Neu strukturiertes Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung der Friedrich-Schiller-Universität lädt zum 1. März zur Auftakttagung nach Jena ein
Die Ausbildung des Lehrernachwuchses an der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat seit 2007 einen Namen: „das Jenaer Modell der Lehrerbildung“. Herzstück dieses Ausbildungskonzepts ist ein theoriegeleitetes Praxissemester, das jeder Lehramtsstudierende bereits nach dem vierten oder fünften Semester in einer Thüringer Schule absolviert. So kommen die künftigen Lehrer nicht erst nach dem Studium mit dem Schulalltag in Kontakt, sondern bereits zu einem frühen Zeitpunkt ihrer Ausbildung. „Inzwischen haben 1.250 Studierende ihr Praxissemester absolviert“, zieht PD Dr. Karin Kleinespel von der Universität Jena Bilanz. Noch immer, so betont die wissenschaftliche Geschäftsführerin des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZLB), seien Thüringen und die Friedrich-Schiller-Universität damit deutschlandweit Vorreiter. „Das Jenaer Modell wird mit großem Interesse bei Neukonzeptionen im Bereich der Lehrerbildung zur Kenntnis genommen.“
Wie sich die Lehrerbildung in Deutschland künftig weiterentwickeln muss, darüber wollen sich am Freitag (1. März) Bildungsforscher an der Universität Jena austauschen. Das ZLB lädt zur Tagung „Lehrerbildung im Fokus empirischer Bildungsforschung“ in das „Abbeanum“ (Fröbelstieg 1) ein. Rund 50 Experten aus Wissenschaft und Politik werden dazu erwartet. Themen der Plenarvorträge sind u. a. die Rolle nationaler Bildungsstandards für die Lehrerbildung und die hochschuldidaktische Forschung im Kontext der Förderlinie „Qualitätspakt Lehre“ des Bundesbildungsministeriums. Die interessierte Öffentlichkeit ist zur Tagung herzlich willkommen.
Was das Jenaer Modell erfolgreich macht, ist nicht nur der frühzeitige Praxistest für die Studierenden. „Insgesamt geht es um eine enge Verzahnung und die inhaltliche und methodische Abstimmung der drei Phasen der Lehrerbildung – vom Studium über das Referendariat bis zur Fortbildung während des Schuldienstes“, erläutert Prof. Dr. Michael Fothe. Das werde durch die Kooperation mit den Studienseminaren, dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Thillm) und den Schulen in Thüringen gewährleistet. „Dennoch gibt es auch noch Verbesserungsmöglichkeiten“, so der Professor für Didaktik der Informatik und Mathematik. Es gelte, die vorhandenen Kompetenzen auf allen Ebenen der Lehrerbildung zu bündeln und Fachdidaktiker und Bildungswissenschaftler enger miteinander zu vernetzen. Das werde an der Universität Jena künftig durch die Neustrukturierung und Erweiterung des ZLB erreicht, sagt Prof. Fothe, der dessen geschäftsführender Direktor ist.
So sind zu den bisher bestehenden Bereichen des ZLB „Lehrerbildung“ und „Didaktikforschung“ nun die neuen Abteilungen „Evaluations- und Methodenforschung“ sowie „Hochschullehre und hochschuldidaktische Forschung“ hinzugekommen. Prof. Fothe und seine Kolleginnen und Kollegen wollen die Jenaer Tagung vor allem dazu nutzen, das neu strukturierte Zentrum und seine Abteilungen zu präsentieren. Neben den drei Plenarvorträgen stellen die Leiter aller vier Abteilungen des ZLB deren Ausrichtung und Schwerpunkte für die zukünftige Forschung vor.
Weitere Informationen sowie das Programm für die Tagung sind im Internet zu finden unter: www.zlb.uni-jena.de.
Kontakt:
Prof. Dr. Michael Fothe, PD Dr. Karin Kleinespel
Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Am Planetarium 4, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 946496, 03641 / 945090
E-Mail: michael.fothe[at]uni-jena.de, karin.kleinespel[at]uni-jena.de
Prof. Dr. Michael Fothe ist der geschäftsführende Direktor des neu strukturierten Zentrums für Lehre ...
Foto: Anne Günther/FSU
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