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09/18/2002 10:39

Startschuss für Steuerungsmodell

Dr. Frank Stäudner Kommunikation
Leibniz-Gemeinschaft

    Leistung bestimmt Budget von Wissenschaftsinstituten - Leibniz-Gemeinschaft übernimmt Vorreiterrolle in Deutschland - Workshop im Senckenberg-Museum erarbeitet Rahmenkonzept

    Presseeinladung

    Frankfurt/Main - Bonn. Die Forschungs- und Serviceeinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft entwickeln gemeinsam mit Bund und Ländern ein neues Steuerungsmodell, das die Finanzierung der Einrichtungen vorrangig an Leistungs- und Qualitätskriterien orientiert. Bisher wird das Budget von öffentlich finanzierten Forschungsinstituten in jährlichen Bedarfsverhandlungen festgelegt. Künftig bestimmen in erster Linie Leistung und Erfolg die Mittelausstattung. "Wir machen mit dem Forschungscontrolling Ernst", sagt Leibniz-Präsident Hans-Olaf Henkel. Am 24. und 25. September 2002 stellt ein Workshop im Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg (FIS) in Frankfurt/Main die Weichen.

    Bund, Länder und die Forschungs- und Serviceeinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft entwickeln dort gemeinsam ein Rahmenkonzept, das die Anforderungen an das neue Steuerungsmodell festlegt. In dessen Kern steht die Einführung von Programmbudgets als neues Management- und Gestaltungsinstrument in der Finanzierung von Forschungseinrichtungen. "Alle wollen die Neuerung", betont Henkel, "Geldgeber und Institute ziehen partnerschaftlich an einem Strang."

    Leibniz-Institute bedienen sich schon seit einiger Zeit effektiver Instrumente der Forschungssteuerung. Begutachtungen des Wissenschaftsrates gaben den Anstoß, konzise Forschungsprogramme zu entwickeln. Dass sich diese Programme bewährt haben, hat der Wissenschaftsrat in seiner letzten Evaluierung aller Institute zwischen 1995 und 2000 ausdrücklich bestätigt. "Aufgrund der Programme kam es zur Strukturierung der Forschungsinhalte und zur Prioritätensetzung. Die Institutsleitungen hielten damit ein geeignetes Instrumentarium in der Hand, um eine inhaltliche Steuerung vorzunehmen", erklärt Dr. Michael Türkay, stellvertretender Direktor des Forschungsinstituts Senckenberg.

    Der Finanzierungsmodus hinkte dieser Entwicklung lange Zeit hinterher. "Durch strenge Vorgaben der Zuwendungsgeber war ein flexibler Mitteleinsatz, zum Beispiel der Wechsel zwischen Personal- und Sachmitteln, nur in engen Grenzen möglich. Dies wird nun mit Hilfe von Programmbudgets aufgebrochen und grundsätzlich umgestellt", sagt Türkay. Programmbudgets erlauben die gleichzeitige Betrachtung von Aufgaben, Leistungen und Mitteleinsatz. Sie führen die Angaben zu Arbeitszielen und Aufgaben einer Einrichtung mit den Angaben zur mittelfristigen Finanz- und Personalplanung zusammen und informieren auf einen Blick darüber, welche Aufgabe in einem Institut welchen Personaleinsatz erfordert und welche Kosten entstehen.

    Programmbudgets werden von den Einrichtungen eigenständig entwickelt und mit ihren Aufsichtsgremien abgestimmt. Zielvereinbarungen bestimmen künftig das Verhältnis von Geldgebern und Einrichtung. Globalbudgets treten an Stelle bürokratischer Einzelvorschriften. Damit wird die Selbstverantwortung der Forschungs- und Serviceeinrichtungen hinsichtlich ihrer Arbeitsgestaltung und ihres Mitteleinsatzes entscheidend gestärkt.

