Festakt zur BIG-Gründung in Berlin / Wanka: „Wichtiger Schritt in der deutschen Gesundheitsforschung“
Im Beisein der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, sowie zahlreicher Ehrengäste aus Politik und Wissenschaft ist heute in Berlin das „Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIG)“ feierlich gegründet worden. Das neue Institut ist aus der Zusammenführung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) und der klinischen Forschung an der Charité entstanden. Bundesministerin Wanka erklärte: „Die Gründung des BIG ist ein wichtiger Schritt in der deutschen Gesundheitsforschung und ein Baustein für die Zukunftsfähigkeit unseres Gesundheitssystems.
Ich erwarte von der neuen Einrichtung bahnbrechende Impulse für die Gesundheit der Menschen in unserem Land – und natürlich auch darüber hinaus.“
Die Berliner Wissenschaftssenatorin, Sandra Scheeres, sagte anlässlich der BIG-Gründung: „Ich freue mich, dass mit der vorgesehenen Kooperation ein Modell für die bessere Zusammenarbeit zwischen universitärer und außeruniversitärer Forschung gerade in Berlin entsteht. Von diesem Zentrum von Weltrang wird die Wissenschafts- und Wirtschaftsregion Berlin insgesamt stark profitieren. Ich bin sehr optimistisch, dass es mit dem BIG gelingen wird, Forschungspersönlichkeiten aus aller Welt zu gewinnen und jungen Forscherinnen und Forschern die Möglichkeit zu geben, sich erfolgreich zu entwickeln."
„Wir freuen uns, mit der Gründung des BIG einen weiteren Beitrag zur Weiterentwicklung unseres Wissenschaftssystems zu leisten“, sagte Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, zu der auch das MDC gehört. „Die stärkere Verbindung von Grundlagenforschung und klinischer Forschung, wie sie im neuen Institut realisiert wird, entspricht dem Ansatz der Helmholtz-Gemeinschaft, neue Brücken zu schlagen von bahnbrechenden Erkenntnissen bis hin zu ihrer Anwendung.“
Die Helmholtz-Gemeinschaft beteiligt sich an der Finanzierung des BIG in den Jahren 2013 und 2014 mit insgesamt 45 Millionen Euro.
Das BIG ist Teil der Gesamtstrategie des Bundes, innovative Themen und Strukturen anzustoßen und zu fördern. Es steht für ein neues Modell in der translationalen Forschung, durch das wissenschaftliche Erkenntnisse schneller in die medizinische Regelversorgung und damit zum Patienten gelangen sollen. Schwerpunkt ist dabei die Systemmedizin. Charakteristisch für diesen Ansatz ist, dass er bei der Erforschung von Krankheiten nicht nur einzelne Aspekte betrachtet, sondern eine ganzheitliche Perspektive einnimmt: Genetische, zellbiologische, physiologische und visuelle Informationen werden von der Systemmedizin genutzt, um komplexe Zusammenhänge in ihrer Gesamtheit zu betrachten.
Die bisher schon enge Kooperation zwischen der außeruniversitären Forschung am MDC und der Charité hebt das BIG auf eine neue Stufe. Kernstück des BIG ist ein gemeinsamer Forschungsraum, in dem fächerübergreifend Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Einrichtungen grundlegende krankheitsrelevante Prozesse unter Nutzung modernster Methoden und Infrastrukturen erforschen. Das BIG wird darüber hinaus Nachwuchstalenten und Spitzenwissenschaftlern aus aller Welt exzellente Perspektiven bieten.
Für das BIG ist - bei einer 90 % (Bund) zu 10 % (Land) Finanzierung - geplant, in den Jahren 2013 bis 2018 insgesamt mehr als 300 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Die Stifterin der Charité-Stiftung, Frau Johanna Quandt, wird das BIG in den nächsten zehn Jahren mit bis zu 40 Millionen Euro unterstützen.
Als Vorstandsvorsitzender des BIG wurde Ernst Theodor Rietschel gewonnen. Als ehemaliger Präsident der Leibniz-Gemeinschaft und ausgewiesener Wissenschaftler im Bereich der medizinischen Forschung bringt Rietschel die erforderliche Expertise mit, um das Institut gemeinsam mit dem Vorstand des BIG erfolgreich zu starten. Das Forschungskonzept des BIG ist Anfang Mai 2013 von einem international besetzten Gutachterausschuss unter Vorsitz von Peter M. Suter mit sehr positivem Ergebnis begutachtet worden. Damit sind nunmehr alle Voraussetzungen für eine rasche Förderung der ersten Forschungsprojekte im BIG gegeben.
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