idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/21/2013 10:48

Unterstützung für das Magenband – Gewichtsverlust mit Hormonzusatz

Susanne Eichacker Kommunikation
Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt

    Neuherberg, 21.06.2013. Wissenschaftler des Instituts für Diabetes und Adipositas (IDO) am Helmholtz Zentrum München und der Technischen Universität München haben gemeinsam mit amerikanischen Partnern der Universität von Cincinnati einen neuen Ansatzpunkt zur verbesserten Behandlung von Fettleibigkeit (Adipositas) entwickelt. Wie die Forscher um Prof. Dr. Matthias Tschöp, Direktor des IDO, und Dr. Kirk Habegger vom Metabolic Disease Institute, Universität Cincinnati, USA, herausfanden, verstärkt das im Magen-Darm-Trakt gebildete Hormon Glukagon-like Peptide 1 (GLP-1) die Wirkung eines Magenbandes auf den Gewichtsverlust.

    Es gibt verschiedene chirurgische Methoden zur Bekämpfung von Fettleibigkeit. Das Magenband hat gegenüber anderen chirurgischen Methoden den Vorteil, dass die Operation verhältnismäßig unkompliziert und für den Patienten besser verträglich ist. Hinzu kommt, dass das Magenband jederzeit operativ wieder entfernt werden kann. Der entscheidende Nachteil ist jedoch, dass der erzielte Gewichtsverlust im Vergleich zu anderen chirurgischen Methoden gering ist.

    Wie die Wissenschaftler um Tschöp und Habegger nun herausfanden, kann durch eine Aktivierung des GPL-1-Rezeptors die Wirkung des Magenbandes wesentlich verstärkt werden. Eine Kombination von Band und Hormontherapie führte an fettleibigen Ratten zu annähernd dem gleichen Gewichtsverlust wie ein Magenbypass. „Besonders wichtig ist dabei jedoch der richtige medikamentöse Ansatz“, betont Tschöp.

    Zukünftig wollen die Forscher nun herausfinden, ob eine Kombination mehrerer im Magen-Darm-Trakt gebildeter Hormone die Wirkung des Magenbandes weiter verstärken kann. "Wir glauben heute, dass Kombinationstherapien das zukünftige Mittel der Wahl für die Behandlung ausgeprägter Adipositas sein werden", so Tschöp. "Eine sogenannte Polytherapie mit chirurgischen und medikamentösen Elementen ist neu und vielversprechend. Diese wurde allerding bisher noch nicht am Menschen durchgeführt."

    Weitere Informationen

    Original-Publikation:
    Habegger, KM. et al. (2013), GLP-1R Agonism Enhances Adjustable Gastric Banding In Diet-Induced Obese Rats, Diabetes.
    Link zur Fachpublikation: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23775764

    Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.100 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 34.000 Beschäftigten angehören. Das Helmholtz Zentrum München ist Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung e.V. http://www.helmholtz-muenchen.de

    Das Institut für Diabetes und Adipositas (IDO) erforscht die Erkrankungsmechanismen des Metabolischen Syndroms mit systembiologischen und translationalen Ansätzen. Mittels zellulärer Systeme, genetisch modifizierter Mausmodelle und klinischer Interventionsstudien sollen neue Signalwege und Zielstrukturen entdeckt werden. Ziel ist die interdisziplinäre Entwicklung innovativer Therapieansätze zur personalisierten Prävention und Behandlung von Adipositas, Diabetes und deren Begleiterkrankungen.

    Ansprechpartner für die Medien
    Abteilung Kommunikation, Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg - Tel.: 089-3187-2238 - Fax: 089-3187-3324 - E-Mail: presse@helmholtz-muenchen.de

    Fachlicher Ansprechpartner
    Prof. Dr. Matthias Tschöp, Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Institut für Diabetes und Adipositas, Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg - Tel.: 089-3187-2103 - E-Mail: matthias.tschoep@helmholtz-muenchen.de


    More information:

    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23775764 - Link zur Originalpublikation
    http://www.helmholtz-muenchen.de - Website Helmholtz Zentrum München


    Images

    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students
    Biology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).