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09/10/2002 10:24

Aktuelle Ausgabe des "Magdeburger Wissenschaftsjournals" soeben erschienen

Waltraud Riess Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Über neueste Forschungsergebnisse an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg auf den Gebieten Physik, Informatik, Medizin, Bildverarbeitung und Philosophie berichten Wissenschaftler im aktuellen Heft des "Magdeburger Wissenschaftsjournals". Die Autoren zeigen sich entwickelnde Trends in ihren Fachgebieten auf, machen detailliert mit Teilschritten ihrer Arbeit bekannt, stellen Konzeptionen zur Diskussion und bieten der Leserschaft zahlreiche Hinweise auf weiterführende Literatur.
    Selbstverständlich geht auch dieses Heft wieder online. Unter der Internetadresse www.uni-magdeburg.de/MWJ stehen die einzelnen Beiträge als pdf-Dateien zur Verfügung.

    Derzeit vollzieht sich, noch nahezu unbemerkt, eine Revolution auf dem Beleuchtungssektor - die Ablösung der Glühbirne durch lichtemittierende (optoelektronische) Halbleiterbauelemente, die weißen Leuchtdioden (LEDs) auf der Basis von Galliumnitrid (GaN). Galliumnitrid wird bisher entweder auf Saphir- oder auf Siliziumkarbid-Substraten hergestellt. Beide Substratarten haben jedoch einige unerwünschte physikalische Eigenschaften und sind relativ teuer. Daher ist man seit Ende der 80er Jahre auf der Suche nach alternativen Substraten wie Silizium (Si). Auf Silizium ließe sich Galliumnitrid nicht nur großflächig und kostengünstig herstellen, es böte sich auch erstmals die faszinierende Möglichkeit der optoelektronischen Integration auf Silizium. Prof. Dr. Alois Krost, Lehrstuhl Experimentalphysik, und Dr. Armin Dadgar berichten über die Forschungsaktivitäten der Abteilung Halbleiterepitaxie am Institut für Experimentelle Physik auf diesem Gebiet, die bereits nach kurzer Zeit zu bauelementreifen Prototypen von blauen LEDs und Transistoren auf Silizium geführt haben.

    Das Familienauto durchquert mit der vom Bordcomputer angezeigten Geschwindigkeit von 50 km/h ohne weitere Verkehrsregelung die belebte Kreuzung. Wie im Reißverschlussverfahren ziehen die Autos aneinander vorbei. Der Fahrer lauscht entspannt der Radioübertragung eines Roboter-Fußballspiels um die deutsche Meisterschaft. Die Kinder im Fond vertreiben sich die Zeit bis zur Ankunft am Urlaubsort mit interaktiven Spielen. Ihre während der Fahrt gefundenen Spielpartner befinden sich irgendwo in einem anderen Fahrzeug der näheren Umgebung. Ein Szenario aus einem Sciencefictionfilm? Über Forschungsaktivitäten der Wissenschaftler der Fakultät für Informatik, die mit Hilfe von rechnergestützten Kooperationen von autonomen mobilen Systemen derartige Zukunftsvision Realität werden lassen berichtet Prof. Dr. Edgar Nett, Lehrstuhl Technische Informatik/Echtzeitsysteme und Kommunikation.

    Bernhard Bogerts, Professor für Psychiatrie, zeigt die Entwicklung der naturwissenschaftlichen Denkrichtung in der Psychiatrie auf. Bei der Suche nach den Ursachen psychischer Erkrankungen dominierten lange Vorstellungen, wonach "geistige Umnachtung" oder "Wahnsinn" häufig als Folge sittlichen Fehlverhaltens angesehen wurde oder aber gänzlich unerklärbar erschien. Die Entdeckung der hirnorganischen Substrate der motorischen Aphasie (Sprachunfähigkeit) und des Stirnhirnsyndroms, das mit einem Verlust differenzierter Persönlichkeitsmerkmale einhergeht, sowie die Beschreibung der hirnpathologischen Grundlagen der Alzheimer-Krankheit und der progressiven Paralyse führten etwa ab 1900 zu einer zunehmenden Akzeptanz hirnbiologischer Sichtweisen psychischer Störungen. Seit Einführung des ersten Antipsychotikums im Jahre 1952 und des ersten Antidepressivums im Jahre 1957 haben sich die Behandlungsmöglickeiten fast aller psychiatrischen Krankheitsbilder ganz erheblich verbessert. In den letzten zwanzig Jahren konnten hirnbiologische Korrelate schizophrener Erkrankungen nachgewiesen werden, die die Pathophysiologie dieser bislang rätselhaften Erkrankung verständlicher machen. In der Therapie aller psychischer Störungen werden die besten Erfolge dann erreicht, wenn hirnbiologische und psychotherapeutische Methoden integrativ angewandt werden. Aus klinisch-praktischer Sicht ist davon auszugehen, dass beides an letztlich identischen intrazerebralen/innerpsychischen Mechanismen wirksam ist.

    Seit den ersten Höhlenzeichnungen haben bildhafte Darstellungen für Menschen eine zwar immer umstrittene, aber doch nie entbehrliche Orientierungsaufgabe besessen. Das Bild geriet hierbei oft in Konkurrenz zur Schrift: Als Ausdruck abstrakter Gedanken war es jener unterlegen, doch wurde ihm im Gegenzug eine geradezu magische Aura zugesprochen. Diese ambivalente Haltung den Bildern gegenüber hatte zur Folge, dass alle Erfindungen neuer Bildmedien immer zugleich höchste Begeisterung wie tiefste Skepsis hervorriefen. Sie ist vermutlich ebenfalls dafür verantwortlich, dass sich bis heute eine einheitliche und im strengeren Sinn wissenschaftliche Erforschung der Bilder nicht etablieren konnte. Dr. Klaus Sachs-Hombach und Dr. Jörg R. Schirra vom Institut für Simulation und Graphik skizzieren die Bemühungen, die hierzu in jüngster Zeit an der Magdeburger Universität unternommen worden sind und stellen eine Konzeption von Bildwissenschaft zur Diskussion.

    Zum Verhältnis von Geistes- und Naturwissenschaften geht Prof. Dr. Michael Pauen, Professor für Kultur- und Technikphilosophie, der Frage nach: Konfrontation, Konkurrenz oder Kooperation? Es vergeht derzeit kaum eine Woche, ohne dass wir mit mehr oder minder spektakulären Behauptungen über bevorstehende Veränderungen unseres Selbst- oder Menschenbildes konfrontiert würden, die angesichts neuer naturwissenschaftlicher Erkenntnisse oder technischer Entwicklungen unumgänglich seien: Das Ich sei ein bloßes Konstrukt, die Willensfreiheit eine blanke Illusion, und früher oder später müssten wir damit rechnen, dass Computer alle die Leistungen vollbringen, auf die wir als Menschen so stolz sind - nur etwas schneller, mit weniger Fehlern und selbstredend auch umweltfreundlicher.

    Die aktuelle Ausgabe des "Magdeburger Wissenschaftsjournals" ist gegen eine Schutzgebühr von 1,50 Euro zuzüglich Versandgebühr über die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Abteilung Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit, zu erwerben, Tel.: 0391/67-12277, Fax: 0391-67-11153, oder über die Universitätsbuchhandlung Coppenrath & Boeser, Magdeburg, Pfälzer Straße zu beziehen.


    More information:

    http://www.uni-magdeburg.de/MWJ


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy, Scientific Publications
    German


     

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