Studentenzahl steigt zum Wintersemester 2002/03 erneut an
Jena (26.09.02) Der Trend, ein Studium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena aufzunehmen, hält ungebrochen an. Zum heutigen Tag haben sich fast 17.900 Studierende an der Jenaer Uni eingeschrieben, vor einem Jahr waren es 17.000. Knapp 6.000 Bewerbungen gab es alleine von Studienanfängern, darunter beinahe 4.000 für die zulassungsbeschränkten Studiengänge. So bewarben sich für jeden Studienplatz in der Biochemie und in den Medienwissenschaften sechs Interessierte, in der Psychologie stritten vier Bewerber um einen Studienplatz. Da insbesondere in den zulassungsbeschränkten Studiengängen aber auch in anderen Disziplinen noch weitere Einschreibungen erfolgen werden, wackelt die 18.000er Marke bedenklich. Ob sie - wie viele erwarten - überschritten wird, wird die Ende Oktober vorliegende endgültige Studienstatistik zeigen.
Doch bereits die bisher erfolgten Immatrikulationen lassen deutliche Trends erkennen. Auf die Fächer der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften herrscht ein ungebrochener Andrang: die Einschreibungen für die Magisterfächer Erziehungswissenschaft, Politikwissenschaft und Soziologie steigen weiter an. Einen zum Teil deutlichen Anstieg an Studienanfängern verzeichnen auch die Theologie, die Geschichte, die Materialwissenschaft, die Volkswirtschaftslehre und die Mathematik. Die Diplomstudiengänge Chemie und Physik konnten ihre im Bundesvergleich sehr gute Position behaupten. Das große Interesse am Lehramtsstudium - auch in den naturwissenschaftlichen Schulfächern - setzt sich fort, während die Anfängerzahlen im Informatik- bzw. Wirtschaftsinformatikstudium wohl auch als Reaktion auf die wirtschaftlichen Veränderungen im IT-Bereich sowie die entsprechenden Berichte in den Medien zurückgehen.
Während dieser leichte Rückgang nachvollziehbar ist, findet Studiendezernent Dr. Michael Hinz manche Entwicklungen seltsam: "Wir haben noch Studienplätze in den Geowissenschaften frei, obwohl dies ein forschungsstarkes Institut ist und dort neue Erkenntnisse umgehend in die Lehre einfließen", nennt er ein Beispiel. Auch das geringe Interesse an den Fächern des Instituts für Slawistik ist für Hinz kaum verständlich. Der osteuropäische Raum gewinne weiterhin an wirtschaftlicher und politischer Bedeutung und biete dadurch perspektivisch gute Jobaussichten - vor allem wenn die Slawistik in Kombination mit einem wirtschaftsnahen Fach in Jena studiert werde.
Insgesamt ist die Friedrich-Schiller-Universität mit der Entwicklung zufrieden, die als Zeichen für ihre Qualität und ihr Renommee gesehen werden muss. "Bei weiter steigenden Studierendenzahlen wird es aber selbst bei gleichbleibenden Personal- und Sachmitteln immer schwieriger, die hohe Qualität der Ausbildung sicher zu stellen", weist Dr. Hinz auf mögliche Probleme hin, die sich bei sinkenden Mittelzuweisungen verstärken werden. "Ein weiterer Rückgang der Mittel schwächt außerdem die Wettbewerbsfähigkeit der Jenaer Universität", warnt der Studiendezernent - und hofft auf Unterstützung durch die Landespolitik.
Kontakt:
Dr. Michael Hinz
Dezernent Studium, Controlling, Datenverarbeitung der Universität Jena
Fürstengraben 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 931100
Fax: 03641 / 931102
E-Mail: michael.hinz@zuv.uni-jena.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Studies and teaching
German
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