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09/24/2002 15:18

Hohenheimer Soziologen befragen Wirtschaftsstudenten

Dr. Klaus H. Grabowski Pressearbeit, interne Kommunikation und Social Media
Universität Hohenheim

    Sicherheit statt Risiko - Zentrale Attraktivitätsfaktoren zukünftiger Arbeitgeber für Stu-dierende der Wirtschaftswissenschaften

    Risiko und Mobilität sind nicht mehr das, was künftige Job-Starter im Beruf suchen. Zu diesem Ergebnis kommen Soziologen der Universität Hohenheim nach eomer Online-Um-frage. Vorbei die Zeiten der Start-up-Goldgräber-Stimmung, wenn es den heutigen Studie-renden der Wirt-schaftswissenschaften vor allem um finanzielle und Arbeitsplatzsicherheit geht? Dafür spricht auch, daß steile Karrierechancen und Gehalt nicht mehr die herausra-gende Bedeutung für den Berufseinstieg haben. Wichtiger als ein 70-Stunden Karrierejob mit Top-Einkommensperspekti-ven sind den befragten Hohenheimer WIWI-Studierenden der ersten Studiensemester ein aus-geglichenes Berufs- und Privatleben und ein gutes Ar-beitsklima. Dies erhofft man sich am ehe-sten von großen Unternehmen und Konzernen, die zudem auch gleich um die Ecke im Stutt-garter Raum angesiedelt sind, so dass zumin-dest der Berufsauftakt nicht unmittelbar mit einer räumlichen Veränderung einhergehen muß.Unumstrittener Berufseinstiegsliebling ist der DaimlerChrysler-Konzern, gefolgt von der Porsche AG und Bosch. Generell zählt die Automobilbranche - besonders bei den jungen Männern - zum bevorzugten Betätigungsfeld der künftigen Arbeitnehmer. Weit über ein Viertel der männli-chen Befragten gibt dies als Wunschbranche an. Dem entgegen können sich Frauen den Be-rufsstart auch in der Beratung vorstellen, eine Branche allerdings, die für die meisten eher die Attitüde des Sprungbretts auf eine abgesicherte, relativ gut do-tierte Position im Großkonzern hat. Entgegen aller Erwartung wird die IT-Branche weniger favorisiert, und besonders die Han-dels-branche hat für die künftigen Uni-Absolventen so gut wie keine Attraktivität. Dann möchte man schon eher im Medienbereich oder bei einem Non-Profit - Unternehmen ar-beiten. Besonders der Medienbereich wird nach Beratungs-, Automobil- und Banken-/ Versicherungsbranche als recht attraktiv gewertet. Die größten Karrierechancen verbindet man mit Unternehmensbera-tungen; die höchsten Einstiegsgehälter vermutet man im IT-Bereich. Beides jedoch hat für die künftigen Absolventen nicht absolute Priorität, so daß man seinen Wirkungskreis lieber in der Automobilindustrie mit als eher gering vermuteten Karrierechancen und mittleren Einstiegsge-hältern suchen wird.Allerdings scheint das Gehalt Motivationsfaktor zu sein, wenn es um den Einsatz von Ar-beitszeit geht. So würden sich rund 58% der Befragten am ehesten durch ein höheres Ge-halt dazu be-wegen lassen, mehr als 40 Stunden pro Woche zu arbeiten. Mehr zu arbeiten, um das Unter-nehmensziel zu erreichen oder gar um die eigene Persönlichkeit zu fordern, findet weniger Zu-spruch, auch wenn ein Großteil der Studierenden Mehrarbeit und Zeiteinsatz durchaus mit Auf-stiegschancen verbindet, was nicht zuletzt für die Männer ne-ben dem Gehalt ein wichtiger Moti-vationsfaktor ist.Aber der Beruf ist grundsätzlich nicht alles. Vielmehr wird Vereinbarkeit von Beruf und Familie favorisiert. Die angestrebten hohen oder höheren Positionen in einem Unterneh-men - immerhin möchte fast ein Viertel in der Geschäftsleitung tätig werden - sollen auch mit Normalarbeitsta-gen erreichbar und zu bewältigen sein. Sogenannte weiche Unterneh-mensfaktoren wie gutes Betriebsklima, Teamorientierung, Identifikation mit der Unterneh-mensphilosophie sind den künf-tigen Betriebs- und Volkswirtschaftsabsolventen allemal wichtiger als "toughes Ellenbogenge-rangel" um schnellen Aufstieg und hohes Gehalt.Damit stehen Start-up Unternehmen bei den künftigen Absolventen der Wirtschaftswissen-schaften der Universität Hohenheim im Arbeitgeber-Ranking sehr weit unten. Gewünscht wer-den eher kalkulierbare und sichere Arbeitsplätze in Unternehmen, in denen der Mensch und nicht nur die Sache im Mittelpunkt steht.
    Technische Daten für die Redaktionen:
    Typus der Befragung: Online-UmfrageAnzahl der Befragten: 122 Studierende im Grundstudium der Wirtschaftswissen-- schaften an der Universität Stuttgart-HohenheimRepräsentanz: Grundgesamtheit 1539Zeitraum: 23.01. 2002 bis 25.01.2002Die Volltextversion ist über www.soziologie-hohenheim.de zu finden.


    More information:

    Für Rückfragen steht zur Verfügung:
    Dr. Ulrike Fink-Heuberger
    Universität Hohenheim
    Institut für Sozialwissenschaften
    Fachgebiet Soziologie
    Tel.: 0711-459-2623
    E-Mail: heuberge@uni-hohenheim.de


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Social studies
    transregional, national
    Research results
    German


     

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