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09/17/2002 17:07

Gleichstellung wird an der Universität groß geschrieben

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Die Universität Dortmund ist die einzige nordrhein-westfälische Universität im Hochschulreformprogramm der VolkswagenStiftung. Die Stiftung unterstützt das Projekt "Qualität und Innovation: Geschlechtergerechtigkeit als Reformstrategie (QueR)" mit 760.000 Euro, weitere rund 130.000 Euro stellte das nordrhein-westfälische Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung zur Verfügung. "QueR" startete im November 1998 und befindet sich jetzt in seinem letzten Jahr. Eine gesonderte Abschlusstagung zu dem Projekt findet am 17. und 18. Januar 2003 statt.

    Als einzige Hochschule im Rahmen des Stiftungsprogramms greift die Universität Dortmund das Thema Gleichstellung auf. Mit dem Ziel einer Geschlechtergerechtigkeit als Reformstrategie bindet das Rektorat die Gleichstellungsfrage konsequent in die Aktivitäten zur Qualitätssicherung und Strukturverbesserung ein. Zum ersten Mal ist an einer Universität die Gleichstellungspolitik auf die Gesamtentwicklung bezogen und geht als zentrale Aufgabe direkt vom Rektorat aus. Gleichstellungsaspekte wer-den in bereits begonnene Reformschritte integriert und zugleich strukturelle Maßnahmen zu Gunsten verbesserter Chancengleichheit ergriffen. Aus dem Blickwinkel der Geschlechtergerechtigkeit eröffnen sich damit neue Möglichkeiten und Perspektiven der Personalentwicklung.

    Konkrete Verbesserungen

    Das Rektorat der Universität Dortmund steuert die qualitative Entwicklung in den Fachbereichen insbesondere über regelmäßige Evaluation, die interne Mittelverteilung und über die Struktur- und Profilbildung. In diesem Zuge wurde darauf hingewirkt, Kriterien der Chancengleichheit und Gleichstellung möglichst in allen Kontexten zu verankern. Zugleich wurden in den Fachbereichen Vorhaben umgesetzt, die Reformprozesse unter Einbeziehung der Gleichstellung vorantreiben. Ungleiche Motivation, Beteiligung und Entfaltungschancen von Frauen dienten unmittelbar als Anlass, konkret Folgendes zu verbessern: die Studieninformationen, die Betreuung während des Studiums, die wissenschaftliche Nachwuchsförderung und die Karriereberatung für den Berufsweg außerhalb der Hochschule. Auch in die Studienreform und die Personalentwicklung flossen entsprechende Zielvorgaben ein. Grundsätzlich beziehen sich die Reformziele dabei auf beide Geschlechter, jedoch liegt das Augenmerk auf der Verbesserung der qualitativen Situation und quantitativen Beteiligung der Frauen.

    Die beteiligten Fachbereiche gingen dabei durchaus unterschiedliche Wege. Vier Pilotfachbereiche stellten sich dem Projekt: die beiden Fakultäten Maschinenbau und Raumplanung sowie die beiden Fachbereiche Chemie und Gesellschaftswissenschaften/Philosophie/Theologie. Ergänzend schrieb das Rektorat ein internes Programm "Qualität durch Geschlechtergerechtigkeit" aus mit dem Ziel, durch ideelle und finanzielle Anreize die Zahl sich engagierender Fachbereiche und das Spektrum der Aktionsgebiete zu erhöhen. Die Erfahrungen zeigen, dass es keine allgemein gültigen Konzepte oder Strategien gibt, sondern jeweils auf die Ausgangs- und Rahmenbedingungen zu-geschnittene Maßnahmen entwickelt werden müssen.

    Studieninformationen in modernem Gewand

    Sowohl der Fachbereich Chemie als auch die Fakultät Maschinenbau führten Mentoring-Projekte ein, die eine Vernetzung zwischen Studierenden und Schülern beziehungsweise Schülerinnen einerseits und Studierenden und berufstätigen Ehemaligen andererseits herstellen. Dies führte zudem zu moderner gestalteten Studieninformationen und dazu, dass Firmen- und Schulkontakte gezielter angeboten werden. Berufstätige Frauen wurden als Vorbilder eingeladen. Die Fakultät Maschinenbau hat die neue Position einer Referentin für Nachwuchsentwicklung und Kommunikation geschaffen. In den Fächern Chemie und Maschinenbau hat der Frauenanteil unter den Studierenden inzwischen deutlich zugenommen, im Fach Maschinenbau gilt das auch für den wissenschaftlichen Mittelbau.

    Im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften/Philosophie/Theologie wurde ein zweisemestriges Aufbaustudium für Absolventinnen und Absolventen der sechssemestrigen Lehramtsstudiengänge Primarstufe und Sekundarstufe I eingeführt; dort kann die Promotionsberechtigung erworben werden. Dies verbreitert die Perspektiven eines vor allem von Frauen gewählten Berufsfeldes und erhöht die Attraktivität des Lehramtsstudiums an der Universität Dortmund. Im Aufbaustudium sind inzwischen über 40 Studierende eingeschrieben, davon drei Viertel Frauen.

    Die Universität Dortmund wird den eingeschlagenen Weg weitergehen und mit der Verbesserung der Chancengleichheit zugleich Qualität und Innovation in Lehre und Forschung fördern. Die mit der Landesregierung NRW am 10. April 2002 geschlossene Zielvereinbarung sieht vor, das im Projekt "QueR" Begonnene auf Dauer zu festigen und die geschlechtergerechte Personalentwicklung weiter zu verbessern. Ziel ist es nun, die Betreuung in der Promotionsphase etwa durch Promotionsstudien zu intensivieren und den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs verstärkt bei Qualifikationsstellen zu berücksichtigen. Im Kontext der Profilbildung und Studienreform sollen zudem Geschlechterforschung und Gender Studies gefördert werden.

    Hinweis: Dies ist eine Weiterleitung einer Medienformation der Volkswagenstiftung anlässlich des Abschlussworkshops zum Hochschulreformprogramm am 19. und 20. September 2002 an der Universität Dortmund.

    ____________________________________________________________
    Kontakt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit VolkswagenStiftung: Dr. Christian Jung, Tel.: 0511/8381-380, E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de

    Kontakt Projektleitung: Universität Dortmund, Dr. Christine Roloff, Tel.: 0231/755-6056 (direkt), Tel.: 0231/755-5868 (Sekr.), E-Mail: roloff@verwaltung.uni-dortmund.de

    Kontakt Pressesprecher Universität Dortmund: Klaus Commer,
    Tel.: 0231-755-4811, E-Mail: klaus.commer@udo.edu


    More information:

    http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse02/03092002.htm


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters, Scientific conferences
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