Vergangene Woche ist Prof. Dr. jur. Jürgen Kohler, Rektor der Greifswalder Universität von 1994 bis 2000, für zwei Jahre in den Vorstand (das "Bureau") des Ausschusses für Hochschule, Bildung und Forschung des Europarates in Straßburg gewählt worden.
In diesen Ausschuß entsendet jedes Mitgliedsland des Europarats je einen Regierungsvertreter und einen von der Hochschulseite (Deutschland entsendet sogar drei - einen Bundes-, einen Landes- und einen Hochschulvertreter). Jedes Land hat zwei Stimmen, auch Deutschland. Der erheblich kleinere Vorstand bereitet die Themen vor, um die sich die Ausschußmitglieder in ihren Vollversammlungen kümmern.
Einige aktuelle Themen, denen sich der Ausschuß annimmt, sind: der europäische "Hochschulraum", damit also der Bologna-Prozeß; die Integration der nicht der Europäischen Union angehörenden Länder, vor allem auf dem Balkan; die Frage, ob und inwieweit Bildung als "Handelsgut" in das Welthandelsabkommen einzubeziehen ist (Stichwort GATS - General Agreement on Tariffs and Services); die Anerkennung von Studienabschlüssen in ganz Europa gemäß der Konvention von Lissabon 1997; die kulturelle Aufgabe von Bildungsinstitutionen.
Viele Themen klingen sehr weitgefaßt. Viele kleine Schritte ebnen den Weg. Prof. Kohler ist bereits in mehreren wichtigen deutschen und europäischen Bildungsgremien (wie der European Association of Universities - EUA - in Brüssel und Genf, wo er dem steering committee des "Joint Masters'"-Programms vorsitzt und das Projekt "Quality Culture - Implementing Bologna Reforms" leitet) und Qualitätssicherungsgremien auf dem Bildungssektor (wie der Evaluationsagentur ACQUIN) sehr anerkannt und aktiv. Seine Teilnahme ist Ehre, aber auch Verpflichtung für unsere Universität.
Prof. Dr. Jürgen Kohler (Bild Edmund v. Pechmann)
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