    Der Workshop "Programmbudgets" findet im Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg statt. Diese traditionsreiche Forschungseinrichtung der Leibniz-Gemeinschaft zählt in der Biodiversitätsforschung zu den weltweit führenden Einrichtungen. Ihre Führungsgremien haben die Gestaltung des Programmsbudgets frühzeitig begonnen und mit Nachdruck voran getrieben. Das Land Hessen hat eine Vorreiterrolle übernommen und wird seine Entscheidungen über die Finanzierung der hessischen Leibniz-Einrichtungen bereits ab dem Jahr 2003 auf der Grundlage von Programmbudgets treffen.

    Rückfragen:
    Ludger Viehoff
    Referatsleiter Evaluierung
    Tel. 0228/308 15 220
    Fax 0228/308 15 355
    E-Mail viehoff@wgl.de

    Doris von Eiff
    Pressereferentin
    Forschungsinstitut Senckenberg
    Tel. 069/754 22 57
    Fax 069/74 62 38
    dveiff@senckenberg.de

    Journalisten können sich zur Teilnahme am Workshop formlos anmelden unter Tel. 0228/308 15 215, Fax 0228/308 15 255, E-Mail boettner@wgl.de.

    Tagungsprogramm

    Ort:
    Forschungsinstitut Senckenberg, Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt am Main

    24.9.2002

    18:00 Uhr Programmbudgets - was, warum, wozu? Hans-Olaf Henkel
    Leibniz-Präsident Henkel und weitere Experten stehen anschließend für Fragen und Interviews zur Verfügung.

    25.9.2002

    09:00 Uhr Begrüßung
    Herr Prof. Steininger, FIS; Herr Dr. Schneider, Leibniz-Geschäftsstelle
    09:15 Uhr Einführung
    "Ziel, Zweck und Chancen von Programmbudgets"
    Herr Prof. Nuissl von Rein, DIE
    09:35 Uhr Paradigmenwechsel in der Steuerung von Forschungseinrichtungen - Programmbudgets als flexibles Steuerungs- und Finanzierungsinstrument
    Herr Mangel, Wissenschaftsministerium Hessen
    09:55 Uhr Erster Diskussionsblock
    10:30 Uhr Kaffeepause
    11:00 Uhr Kosten- und Leistungs-Rechnung sowie Evaluation als zentrale Bestandteile von Programmbudgets
    Herr Kändler, Max-Born-Institut; Herr Viehoff, Leibniz-Referat Evaluierung
    11:30 Uhr Zweiter Diskussionsblock
    12:15 Uhr Mittagspause/Imbiss
    13:00 Uhr Programmbudgets konkret - Präsentation von Beispielen aus der Leibniz-Gemeinschaft: Institut für Polymerforschung Dresden, Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung
    15:00 Uhr Abschlussdiskussion
    Wie geht es weiter? Konkretisierung von Anforderungen, Wünschen, offenen Fragen
    16:00 Uhr Ende

    Das Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg gehört zu den 79 außeruniversitären Forschungsinstituten und Serviceeinrichtungen für die Forschung der Leibniz-Gemeinschaft. Das Spektrum der Leibniz-Institute ist breit und reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften und Museen mit angeschlossener Forschungsabteilung. Die Institute beschäftigen rund 12.000 Mitarbeiter und haben einen Gesamtetat von 820 Millionen Euro. Sie arbeiten nachfrageorientiert und interdisziplinär und sind von überregionaler Bedeutung. Da sie Vorhaben im gesamtstaatlichen Interesse betreiben, werden sie von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Näheres unter: http://www.wgl.de.

    Leibniz-Geschäftsstelle, Eduard-Pflüger-Straße 55, 53113 Bonn; PF 12 01 69, 53043 Bonn, Tel.: 02 28/3 08 15-0, FAX: 02 28/3 08 15-2 55, E-Mail: wgl@wgl.de.


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Organisational matters, Science policy
    German


     

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