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06/16/1998 00:00

Baubeginn: Tagesklinik für psychisch kranke Kinder und Jugendliche

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Sechs Jahre ist es her, seitdem Prof. Dr. Andreas Warnke seine ersten Vorstellungen von einer Tagesklinik für psychisch kranke Kinder und Jugendliche in Würzburg formulierte. Im Mai dieses Jahres nun gehörte er zu den Männern, die in der Würzburger Lindleinstraße den symbolischen "ersten Spatenstich" für diese Klinik setzten.

    Die im Werden begriffene zweigeschossige Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie soll einmal zwölf Behandlungsplätze bieten. Sie entsteht unter der Trägerschaft des Diakonischen Werkes. Dessen Geschäftsführer, Diakon Karl Büttner, spricht von einem "vorbildlichen Projekt" und meint damit vor allem auch die der Klinik angeschlossene therapeutische Wohngruppe. Eine solche, von der Konzeption her völlig neuartige Heimwohngruppe für Kinder und Jugendliche mit erheblichen psychischen Auffälligkeiten solle in einem zweiten Bauabschnitt über der Tagesklinik geschaffen werden.

    Damit entstehe, wie Prof. Warnke sagt, ein konzeptioneller und räumlicher Verbund zwischen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Jugendhilfe. Von dieser modellhaften Kooperation erwarten er und Gunther Adams, Leiter der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe, eine maßgebliche Verbesserung der Situation für psychisch kranke Kinder und Jugendliche in Unterfranken. Andreas Warnke, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Würzburg, wird die ärztliche Leitung der neuen Tagesklinik übernehmen.

    Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 4,5 Millionen Mark und werden aus Mitteln des Freistaates Bayern, der Aktion Sorgenkind, des Bezirks Unterfranken sowie aus Eigenmitteln des Bauträgers und des Fördervereins "Menschenskinder" bestritten.

    Ziel der tagesklinischen und somit teilstationären Behandlung sei, so Prof. Warnke, die vor- oder nachstationäre Betreuung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher. Die neue Klinik solle solche Fälle aufnehmen, bei denen die ambulante Behandlung nicht ausreicht, eine stationäre Behandlung aber nicht unbedingt erforderlich ist. Sie ermögliche die intensive Therapie und den teilweisen Verbleib der Patienten in ihren Familien, die unmittelbare Einbeziehung der Angehörigen in die Behandlung und die klinische Versorgung teilstationärer Patienten im universitären Bereich.

    Nach Angaben des künftigen Ärztlichen Direktors werden im wesentlichen folgende Diagnosegruppen in die Tagesklinik aufgenommen: psychische Störungen bei geistiger Behinderung; Entwicklungsstörungen der Sprache, der Motorik, der Wahrnehmung und in bezug auf schulische Fertigkeiten. Zudem werden Kinder und Jugendliche therapiert, die spezielle Symptome zeigen, wie Eßstörungen, Einnässen und Einkoten, Emotionalstörungen und Neurosen, psychosomatische, autistische und postpsychotische Syndrome oder das hyperkinetische Syndrom.

    Die jungen Patienten werden unter der Leitung eines Facharztes für Kinder- und Jugendpsychiatrie von Diplom-Psychologen sowie von Personal aus dem Pflege- und Erziehungsdienst, aus der Ergo- und Physiotherapie und der Sozialpädagogik betreut. Wer noch schulpflichtig ist, wird die klinikeigene Schule besuchen. So bietet die neue Klinik insgesamt zwölf Arbeitsplätze, einige davon in Teilzeit.

    In der Tagesklinik werden verschiedene Therapieräume entstehen, wie ärztliche und psychologische Behandlungszimmer oder Räume für Krankengymnastik, Ergotherapie und Spieltherapie. Die zentrale Eingangshalle ist als Mehrzweckraum konzipiert. Zudem seien ein Stationszimmer, ein Sekretariat sowie eine Eßküche vorgesehen. Das Außengelände werde als Spiel- und Freizeitanlage gestaltet.

    Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich im Dezember 1998 abgeschlossen sein, die Eröffnung der Tagesklinik ist dann für Anfang des Jahres 1999 geplant. Die Modellkonzeption zwischen Kinder- und Jugendpsychiatrie und Jugendhilfe soll laut Prof. Warnke dann wissenschaftlich begleitet werden.

    Kontakt: Prof. Dr. Andreas Warnke, Telefon (0931) 203-309, Fax (0931) 203-304, E-Mail:
    warnke@nervenklinik.uni-wuerzburg.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology, Teaching / education
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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