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09/13/2002 11:50

Die Beherrscher des Lichts: 25 Jahre Bremer Laserforschung

Kai Uwe Bohn Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    3D-Fernsehen in Zukunft ohne Brille, mit Laser Werkstoffe bearbeiten oder
    exakt messen: Nicht nur damit beschäftigt sich das Bremer Institut für
    Lasertechnik (BIAS), das in diesem Monat sein 25-jähriges Bestehen feiert.
    Seit der Gründung im Jahre 1977 ist es den Institutsleitern Prof. Dr.-Ing.
    Gerd Sepold und Prof. Dr.-Ing. Werner Jüptner durch die erfolgreiche
    Verbindung von Physik und Produktionstechnik gelungen, wissenschaftliche
    Erkenntnisse auch in die industrielle Anwendung zu übertragen.

    Als erstes
    außeruniversitäres Laser-Institut Deutschlands ist das BIAS auf
    Fragestellungen der Lasermaterialbearbeitung und der Lasermesstechnik
    spezialisiert.

    In der Lasermaterialbearbeitung hat das BIAS maßgeblich die Entwicklungen
    beim Fügen unterschiedlicher Werkstoffe vorangetrieben. So ist es den
    Bremer Laserforschern als erste gelungen, Werkstoffe wie zum Beispiel Titan
    und Aluminium, die früher als nicht kombinierbar galten, miteinander zu
    verbinden. Die industrielle Verkehrstechnik ist dadurch bereits
    entscheidend modernisiert worden. Schiffe, Autos oder Flugzeuge können bei
    optimaler mechanischer Belastbarkeit mit erheblich weniger Gewicht
    hergestellt werden. Weniger Gewicht bedeutet weniger Energieverbrauch,
    schont also die Umwelt.

    Darüber hinaus hat die Laserstrahlschweißtechnik für die industrielle
    Anwendung den Vorteil, dass die Verzüge der zu schweißenden Objekte
    minimiert werden. Das BIAS hat somit auch dazu beigetragen, die
    Produktionsabläufe und auch die -qualitäten zu verbessern. Weitere
    Arbeitsschritte, wie etwa das nachfolgende Nachrichten, sind teilweise ganz
    entfallen. Als Weltneuheit wird derzeit an Produktionsprozessen gearbeitet,
    die es in Sekunden ermöglichen, 50 kleine Schweißnähte herzustellen. Hierzu
    wird der Laserstrahl über bewegliche Spiegel geleitet, die über ein
    Computerprogramm gesteuert und blitzschnell bewegt werden. Dies könnte
    zukünftig die Produktionszeit beispielsweise von Autokarosserie
    revolutionierend reduzieren.

    Auch im Bereich der optischen Messtechnik hat sich das BIAS zu einem
    weltweiten Vorreiter entwickelt. Durch optische Sensoren zur
    hochauflösenden Form- und Verformungsmessung lassen sich in Entwicklung und
    Fertigung Qualitätsdaten eines Objektes ermittelt werden. Die Aufgabe
    besteht hier darin, das Objekt bei der Ermittlung der Daten so wenig wie
    möglich zu beeinflussen, gleichzeitig aber sehr schnell umfassende
    Informationen zu gewinnen und in geeigneter Form darzustellen. Mit den
    eigens entwickelten Sensoren und der darauf aufbauenden Software
    FRINGE-Prozessor ist ein komfortables Erfassen der Messdaten und deren
    Visualisierung möglich. Hierdurch können Produkte unterschiedlicher
    Standorte vor der Auslieferung auf ihre Passgenauigkeit hin überprüft
    werden, so dass auch hier ein Nacharbeiten beim Zusammenführen vermieden
    werden kann.

    Die optische Messtechnik hat auch Einzug in den Tagebau gehalten. Durch ein
    vom BIAS entwickeltes Messsystem können die mehr als 600 Meter langen
    Förderbrücken, an deren Spitze die Bagger die Kohle abbauen, so gesteuert
    werden, dass mit einer Genauigkeit von wenigen Zentimetern eine
    Rekultivierung der Tagebaulandschaften gesichert ist.

    Die digitale Holografie ist ebenfalls maßgeblich durch das Institut, das
    eng mit dem Fachbereich Produktionstechnik der Universität Bremen
    kooperiert, geprägt worden. Als Weiterentwicklung der herkömmlichen
    Holografie verwendet die digitale Holografie hochauflösende Sensoren, die
    kosten- und zeitintensive Entwicklungs- und Repositionierungsschritte der
    klassischen Holografie unnötig werden lassen. Durch diese Technologie ist
    es zukünftig möglich, dreidimensionales Fernsehen ohne zusätzliche Brille
    zu genießen. Die technischen Voraussetzungen liegen auf der aufnehmenden
    Seite schon vor, lediglich auf der Darstellungsseite müssen die Bildschirme
    noch weiter entwickelt werden. Hier gibt es bereits erfolgversprechende
    Ansätze, so dass ein solcher Fernsehgenuss in etwa zehn Jahren möglich sein
    könnte.

    Weitere Informationen:

    Bremer Institut für angewandte Strahltechnik (BIAS)
    Marco Buschmann
    Tel. 0421 218 5007
    Email: buschmann@bias.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Electrical engineering, Energy, Materials sciences, Mathematics, Mechanical engineering, Physics / astronomy
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

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