idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/26/2013 09:11

Steri-Report 2012: Zufriedenstellende Sterilgutversorgung in deutschen Krankenhäusern?

Nicola Veith Pressestelle
Fachhochschule Frankfurt am Main

    Erste Ergebnisse des Steri-Reports 2012 sind an der Fachhochschule Frankfurt am Main (FH FFM) veröffentlicht worden. Das Zentrum für Gesundheitswirtschaft und -recht (ZGWR) der Hochschule führte 2012 eine Umfrage zur Situation und Ausstattung der zentralen Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) in deutschen Krankenhäusern durch.

    „Die ZSVA sind zum wichtigen Dienstleister und Partner gerade der OP-Bereiche geworden“, fasst Prof. Thomas Busse, Direktor des ZGWR, die Ergebnisse seiner Erhebung zusammen. „Wenngleich die Anforderungen ständig steigen, scheinen die ZSVA-Leitungen mit der Quantität und Qualität ihre Mitarbeiter relativ zufrieden zu sein, ebenso mit der Ausstattung ihrer Abteilungen.“ Insgesamt könnten die Aussagen des Steri-Reports 2012 als ermutigend angesehen werden, so Busse. Dies könnte auf die strengeren Anforderungen und Kontrollen der Aufsichtsbehörden zurückzuführen sein, die in den letzten Jahren Druck auf die Krankenhausleitungen ausgeübt hatten, speziell in diesen Bereich zu investieren.

    „Der Report entstand in Folge der Ergebnisse unseres OP-Barometers 2011. Laut diesem herrsche in den OP-Bereichen teilweise eine große Unzufriedenheit mit der Arbeit, die in der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung geleistet werde, vor allem hinsichtlich der Qualität der Versorgung mit Sterilgut“, erläutert Busse. Aus diesem Grund befragte er rund 120 deutsche ZSVA-Leitungen, die 10 bis 15 Prozent der betroffenen Abteilungen deutschlandweit abdecken. „Die ZSVA erlangt in Hinblick auf die Image-Gefährdung eines Krankenhauses zunehmende Bedeutung“, betont Busse.

    Die Beschwerden aus dem OP-Bereich zu unsachgerecht aufbereitetem Instrumentarium sind mit 25,4 Prozent nach Einschätzung der ZSVA-Leitungen sehr gering. Dieses Ergebnis unterscheidet sich deutlich von den Aussagen im OP-Barometer 2011. In letzterem gaben über 44 Prozent der Befragten aus dem OP-Bereich an, Probleme mit der Steri-Qualität zu haben. „Die Sichtweise der OP-Pflege vor Ort könnte anders als die der ZSVA-Leitungen sein oder den Leitungen könnten solche Probleme nicht direkt kommuniziert werden“, erläutert Busse die Diskrepanz.

    Insgesamt fühlen sich über 75 Prozent der Befragten von den Hygieneverantwortlichen gut unterstützt. Die meiste Unterstützung sehen eindeutig ZSVA in Krankenhäusern bis 800 Betten (92,6 %). Bei höherer Bettenzahl sinkt der Wert auf 66,7 Prozent. „Sehr große Krankenhäuser könnten eher Probleme haben, eine sichtbare und gut organisierte Hygienebetreuung vor Ort sicherzustellen“, vermutet Busse.

    Die Ausstattungen der ZSVA werden von über 90 Prozent der Befragten als ausreichend und qualitativ gut angesehen. „Die hohe Zufriedenheit lässt erkennen, dass die Kliniken verstärkt in die apparative Ausstattung investiert haben und investieren mussten, um die gestiegenen Anforderungen wie nachweisbare Validierung zu erfüllen“, bewertet Busse die Ergebnisse.

    Ungefähr die Hälfte (51,3 %) der befragten ZSVA-Führungskräfte fühlt sich in der Arbeit der ZSVA vom OP-Bereich wertgeschätzt. Auffällig ist die sehr niedrige Wertschätzungsquote in Krankenhäusern mit über 800 Betten (33,3 %) sowie in ZSVA, die mehr als 50 000 Sterilguteinheiten pro Jahr erbringen (29,2 %). „Die niedrige Wertschätzung deutet auf signifikante Akzeptanzprobleme zwischen dem OP-Bereich und der ZSVA hin“, so Busse.

    Mehr als 73 Prozent der ZSVA-Leitungen geben an, ihre Stellen zu 100 Prozent besetzt zu haben. Rund 23 Prozent sind mit der Personalzahl eher nicht zufrieden. „Die Personalnot in den einzelnen ZSVA scheint geringer als befürchtet. Anscheinend haben die sehr kleinen und die sehr großen Krankenhäuser mehr Probleme mit der Quantität ihrer Mitarbeiter“, so Busse. Die Qualifikation der ZSVA-Mitarbeiter wird von über 80 Prozent als eher gut beurteilt. Dabei schneiden die Krankenhäuser zwischen 250 und 500 Betten und zwischen 500 und 800 Betten am besten ab. Die Mehrheit von über 80 Prozent der Befragten sieht eine gute Fort- und Weiterbildungsquote ihrer Mitarbeiter. „Es liegt die Vermutung nahe, dass mittelgroße ZSVA den meisten Wert auf Weiterbildung legen und dort die Arbeitsplätze attraktiver sind“, so Busse. Annähernd 80 Prozent der ZSVA-Leitungen beschreiben das Arbeitsklima in ihren ZSVA-Abteilungen eher als gut. „Wie bei den Weiterbildungen wäre es interessant, dem Ergebnis der Leitungen eine Befragung der ZSVA-Mitarbeiter gegenüberzustellen“, ergänzt Busse.

    Der nächste OP-Barometer des ZGWR wird im 3. Quartal 2013 erhoben.

    Die vollständigen Ergebnisse des Steri-Reports 2012 können unter folgender E-Mail-Adresse abgerufen werden: busse@fb4.fh-frankfurt.de

    Infos zum ZGWR: http://www.zgwr.de.

    Kontakt: FH FFM, Zentrum für Gesundheitswirtschaft und –recht, Prof. Thomas Busse, E-Mail: busse@fb4.fh-frankfurt.de


    Images

    Campus der FH Frankfurt am Main: Für den Steri-Report 2012 befragte Prof. Thomas Busse 120 ZSVA-Leitungen deutscher Krankenhäuser.
    Campus der FH Frankfurt am Main: Für den Steri-Report 2012 befragte Prof. Thomas Busse 120 ZSVA-Leit ...
    Foto: FH FFM
    None


    Criteria of this press release:
    Scientists and scholars, all interested persons
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Campus der FH Frankfurt am Main: Für den Steri-Report 2012 befragte Prof. Thomas Busse 120 ZSVA-Leitungen deutscher Krankenhäuser.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).