Am 14. Februar kann der Professor für Strukturforschung und Thermodynamik an der Universität des Saarlandes Dr. Henner Ruppersberg seinen 80. Geburtstag begehen.
In Homburg geboren, nahm Henner Ruppersberg im Wintersemester 1951/52 sein Studium der Chemie an der gerade gegründeten Universität des Saarlandes auf und wurde 1960 mit einer von Prof. Jean Besson angeregten Studie am Institut für Anorganische Chemie promoviert. Anschließend wechselte er an das von Prof. Hugo J. Seemann geleitete Institut für Metallphysik und Metallkunde. Dort führte er unter anderem Untersuchungen an flüssigen Metallen durch und habilitierte sich 1967 für die Fächer Physik und Kristallographie. 1971 zum Professor ernannt, wirkte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand nahezu 25 Jahre als engagierter akademischer Lehrer und innovativer Forscher nicht nur auf dem Saarbrücker Campus, sondern pflegte auch intensiv die internationale Zusammenarbeit. Zwei Halbjahre verbrachte er als Gastprofessor am „Institut National Polytechnique” in Grenoble. Zahlreiche Forschungsaufenthalte führten ihn an das dortige „Institut Max von Laue – Paul Langevin“, als dessen stellvertretender deutscher Direktor er zwischen 1982 und 1985 agierte. Außerdem lehrte er an der University of the Witwatersrand Johannesburg und an der School of Engineering der UCLA, Los Angeles.
1989 gehörte Henner Ruppersberg zu den Pionieren bei der Gründung der „École Européenne d’Ingénieurs en Genie des Matériaux (EEIGM)“, einem europäischen Studiengang für Werkstoffwissenschaften. Dieser umfasste zunächst das „Institut National Polytechnique de Lorraine“ in Nancy, die Universität in Barcelona und die Universität des Saarlandes als Partner und wurde dann mit weiteren Universitäten ausgebaut. Mehr als 1100 Studenten schlossen diesen Studiengang in 22 Jahren erfolgreich ab. Neben der exzellenten fachwissenschaftlichen Ausbildung werden bei diesem Studium auch kulturelle Aspekte und Mehrsprachigkeit im europäischen Umfeld gefördert. Der Jubilar, der auch „Officier de l´Ordre des Palmes Académiques“ ist, übernahm außerdem vielfältige Aufgaben für die wissenschaftliche Gemeinschaft und in der akademischen Selbstverwaltung. So fungierte er unter anderem mehrfach als Prodekan der Fakultät und des Fachbereichs und gestaltete als Vizepräsident für Forschung von 1986 bis 1988 die Universitätsentwicklung mit.
Sein wissenschaftliches Oeuvre, das rund 120 Publikationen umfasst, widmete sich vor allem den Fragen, ob und wie sich in flüssigen oder glasartigen Mischungen aus zwei verschiedenen Metallen die Anordnung der jeweiligen Atome wechselseitig beeinflusst, was die Ursache dafür ist und welche Auswirkung die sich einstellende Anordnung der Atome auf die makroskopischen Eigenschaften der Mischung hat. Zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie mit Kollegen an anderen Forschungseinrichtungen wurden hier erstmalige grundlegende experimentelle und theoretische Ergebnisse erarbeitet, die international hohe Anerkennung erfuhren. Seine Arbeiten zu theoretischen Aspekten mechanischer Eigenspannungen und zu deren Messung mittels konventioneller Röntgenstrahlung und an entsprechenden Großforschungseinrichtungen mit Synchrotronstrahlung sind vor allem für angewandte Fragestellungen sehr wertvoll. In Kooperation mit der Industrie und dem Saarbrücker Fraunhofer Institut für zerstörungsfreie Prüfverfahren beschäftigte er sich ferner mit Aspekten der angewandten Materialwissenschaften.
Ein Foto von Prof. Henner Ruppersberg können Sie unter folgendem Link herunterladen:
www.uni-saarland.de/pressefotos
Weitere Informationen erteilen:
Dr. Wolfgang Müller
Archiv der Universität des Saarlandes
E-Mail: w.mueller@univw.uni-saarland.de
Telefon: 0681 302-2699
und
Prof. Dr. Walter Arnold
FR Materialwissenschaft und Werkstofftechnik der Universität des Saarlandes
E-Mail: w.arnold@mx.uni-saarland.de
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