idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/02/2002 11:50

Ginkgo ist Pflanze des Monats Oktober

Dr. Andreas Archut Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Der Herbst ist eine der schönsten Jahreszeiten für einen Spaziergang im Botanischen Garten der Universität Bonn: Dann erstrahlt am Poppelsdorfer Schloß das Laub vieler der über 750 verschiedenen, im Freiland kultivierten Bäume und Sträucher prächtig in bunten Farben. Möglich macht das die Biochemie in ihrem Inneren: Das Blattgrün (Chlorophyll) wird vor dem Laubfall abgebaut und andere, braune, gelbe oder rote Blattfarbstoffe kommen zum Vorschein. Gerade jetzt zeigt sich der Ginkgo-Baum (Ginkgo biloba) von seiner schönsten Seite; er ist darum im Oktober die Pflanze des Monats im Botanischen Garten.

    Der Ginkgo ist eigentlich ein lebendes Fossil, das mit seinen breiten, eigenwilligen Blättern beinahe seit Urzeiten unverändert existiert. Dabei ist es kein Laub-, sondern ein Nadelbaum. Ungebrochen ist seit Johann Wolfgang von Goethe die Faszination dieser eigenartigen Pflanze. Die letzten Wildbestände in der Natur (China) sind vor einiger Zeit erloschen - sie ist jedoch ein wichtiger Parkbaum in unseren Klimazonen.

    Es gibt männliche und weibliche Ginkgo-Pflanzen. Im Oktober kann man sie leicht unterscheiden; die Männchen haben ihr Laub bereits gelb verfärbt, während die Weibchen noch tiefgrün Photosynthese betreiben, um ihre Früchte zur Reife zu bringen. Hier bietet das alte, um 1890 am Hanstein-Weg des Gartens gepflanzte Exemplar eine Besonderheit: Auf einer weiblichen Unterlage wurden um 1890 männliche Zweige gepfropft. Die Baumkrone erscheint daher jetzt im Oktober unterschiedlich gelb und grün und man kann so aus großer Entfernung die Geschlechter unterscheiden.

    Der Ginkgo ist im Herbst ein beliebtes Ausflugsziel, auch wenn seine später in großen Mengen herabfallenden gelben Früchte einen Geruch verströmen, der an Schweißfüße erinnert und von Buttersäure herrührt. Auch für dieses Phänomen ist die Biochemie verantwortlich - und auch dies gehört zur Vielfalt der Natur.

    Unser Foto ist abrufbar unter http://www.uni-bonn.de >> Aktuelles >> Pressemitteilungen (Foto: W. Barthlott).

    Weitere Informationen: Botanischer Garten der Universität, Meckenheimer Allee 171, 53115 Bonn, Telefon: 0228/73-5523


    More information:

    http://www.botanik.uni-bonn.de/botgart


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Oceanology / climate, Zoology / agricultural and forest sciences
    regional
    Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).