idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/26/2013 14:57

Energieerzeugung aus Stroh

DC Katrin Schwarz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS

    »Mais gehört auf den Teller und nicht in Biogasanlagen oder in den Tank.« Diesem Motto haben sich auch Forscher des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS gemeinsam mit mehreren kleinen und mittelständischen Unternehmen verschrieben.

    In ihrem Applikationszentrum Bioenergie in Pöhl, Vogtland, betreiben sie eine Pilot-Biogasanlage ausschließlich mit Getreidestroh, einem Rohstoff, welcher mit einer verfügbaren Menge von acht bis 13 Millionen Tonnen pro Jahr ein sehr großes Energiepotenzial in Deutschland darstellt.

    Bisher konnten Biogasanlagen nur einen gewissen Anteil an derartigen Reststoffen verarbeiten, da sich diese meist schwieriger in Biogas umwandeln lassen als etwa reines Getreide oder Mais. Üblicherweise benötigt Stroh für einen guten Abbaugrad 80 Tage im Fermenter und neigt dabei stark zur Bildung von Schwimmschichten. Durch eine geeignete Vorbehandlung dauert dies mit dem neuen Verfahren nur noch etwa 30 Tage. Übliche Probleme mit der Durchmischung des Reaktors treten so nicht auf. Während mehrmonatiger Versuche im 10 m³-Maßstab konnte mit alleinigem Stroheinsatz ein mittlerer Methanertrag von 270 Nm³/kg oTR erreicht werden, was etwa 70 Prozent des Ertrags von Maissilage entspricht. Das Gas kann mit Hilfe am Fraunhofer IKTS entwickelter Membranen gereinigt und aufkonzentriert werden, um damit Fahrzeuge zu betanken oder das Gas ins Erdgasnetz einzuspeisen.

    Auch die Verstromung des Biogases haben die Forscher optimiert. Sie lenken das Gas in eine Hochtemperaturbrennstoffzelle, die einen elektrischen Wirkungsgrad von 40 bis 55 Prozent hat und so herkömmlichen Gasmotoren mit einem Wirkungsgrad von durchschnittlich 38 Prozent deutlich überlegen ist. Die Brennstoffzelle arbeitet bei 850 °C. Die dabei erzeugte Abwärme eignet sich zum Heizen oder lässt sich ins Nahwärmenetz einspeisen.

    Rechnet man den elektrischen und thermischen Wirkungsgrad zusammen, hat die Brennstoffzelle einen Gesamtwirkungsgrad von bis zu 85 Prozent.

    Darüber hinaus beschäftigen sich die Fraunhofer-Forscher mit der effizienten Verzuckerung von lignozellulosischen Reststoffen und der Weiterverarbeitung zu flüssigen Biokraftstoffen. Der Schlüssel zur Effizienz sind dabei verschiedene keramische Membranen, die bei der Abtrennung steriler Glucose aus der Verzuckerung und der Aufkonzentrierung und Entwässerung des Bioalkohols eingesetzt werden.

    Auf der Hannover Messe vom 8. bis 12. April 2013 stellen die Forscher des Fraunhofer IKTS erstmalig die umweltfreundlichen und hocheffizienten Anlagenkonzepte vor (Halle 13, Stand C10).

    In den folgenden Projektphasen wollen die Wissenschaftler diese Anlagen mit den Industriepartnern schrittweise hochskalieren.

    Kontakt:

    Dr. Ingolf Voigt
    Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS
    Telefon +49 36601 9301-2618
    ingolf.voigt@ikts.fraunhofer.de


    More information:

    http://www.ikts.fraunhofer.de


    Images

    Pilot-Biogasanlage im Applikationszentrum Bioenergie (AZB) Pöhl, Vogtland.
    Pilot-Biogasanlage im Applikationszentrum Bioenergie (AZB) Pöhl, Vogtland.


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Chemistry, Energy, Environment / ecology, Materials sciences, Mechanical engineering
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Transfer of Science or Research
    German


     

    Pilot-Biogasanlage im Applikationszentrum Bioenergie (AZB) Pöhl, Vogtland.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).