Der Anbau gentechnisch veränderter Baumwolle in Indien hat die Ernährungssituation der dortigen Kleinbauern deutlich verbessert. Das zeigt eine aktuelle Studie der Universität Göttingen. Die Wissenschaftler untersuchten sieben Jahre lang regelmäßig mehr als 500 Haushalte.
Pressemitteilung Nr. 111/2013
Anbau von Genbaumwolle in Indien verbessert Ernährungssituation von Kleinbauern
Höheres Einkommen ermöglicht bessere Ernährung – Wichtiger Ansatz zur Hungerbekämpfung
(pug) Der Anbau gentechnisch veränderter Baumwolle in Indien hat die Ernährungssituation der dortigen Kleinbauern deutlich verbessert. Das zeigt eine aktuelle Studie der Universität Göttingen. Die Wissenschaftler untersuchten sieben Jahre lang regelmäßig mehr als 500 Haushalte. Die Quote der indischen Kleinbauern, die gentechnisch veränderte Baumwolle anbauen, stieg im beobachteten Zeitraum auf mehr als 90 Prozent. Die Quote der Haushalte in diesem Bereich, in denen Menschen an Unterernährung litten, sank währenddessen um 15 bis 20 Prozent. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift PLOS ONE erschienen.
„Der zunehmende Anbau gentechnisch veränderter Baumwolle in Indien hat sich positiv auf Erträge und Einkommen der Kleinbauern ausgewirkt“, erläutert der Göttinger Agrarwissenschaftler Prof. Dr. Matin Qaim. „Dadurch sind die Menschen in der Lage, sich besser mit Nahrungsmitteln zu versorgen.“ Die Forscher fanden außerdem heraus, dass nicht nur die Zahl der aufgenommenen Kalorien stieg, sondern auch die Qualität der Ernährung deutlich verbessert wurde. Die an der Studie teilnehmenden Haushalte mussten über den Untersuchungszeitraum hinweg detailliert über die Art und Menge der konsumierten Lebensmittel berichten.
Etwa die Hälfte aller hungernden Menschen auf der Welt sind Kleinbauern in Schwellen- und Entwicklungsländern. Über die Rolle der Agro-Gentechnik im weltweiten Kampf gegen den Hunger wird öffentlich heftig gestritten. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob Gentechnik zu einer nachhaltigen Steigerung der Nahrungsmittelproduktion beitragen kann. „Ernährungssicherung ist aber nicht nur eine Frage der Produktion, sondern auch des Zugangs zu Nahrungsmitteln“, so Prof. Qaim. „Einkommenssteigerungen im Kleinbauernsektor sind deswegen ein wichtiger Ansatz zur Hungerbekämpfung.“
Originalveröffentlichung: Matin Qaim, Shahzad Kouser. Genetically Modified Crops and Food Security. PLOS ONE 2013. http://dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0064879 (Open Access).
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Matin Qaim
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Agrarwissenschaften
Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung
Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-4806
E-Mail: mqaim@uni-goettingen.de
http://www.uni-goettingen.de/en/42360.html
Baumwollfarmerin in Indien.
Foto: Universität Göttingen
None
Baumwollfarmer in Indien.
Foto: Universität Göttingen
None
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Economics / business administration, Environment / ecology, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).