen die Geburtshilfe mit entsprechenden operativen Eingriffen, alle onkologischen und gynäkologischen Operationen und die Pränatalmedizin. Die ambulante Entbindung wird ebenfalls angeboten. Ein Schwerpunkt in der Forschung gilt der Schwangerschaft. Dabei sind drei Aspekte von besonderem Interesse: Warum kann es zu einer Fehlgeburt kommen? Was ist die Ursache für schwangerschaftsspezifische Erkrankungen, zum Beispiel die Präeklampsie und das HELLP-Syndrom? Wie wird die natürliche Geburt letztlich ausgelöst? Mit Fragen zur Pränatal-Diagnostik und -Therapie befassen sich Wissenschaftlergruppen ebenso wie mit modernster Zellbiologie- und Zellkulturforschung; vor allem soll die Neubildung von Blutgefäßen in der Schwangerschaft und bei Tumoren untersucht werden. Kooperationen existieren mit den Universitäten Basel, Tübingen, Cambridge und Baltimore.

    Abteilung Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
    (Leitung: Professor Dr. Hans-Walter Schlößer)

    Die Abteilung hilft kinderlosen Paaren - sie bietet alle diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der modernen Fortpflanzungsmedizin einschließlich minimal invasiver Operationsverfahren bei Erkrankungen der Eierstöcke oder der Gebärmutter. Weitere Arbeitsschwerpunkte bilden die Behandlung der Harninkontinenz und der Gebärmuttersenkung. In einer kindergynäkologischen Sprechstunde werden junge Patientinnen mit Fehlbildungen im Genitalbereich oder nach sexuellem Missbrauch betreut. Problemen in den Wechseljahren und hormonellen Krankheiten widmet sich die Hormonsprechstunde. Im Mittelpunkt der Forschung stehen Untersuchungen zur Einnistungsphase des befruchteten Eies in die Gebärmutter (Präimplantationsphase) und die klinische Bedeutung von gutartigen Wucherungen der Gebärmutter, den Myomen.

    Abteilung Gynäkologische Onkologie
    (Leitung: Professor Dr. Henning Kühnle)

    Schwerpunkte der Abteilung sind die Vorsorge und Behandlung des Gebärmutterhalskrebses, die Früherkennung von Brustkrebs mit einer Brustsprechstunde, die lokale Strahlentherapie und die Chemotherapie bei Patientinnen mit bösartigen gynäkologischen Tumoren. Im Neubau werden 20 Tagesklinik-Betten für diesen Bereich zur Verfügung stehen. Zu den klinischen Aufgaben gehört die Indikationsstellung aller onkologischen Therapien, einschließlich onkologischer Operationen. Gegenstand der Forschung sind unter anderem Humane Papilloma-Viren (HPV), die den Gebärmutterhalskrebs auslösen können, sowie moderne Impfstrategien, um die Infektion mit solchen Viren von vornherein zu unterbinden. Zusammen mit einem Institut in San Diego wird erforscht, wie sich die Wirksamkeit von Chemotherapien verbessern lässt - mit dem Ziel, neue Behandlungsoptionen zu entwickeln. Darüber hinaus ist die Abteilung in die wichtigsten internationalen Gruppen eingebunden, die sich mit der Behandlung des Brust- und Eierstockkrebses beschäftigen.

    Ein digitales Foto des Rohbaus senden wir gern per E-Mail zu. Bitte rufen Sie uns an, Telefon: (0511) 532-6771, oder schreiben Sie uns eine E-Mail: Pressestelle@mh-hannover.de


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    Das neue Transplantations-Forschungszentrum mit Frauenklinik im Rohbau
    Das neue Transplantations-Forschungszentrum mit Frauenklinik im Rohbau

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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Das neue Transplantations-Forschungszentrum mit Frauenklinik im Rohbau


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