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10/11/2002 10:14

Von der Machbarkeit der Utopie: Studenten bauen sich ein Begegnungszentrum

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Vom Uni-Thekle zum "Unitop" - ein Haus in drei Wochen:
    Einladung zum Baustellentermin am 17. Oktober

    Dass das Uni-Thekle dem Neubau für das Internationale Zentrum der Universität Stuttgart auf dem Campus in Vaihingen würde weichen müssen, stand schon lange fest. Erfolglos blieb jedoch die Suche nach einem Ersatzort und nach einem schlüssigen Konzept für einen Neubau der studentischen Begegnungsstätte. Bis zufälligerweise der Student Felix Drixler dem Architekturprofessor Peter Hübner vom Uni-Institut für Baukonstruktion davon erzählte. Nach ausführlichen Gesprächen mit Drixler und einigen Kommilitonen war für Hübner die Entscheidung klar: "Wir lassen das Uni-Thekle als studentisches Selbsthilfeprojekt neu entstehen." Uni-Rektor Dieter Fritsch war von der Idee und dem Konzept begeistert und sicherte Unterstützung zu: "Das ist eine tolle Chance für die Universität Stuttgart und ihre Studenten!"

    Hübner: "Ich glaube an die Machbarkeit der Utopie"
    Ein Ort war nun rasch gefunden: Das neue Begegnungszentrum mit dem Arbeitstitel "Unitop" wird in unmittelbarer Nachbarschaft des "Bauhäusle" und des Zentrums Bioverfahrenstechnik gebaut. Auch die Studentenwohnungen des "Bauhäusle" entstanden an der Uni Stuttgart übrigens als Selbsthilfeprojekt unter Anleitung der Professoren Peter Sulzer und Peter Hübner - bereits vor 22 Jahren. Ähnlich wie damals werden die rund 200 Erstsemester des neuen Architekturjahrgangs in nur drei Wochen das Unitop mit circa 300 Quadratmetern Nutzfläche bauen. In drei Gruppen werden die Nachwuchsarchitekten unter Anleitung von Betreuern praktische Erfahrungen mit einem Bauprojekt sammeln können, das sie anschließend selbst nutzen können. Das neue multifunktionale Begegnungszentrum wird mit einem Lokal von Studenten für Studenten als Ersatz fürŽs Uni-Thekle, das auch künftig der studentische Verein STUPS betreiben wird, einem Tagungsraum, Sozial- und Begegnungsräumen, einem Internet-Café und einer wandelbaren Bühne ausgestattet sein. "Ich glaube an die Machbarkeit der Utopie", gibt Peter Hübner möglichen Zweiflern mit auf den Weg, der mit seinem Elan alle Beteiligten ansteckte. Nachdem das Baurechtsamt der Stadt Stuttgart in sensationell kurzer Zeit die Geneh-migung erteilt hatte, stand dem Start der Arbeiten nichts mehr im Wege. Wenn alles gut geht, soll die neue Begegnungstätte bereits am 8. November fertiggestellt sein. Die offizielle Übergabe des Hauses von Studenten für Studenten ist für den Nikolaustag, den 6. Dezember, geplant.

    Einladung zum Presse-Termin auf der Baustelle am 17. Oktober
    Um die Öffentlichkeit über das Projekt zu informieren, laden wir am Donnerstag, den 17. Oktober um 15.00 Uhr zu einem Presse-Termin auf der Baustelle auf dem Vaihinger Campus (hinter dem Gebäude Allmandring 15) ein.

    Selbsthilfeprojekt mit vielfachem Nutzen
    Mit dem Projekt lassen sich gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Für die jungen Architektinnen und Architekten, auf die ein spannender Studienauftakt wartet, steht - so betont Prof. Hübner - das "Learning by Doing" im Vordergrund. Gleichzeitig wird der neue Jahrgang durch den gruppendynamischen Effekt des selbstorganisierten Arbeitens zusammengeschweißt. Und last but not least entsteht aus ökonomischer Sicht mit vergleichsweise geringen Mitteln ein Studententreff für mehrere Generationen. Und der Campus der Universität Stuttgart wird bald um ein ungewöhnliches Gebäude reicher sein.
    Bauherr ist das Stuttgarter Studentenwerk e. V., das 200.000 Euro für die neue studentische Begegnungsstätte bereitgestellt hat. Der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Prof. Uwe Heisel, im Hauptberuf Chef des Instituts für Werkzeugmaschinen der Uni Stuttgart, unterstützt das Projekt mit großem Engagement. Für die noch fehlende Summe von etwa 80.000 Euro möchte Uni-Rektor Prof. Dieter Fritsch Sponsoren gewinnen.

    Lebendige Architektur muss individuell sein
    Mit studentischen Selbsthilfeprojekten hat Peter Hübner sehr positive Erfahrun-gen. "Die jungen Leute gehen ganz anders an die Aufgaben heran, wenn man bereit ist, ihnen Verantwortung zu übertragen", betont er, "sie lernen, sich effizient zu organisieren, arbeiten ergebnisorientiert, sind voll und ganz bei der Sache." Das neue Projekt knüpft an das vor 22 Jahren realisierte Bauhäusle an. Nach einem ähnlichen Grundkonzept - damals stand das experimentelle Bauen im Vordergrund - ließ Hübner in Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Peter Sulzer die Studenten Häuser bauen, in die sie anschließend selbst einziehen durften. "Lebendige Architektur muss individuell sein", fasst Hübner seine Idee vom Bauen zusammen. Kein Wunder, dass Generationen von Studierenden in den ungewöhnlich anzusehenden Häusern als "eingeschworene Gemeinschaften" gewohnt haben, der Aus-zug nach Beendigung des Studiums fiel so manchem schwer... In diesem Sommer wurden die Gebäude des "Bauhäusle", die immer wieder auch das Ziel von Architekturinteressierten waren und sind, gründlich renoviert und dürften so auch eini-gen künftigen Studentengenerationen ein angenehmes Lebensumfeld bieten. Und auch das nächste studentische Selbsthilfeprojekt hat Peter Hübner schon angedacht: einen Kindergarten für STUPS e.V., in dem drei bis fünf Gruppen Platz finden sollen.

    Weitere Informationen unter

    Internet: http://unitop.faveve.uni-stuttgart.de
    e-mail: unitop@unitop.uni-stuttgart.de

    sowie bei Prof. Peter Hübner am Institut für Baukonstruktion der Uni Stuttgart, Lehrstuhl 1 für Baukonstruktion und Entwerfen, Tel. 0711/121-3251, -3245, Fax 0711/121-2766, e-mail: info@ibk1.uni-stuttgart.de, Prof. Uwe Heisel, Institut für Werkzeugmaschinen, Tel. 0711/121-3860, -3861, Fax 0711/121-3858, e-mail: heisel@po.uni-stuttgart.de , Felix Drixler: e-mail: drixler@faveve.uni-stuttgart.de und bei Stephan Kraus, der das Projekt als externer Mitarbeiter des Instituts für Baukonstruktion und Entwerfen betreut, unter Tel. 0172/710 88 83 sowie 07134/910 818.


    More information:

    http://unitop.faveve.uni-stuttgart.de


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    Criteria of this press release:
    Construction / architecture, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
    German


     

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