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08/20/2002 10:45

Inbetriebnahme des ersten 3 Tesla starken Ganzkörper-Magnetresonanztomographen in Europa

Dr. med. Silvia Schattenfroh GB Unternehmenskommunikation
Charité-Universitätsmedizin Berlin

    Einladung zu Pressekonferenz mit Phototermin
    am 29. August um 11.00 Uhr in der "Klinik für Strahlenheilkunde"
    Gebäude: Altes Röntgenhaus, Hörsaal im 1. Stock
    Charité, Campus Virchow-Klinikum, Augustenburger Platz 1 in 13 353 Berlin

    Die "Klinik für Strahlenheilkunde" der Charité nimmt ab sofort einen 3Tesla- Ganzkörper-Magnet-Resonanz-Tomographen (MRT) in Betrieb. Es ist das erste einer neuen Generation von Ultrahochfeld-Geräten, das nun in Deutschland aufgestellt ist. Der MR-Tomograph arbeitet mit der doppelten magnetischen Feldstärke bisher üblicher Hochfeld-Geräte. Die Finanzierung der zweieinhalb Millionen Euro teuren, 12 Tonnen schweren Anlage der amerikanischen Firma "General Electric Medical Systems" ist von der "Deutschen Forschungsgemeinschaft", DFG, übernommen worden, nicht zuletzt, weil das Gerät neben dem zu erwartenden hohen klinischen Nutzen auch ein erhebliches Potential für die Forschung besitzt. Die DFG bewilligte damit den gemeinsamen Antrag der "Klinik für Strahlenheilkunde" (Direktor: Prof. Dr. Dr. Roland Felix), dem "Institut für Radiologie" (Direktor: Prof. Dr. Bernd Hamm) der Charité und der "Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin" (Direktor: Prof. Dr. Dr. Karl-Jürgen Wolf) des Universitätsklinikums Benjamin Franklin, Berlin. (weiter Seite 2 und 3)
    Über den Einsatz des 3-Tesla MRT, seine Bedeutung in der Patientenbetreuung und der Forschung möchten die Kliniken und der Hersteller Sie informieren. Auf der Pressekonferenz stehen Ihnen deshalb als Gesprächspartner zur Verfügung:
    · Joe Hogan, Präsident und CEO, GE Medical Systems weltweit
    · Reinaldo Carcia, Präsident und CEO, GE Medical Systems, Europa
    · Professor Dr. Dr. Karl-Jürgen Wolf, Universitätsklinikum Benjamin Franklin
    · Professor Dr. Dr. Roland Felix, Direktor der Klinik für Strahlenheilkunde, Charité
    · Priv.Doz. Dr. Stephan Venz, Oberarzt der Klinik für Strahlenheilkunde, Charité
    · Professor Dr. Manfred Dietel, Ärztlicher Direktor, Charité
    · Professor Dr. Cornelius Frömmel, Prodekan für Forschung, Charité

    Immer stärker richtet sich die stürmische Entwicklung der Medizintechnik darauf, den menschlichen Körper in qualitativ hochwertigen Bildern darzustellen und auch seine Funktionen zu erfassen, ohne seine Integrität zu verletzen.Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung der Magnetresonanz-Tomographie (MRT), deren klinische Anfänge rund 20 Jahre zurückliegen. Die Vorteile des Verfahrens für den Patienten sind darin zu sehen, daß er keiner Röntgenstrahlung ausgesetzt wird, und dass die Untersuchung beliebig oft wiederholbar ist bei gleichzeitig äußerst geringer Belastung des Kranken. Das MRT-Verfahren beruht darauf, dass Gewebe des Körpers sich in starken Magnetfeldern unterschiedlich verhalten. Das hängt mit dem unterschiedlichen Wassergehalt der einzelnen Gewebe zusammen, deren Wasserstoffatome sich in starken Magnetfeldern nach einer bestimmten Richtung ordnen. Strahlt man Radiowellenpulse passender Frequenz (128 MHz bei 3 T) senkrecht zum Magnetfeld auf ein Gewebe, so werden die Atome von ihrer normalen Ausrichtung abgelenkt. Beim Abschalten der Radiowellen kehren sie in ihre ursprüngliche Lage zurück und strahlen während dieser kurzen "Relaxationszeit" selbst schwache elektromagnetische Wellen ab, die sich als Signale auffangen lassen und aus denen ein Computer kontrastreiche Bilder des Gewebes errechnet.
    Je stärker das Magnetfeld und damit die Kraft auf die Ausrichtung der Wasserstoffatome, desto höher wird das mit den angepassten Radioantennen bzw. "Spulen" empfangene Echosignal nach der Radiofrequenzeinstrahlung in den Körper sein. Je größer aber das empfangene Signal ist, desto eindeutiger fallen die Bilder aus. Mit dem jetzt in der Charité vorhandenen 3 Tesla starken Gerät erreicht die Auflösung nun den Sub-Millimeterbereich. Damit können anatomische Feinheiten in einem Ausmaß bildlich dargestellt werden, das bisher undenkbar war. Diagnosen krankhafter Veränderungen werden entscheidend sicherer. So können etwa Nervenfasern dargestellt werden und es kann klarer unterschieden werden zwischen Tumor, Abszeß oder degenerativen Prozessen. Während Vorläufer des jetzigen Gerätes (es gibt etwa 70 MRTomographen mit einer 3Tesla-Feldstärke weltweit) vor allem die Untersuchung des Kopfes in hoher Präzision erlaubten, kann in dem neuen Gerät dank des Einbaus einer großen Ganzkörperspule innerhalb von nur 10 bis 15 Sekunden ein Abbild der Gewebe des gesamten menschlichen Körpers erstellt werden. Ausserdem können nun auch die Bauchorgane (Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse etc.) in hoher Bildqualität untersucht werden. Diese hohe Bildqualität ist einer technologischen Innovation in 3-Tesla Geräten zu verdanken, die es erlaubt, die Homogenität des magnetischen Feldes über größere Flächen herzustellen.
    Neben dem Fortschritt in der anatomischen Detailaussage bietet das Gerät große Vorteile für die sogenannte funktionelle Bildgebung, die vor allem bei neurologischen Krankheitsbildern und in der Diagnostik von Gehirntumoren von großem Interesse ist. Denn damit gelingt im Unterschied zur allein anatomischen Darstellung auch die bildliche Darstellung von neuronalen Funktionszusammenhängen. Schließlich lassen sich mit der MR-Spektroskopie nicht nur die Wasserstoffatome des Gewebewassers sondern auch die biochemischer Stoffe (Stoffwechselprodukte) in den Geweben messen, ohne daß man dem Patienten eine Gewebeentnahme (Punktion) zumuten müßte. Das Bild, das man erhält, ist dann allerdings kein anatomisch-photographisches, sondern ein Kurvenbild, dessen steile oder flache, hohe oder niedrige Zacken ("Peaks") ein Profil von Stoffwechselprodukten anzeigt. Die Konzentration dieser Substanzen läßt sich aus den Flächen unter der Kurve ablesen. Im Laufe einer Erkrankung kann sich das Profil, d.h. die Höhe der Zacken ändern und daraus lassen sich diagnostische Schlüsse ziehen und Handlungsanweisungen für die Therapie ableiten. Silvia Schattenfroh (20.8.02)


    Images

    Criteria of this press release:
    Electrical engineering, Energy, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
    German


     

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