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09/13/2002 15:12

Begriffe und Redewendungen im Magdeburgischen Sprachgebrauch

Waltraud Riess Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Zum ersten Vortrag des bevorstehenden Wintersemesters 2002/03 lädt die Gesellschaft für deutsche Sprache am Donnerstag, dem 19. September 2002, 19.00 Uhr, die interessierte Öffentlichkeit sehr herzlich ein.

    Dr. Ursula Föllner spricht zum Thema "Das Magdeburgische und sein Wörterbuch". Die Sprachforscherin an der Otto-von-Guericke-Universität-Magdeburg ist vielen durch ihre plattdeutschen Veröffentlichungen, den plattdeutschen Vorlesewettbewerb u. v. a. m. bekannt. Der Vortrag findet im Gebäude 40, Raum 427, Zschokkestr. 32 (ehemals Virchowstraße) statt. Der Eintritt ist frei. Gäste sind herzlich willkommen.

    In jeder Region, jeder größeren Stadt gibt es typische Sprachgewohnheiten. Die Magdeburger erkennt man an ihrem Kloaren A, an ihren Problemen mit dem Dativ und dem Akkusativ sowie an ihrer Gewohnheit, das G in allen möglichen Variationen auszusprechen. Darüber hinaus gibt es aber auch Wörter und Redewendungen, die für den Sprachgebrauch charakteristisch sind. Viele Magdeburger Sprecher verstehen Hüppeding und Eelsardine ohne jegliche Probleme. Darauf will die Referentin in ihrem Vortrag eingehen. Diese und andere lexikalische "Schätze" sollen auch in einer Publikation gesammelt und erklärt werden. In einem künftigen "Magdeburger Wörterbuch" werden unter A das Wort Arbse zu finden sein, unter B das Wort Beele und unter C das Chäselong. Wörter wie Dollbräjen, Ferd, Glotze, inkoofen und Jelumpe sind weitere Kostproben, die natürlich nicht fehlen dürfen.

    Im Herbst 2001 wurde bereits der Anfang für ein "Magdeburger Wörterbuch" in einem gemeinsamen Projekt mit der Volkshochschule unter der Leitung von Dr. Ursula Föllner (Otto-von-Guericke-Universität) gemacht. Die Wissenschaftlerin beschäftigt sich schon länger in verschiedenen Forschungsprojekten mit den regionalen Varietäten in Sachsen-Anhalt, so auch mit der Umgangssprache. Auf das Wörterbuchvorhaben gab es eine große Resonanz in der Öffentlichkeit. Dr. Föllner wird in ihrem Vortrag auch über den Stand der Arbeit berichten. Es ist beabsichtigt, die Ergebnisse des Projektes in der Form eines populärwissenschaftlichen Wörterbuches zu veröffentlichen, in das auch Anekdoten oder charakteristische Begebenheiten Eingang finden können.

    Wer daran Interesse hat, kann einen entsprechenden Fragebogen im Institut für Germanistik erhalten oder am 19. September 2002 mitnehmen und in aller Ruhe zu Hause ausfüllen.

    Kurzvita:
    Ursula Föllner studierte an der Pädagogischen Hochschule Magdeburg "Lehramt Deutsch und Russisch". Nach dem Studium war sie als Lehrerin tätig und wurde 1983 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Germanistik der damaligen Pädagogischen Hochschule. Sie promovierte 1990 mit einer Arbeit zur historischen Semantik, im gleichen Jahr baute sie die Arbeitsstelle Niederdeutsch auf. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind regionale Sprachgeschichte und Niederdeutsch. Gegenwärtig werden von ihr "Sprachsoziologische Untersuchungen zum Niederdeutschen in Sachsen-Anhalt" im Rahmen eines Drittmittelprojektes durchgeführt.

    Dr. Föllner ist Herausgeberin der Schriftenreihe der Arbeitsstelle Niederdeutsch an der Otto-von-Guericke-Universität. Bisher sind folgende Bände erschienen: "Untersuchungen zum Niederdeutschen in Sachsen-Anhalt. Erste Ergebnisse eines Forschungsprojektes der Arbeitsstelle Niederdeutsch an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg", "Sprachsoziologische Untersuchungen zum Niederdeutschen in Sachsen-Anhalt unter besonderer Beachtung der Altmark" sowie "Zum Status des Niederdeutschen in Sachsen-Anhalt - Kontinuität und Wandel in Vergangenheit und Gegenwart". Darüber hinaus kann sie auf zahlreiche Veröffentlichungen in Büchern und Schriftenreihen, u. a. auch in dem Band "Magdeburg - Porträt einer Stadt" verweisen.

    Weitere Informationen: Dr. Kornelia Pape, Vorsitzende der Gesellschaft für deutsche Sprache, Zweig Magdeburg, Institut für Germanistik der Otto-von-Guericke-Universität, Tel.: (0391) 67-16640/16616; Fax.: (0391) 67-16559; e-mail: kornelia.pape@gse-w.uni-magdeburg.de


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    Criteria of this press release:
    Language / literature, Social studies
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific Publications
    German


     

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