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09/24/2002 16:56

Televorlesung verändert das Lernverhalten

Carsten Feller M. A. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Schmalkalden

    Bundesweit einmalige Kooperation zwischen der Berufsakademie Karlsruhe und der Fachhochschule Schmalkalden

    Während des vergangenen Semesters wurde die Vorlesung "Kommunikationssysteme" wöchentlich live von der Fachhochschule Schmalkalden an die Berufsakademie Karlsruhe übertragen und zusätzlich zum Abruf bereitgestellt. Die Studierenden reagierten sehr positiv auf das Experiment. Sie begrüßten diese Form des zeit- und ortsunabhängigen Lernens und damit die Möglichkeit des selbstgesteuerten Studi-ums. Die Prüfungsergebnisse bestätigen das und verweisen auf die Gleichwertigkeit von herkömmlicher Vorlesung und Televorlesung. Prof. Manfred Daniel (BA Karlsruhe) und Prof. Heinzpeter Höller (FH Schmalkalden) sehen angesichts der nun vorliegenden Ergebnisse der Studen-tenbefragung ihr Experiment als gelungen an und zeigen sich zufrieden.

    An der Berufsakademie Karlsruhe wurde erstmals eine reguläre Vorlesung als Televorlesung angeboten. Kooperationspartner war die Fachhochschule Schmalkalden. Von Schmalkalden aus wurde die Vorlesung von Prof. Heinzpeter Höller jede Woche live übertragen. Die Studierenden der Berufsakademie konnten die Vorlesung zuhause, in ihren Praxisbetrieben oder im neuen Multimedia-Lernzentrum der Berufsakademie live über das Internet empfangen. Wichtig dabei war, dass die Studierenden mit der zu Hause vorhandenen Technologie auskamen. Die Vorlesungen wurden nach der Live-Übertragung technisch aufbereitet, gespeichert und zum späteren Abruf über eine Lernplattform bereitgestellt. Zusätzlich zu den Vorlesungen, wurden den Studierenden ergänzende Materialen - Skript, Vortragsfolien, Übungsblätter, etc. - zur Verfügung gestellt. Die Kommunikation zwischen den Studierenden, den Projektverantwortlichen in Schmalkalden sowie dem Lehrenden erfolgte sowohl über die Lehrplattform, E-Mail und einen eigens eingerichteten Chat. Während die Fachinhalte ausschließlich über die Tele-vorlesung vermittelt wurden, erfolgte die Einübung des Stoffes durch Prof. Höller an zwei Terminen vor Ort in Karlsruhe. Die Vorlesung wurde durch eine Klausur abgeschlossen.
    Am Ende der Vorlesungen wurden die Karlsruher Studierenden anhand eines Fragebogens hinsichtlich Ihrer Erfahrungen befragt. Dabei wurde deutlich, dass diese Form der Vorlesung das Lernverhalten stark verändert. Die meisten Studierenden nutzten die Vorlesungsaufzeichnungen in Verbindung mit dem recht ausführlichen Skript sehr intensiv. Dabei ging die durchschnittliche Bearbeitungszeit einer Vorlesung mit meist 120 Minuten und

    mehr weit über die eigentliche Vorlesungszeit (90 Minuten) hinaus. Die Studierenden unterbrachen die aufgezeichnete Vorlesung oft, um das Skript zu Rate zu ziehen oder um eine Vorlesungspassage erneut anzuschauen. Nur Wenige orientierten sich beim Lernen an der eigentlichen Vorlesungszeit in Schmalkalden, sondern arbeiteten die Vorlesungen nach selbst gewähltem Rhythmus durch. Diese zeitliche Unabhängigkeit und die Möglichkeiten der Eigensteuerung bei aufgezeichneten Vorlesungen wurde von den meisten Studierenden sehr hoch bewertet, während das ortsunabhängige Lernen ihnen weniger bedeutsam schien. Von den meisten Studierenden wurde aber auch angegeben, dass ihnen der persönliche Kontakt zum Lehrenden gefehlt habe, wobei ihn nur etwa ein Viertel sehr vermisst hat.
    Hervorzuheben ist, dass etwa drei Viertel der Befragten den bei der Televorlesung erzielten Lernfortschritt gleich oder gar höher einschätzen als bei einer Präsenzvorlesung. "Dieser eindeutige Befund in der Befragung, zeigt, dass medial gestütztes Lernen zur Weiterentwicklung herkömmlicher Lehrformen mit qualitativen Verbesserungen führen kann", stellt Prof. Daniel fest. Auch Prof. Höller ist mit den Ergebnissen sehr zufrieden: "Dieses Televorle-sungsprojekt dient als Vorbereitung unserer Hochschule, um auf dieser Ba-sis Weiterbildung über das Internet anzubieten. Das Karlsruher Experiment hat gezeigt, dass bereits heute ein solches Angebot auch für private Weiterbildungsinteressierte realisierbar wäre."
    Eine Erkenntnis - genauso interessant für die Berufsakademien, die sich mit ihrem besonderen Profil ebenfalls im wachsenden Weiterbildungsmarkt engagieren wollen.


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    Criteria of this press release:
    Information technology
    transregional, national
    Studies and teaching
    German


     

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