Wird die eigene Zeitgeschichte skandalisiert, zeigen Hochschulen oftmals nur eine geringe Souveränität, wenn es gilt, angemessen darauf zu reagieren. Eine HoF-Handreichung stellt nun dar, was unternommen werden kann, um dem zu entgehen. Die entwickelten Handlungsoptionen zeigen, wie trotz einschränkender Rahmenbedingungen ein adäquater Umgang mit der hochschulischen Zeitgeschichte gefunden werden kann.
Werden Problemsachverhalte aus der Zeitgeschichte deutscher Hochschulen skandalisiert, so ist deren öffentliches Empörungspotenzial in der Regel recht hoch. Die Souveränität der Hochschulen, darauf zu reagieren, fällt dagegen häufig ab. Ob etwa deutsch-deutsche Medikamententests an DDR-Uni-Kliniken vor 1989 oder die NS-Elitenkontinuität im Universitätswesen der Nachkriegszeit thematisiert werden – die Einrichtungen haben regelmäßig Schwierigkeiten, eine angemessene Krisenkommunikation zu betreiben. Der Grund: Das Wissen um die eigene Zeitgeschichte ist in der Regel unsystematisch, lückenhaft und selbst dann, wenn entsprechende Aufarbeitungen längst vorliegen, ungenügend präsent.
Eine HoF-Handreichung stellt nun dar, was unternommen werden kann, um dem zu entgehen. Die dort entwickelten Handlungsoptionen folgen einem realistischen Ansatz: Wie kann unter Berücksichtigung einschränkender Rahmenbedingungen – z.B. Ressourcenproblemen – ein adäquater Umgang mit der hochschulischen Zeitgeschichte gefunden werden?
Beantwortet werden zunächst häufig auftauchende Fragen, z.B.: Welche zeitgeschichtsbezogenen Erwartungen hat die Öffentlichkeit an Hochschulen? Welche grundsätzlichen Optionen haben Hochschulen, mit ihrer Zeitgeschichte umzugehen? Was behindert die Befassung mit der Hochschulzeitgeschichte? Welche Risiken birgt die Befassung mit der Hochschulzeitgeschichte? Wie verlaufen zeitgeschichtsbezogene Skandalisierungen?
Herausgearbeitet werden die durch Akteurshandeln gestaltbaren Schlüsselfaktoren beim Umgang mit der Zeitgeschichte der eigenen Einrichtung. Schließlich werden in einer Toolbox die möglichen Instrumente und Formate dargestellt und hinsichtlich ihrer Voraussetzungen, Wirkungen, Vor- und Nachteile erörtert.
Peer Pasternack / Daniel Hechler: Hochschulzeitgeschichte. Handlungsoptionen für einen souveränen Umgang (HoF-Handreichungen 1. Beiheft zu "die hochschule" 2013). Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle-Wittenberg 2013. 98 S; Volltext auch online als PDF-Datei unter http://www.hof.uni-halle.de/journal/texte/Handreichungen/HoF-Handreichungen1.pdf
Die Handreichung ist die praxisbezogene Quintessenz einer umfassenden Untersuchung zum Umgang der ostdeutschen Hochschulen mit ihrer Zeitgeschichte, die kürzlich unter dem Titel "Traditionsbildung, Forschung und Arbeit am Image" in der Akademischen Verlagsanstalt erschien (http://www.idw-online.de/pages/de/news524563): Daniel Hechler / Peer Pasternack: Traditionsbildung, Forschung und Arbeit am Image. Die ostdeutschen Hochschulen im Umgang mit ihrer Zeitgeschichte, Akademische Verlagsanstalt, Leipzig 2013, 505 S. ISBN 978-3-931982-75-1.
Ansprechpartner:
Daniel Hechler, eMail: daniel.hechler@hof.uni-halle.de
Peer Pasternack, eMail: peer.pasternack@hof.uni-halle.de
Tel.: 03491 466254
http://www.hof.uni-halle.de/journal/texte/Handreichungen/HoF-Handreichungen1.pdf
http://www.die-hochschule.de
HoF-Handreichung 1: Hochschulzeitgeschichte. Handlungsoptionen für einen souveränen Umgang
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Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Cultural sciences, History / archaeology, Politics, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Scientific Publications, Transfer of Science or Research
German
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