Die Digitalisierung macht auch vor dem guten alten Fahrtenschreiber mit Tachoscheibe nicht Halt: Nach einer EU-Vorschrift müssen in zwei Jahren alle neuen Lkw und Busse mit einem digitalen Tachographen ausgerüstet sein. Berufsfahrer bekommen eine persönliche Chipkarte. Die Verordnung wurde von der EU-Kommission in Brüssel erlassen und greift ab August 2004 - bereits jetzt ist der digitale Tachograph von Siemens VDO serienreif. Auf der Messe IAA Nutzfahrzeuge vom 12. bis 19. September 2002 in Hannover stellt der Automobilzulieferer das neue Gerät aus.
Die Europäische Union will durch die Regelung die Sicherheit auf den Straßen erhöhen. Letztlich wird mit der digitalen Erfassung der Fahrdaten auch für Lkw-Fahrer die Arbeitszeit überprüfbarer und ihr Beruf sicherer. Für Fuhrunternehmen bietet das System zudem die Chance zum effizienteren und profitableren Flottenmanagement.
Im Frühjahr 2004 müssen Lkw-Fahrer ihre Chipkarten beantragen. Die Karten werden von den EU-Mitgliedsländern ausgegeben und tragen das Bild des Fahrers sowie dessen individuelle Daten. Diese Karte stecken die Fahrer in den Tachographen und identifizieren sich, bevor sie sich ans Steuer setzen. Die neuen Geräte, die etwa die Form von Autoradios haben, registrieren Lenk- und Ruhezeiten des Fahrers und Beifahrers sowie die gefahrene Geschwindigkeit und Wegstrecke. Vom Gerät erhält der Fahrer eine Warnung, wenn er die höchst zulässige ununterbrochene Lenkzeit überschreitet. Auf der Chipkarte legt das Instrument die Daten von bis zu vier Wochen Arbeitszeit ab. Der interne Speicher bewahrt die Daten indes bis zu einem Jahr auf. Die Geschwindigkeit wird über 24 Stunden gespeichert. Auf einem kleinen Display kann der Fahrer die für ihn notwendigen Informationen abrufen. Nach der Arbeit kann er sich auch einen Kontrollzettel ausdrucken. Polizisten können sich mit dem integrierten Drucker vor Ort rasch einen Einblick in die Fahrweise und die am Steuer verbrachte Zeit verschaffen.
Obwohl zunächst nur für Neufahrzeuge vorgeschrieben, könnte der digitale Tachograph auch für ältere Lkw von Nutzen sein. Werden die Fahrzeuge eines Fuhrparks nachgerüstet, kann der Spediteur seine Flotte wesentlich effizienter einsetzen. Die Digitalisierung ermöglicht ihm mit Bordcomputern, Analysesoftware und internetgestütztem Auswertungsservice eine intelligentere Ausnutzung der vorhandenen Transportressourcen. Das Programm ist so ausgelegt, dass auch vorhandene Logistiksysteme eingebunden werden können. Angesichts ständig steigender Lkw-Zahlen auf unseren Straßen könnte dies ein willkommener Nebeneffekt des digitalen Fahrtenschreibers sein. Pro Jahr werden in der Europäischen Union rund 200.000 Lastwagen und Busse neu zugelassen.
(Foto unter http://www.siemens.de/sv-bild/sv200207005 )
http://www.siemens.de/newsdesk
Criteria of this press release:
Information technology, Traffic / transport
transregional, national
Research results
German
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