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10/11/2002 13:54

Helmholtz digital - Wissenserschliessung und -erforschung im Zeitalter des Internets

Renate Nickel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

    Einladung zur Präsentation

    Anlässlich der Veröffentlichung der Helmholtz-Manuskripte im Internet sollen die gegenwärtig am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG) und an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) vorhandenen Kompetenzen zur computerunterstützten Wissenserschließung und -erforschung vorgestellt werden. Nach einer Einführung in das vorerst abgeschlossene Helmholtz-Projekt werden das "Virtuelle Labor" und das "Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts" präsentiert. Abschließend werden die Perspektiven einer weiteren Zusammenarbeit zwischen BBAW und MPIWG im Bereich der Wissenserschließung erörtert. Die beiliegende Skizze gibt Ihnen einen kurzen Einblick in Stand und Ziele der gemeinsamen Unternehmungen. Weitere Informationen finden Sie im WEB unter www.vlp.mpiwg-berlin.mpg.de bzw. www.dwds.de.

    Zu der Präsentation laden wir Sie herzlich ein.

    Ort: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, R. 230, Jägerstr. 22/23, 10117 Berlin

    Tag/Uhrzeit: Donnerstag, 17.10.02, 10.00 Uhr

    Ansprechpartner:
    Dr. Henning Schmidgen (Virtuelles Labor)
    Dr. Alexander Geyken (DWDS)
    Tel: 030/22 66 71 18 Tel: 030/20 37 03 90
    email: schmidg@mpiwg-berlin.mpg.de email: geyken@bbaw.de

    Mit freundlichen Grüßen
    Wolf-Hagen Krauth

    Anlage
    Helmholtz digital
    Wissenserschliessung und -erforschung im Zeitalter des Internets

    Hermann von Hemholtz (1821-1894) gilt als einer der letzten Universalgelehrten der Moderne. Sein unermüdliches wissenschaftliches Schaffen galt neben anderem der Medizin, Physiologie, der Physik und der Ästhetik seiner Zeit. Aber er war nicht nur als geschickter Experimentator und als Autor ebenso origineller wie grundlegender Schriften erfolgreich. Das Wilhelminische Deutschand hatte in Helmholtz, der seit 1887 als Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt vorstand, auch einen äußerst einflussreichen Wissenschaftsorganisator und -politiker.

    In Zusammenarbeit mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) präsentiert das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG Berlin) jetzt Teile des Helmholtz-Nachlasses im Internet. Digitalisiert wurden rund 500 Seiten aus der umfangreichen Hinterlassenschaft des "Reichskanzlers der Wissenschaft". Ziel des gemeinsamen Projektes ist es, Historikern, Studenten und der interessierten Öffentlichkeit einen neuen Zugang zum Wissenschaftler Helmholtz zu eröffnen. Die im Internet publizierten Manuskripte und Exzerpthefte erlauben einen Blick in die "Schreibwerkstatt" des Experimentators. Darüber hinaus verdeutlichen Auszüge aus der umfangreichen Korrespondenz, unter anderem mit Franciscus Cornelius Donders (Utrecht), dem Zoologen Anton Dohrn (Neapel) und dem Instrumentenbauer Rudolf König (Paris) wie stark Helmholtz "vernetzt" war -- lange bevor es das Internet gab.

    Auch der nunmehr realisierte Internet-Auftritt zeigt Helmholtz in unterschiedlichen Kontexten. Die Archivbestände der BBAW wurden in eine Forschungs- und Veröffentlichungsumgebung eingebettet, die am Max-Planck-Institut (Abt. III: Hans-Jörg Rheinberger) entwickelt wurde und der Geschichte der "Experimentalisierung des Lebens" im 19. Jahrhundert gewidmet ist. Im "Virtuellen Labor" (www.vlp.mpiwg-berlin.mpg.de) wird dem Besucher neben den Helmholtz-Manuskripten auch eine Kurzbiographie sowie eine komplette Helmholtz-Bibliographie geboten. Durch Kreuzverweise (cross links) kann sich der Besucher sogar zu jenen Instituten Zugang verschaffen, in denen Helmholtz tätig war. In ähnlicher Weise werden auch die Korrespondenzpartner von Helmholtz in ihren jeweiligen Arbeitszusammenhängen dargestellt.

    Die multiplen Kreuzverweise innerhalb des "Virtuellen Labors" erschließen die Arbeit experimentierender Lebenswissenschaftler des 19. und frühen 20. Jahrhunderts nicht nur in einer Anschaulichkeit, die in der "Gutenberg-Galaxis" kaum zu realisieren ist, sondern eröffnen auch der wissenschaftshistorischen Forschung neue Wege. Noch reichere Perspektiven kann eine mit den Mitteln der Informatik betriebene Erschließung, der Theorie- und Begriffswelten der historischen Lebenswissenschaften bieten. Auf diesem Feld verfügt die BBAW über viel versprechende Kompetenzen.

    Wertvolle Pionierarbeit hat vor allem das Akademieprojekt "Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts" (www.dwds.de) geleistet. Die Mitarbeiter dieses Projekts sind in der Lage, große Textmengen unterschiedlicher zeitlicher Herkunft problemlos zu digitalisieren, aufzubereiten und mittels moderner computerlinguistischer Methoden nach festgelegten Thesaurusmerkmalen automatisch zu erschließen. Das "Digitale Wörterbuch" verfügt über eine der umfassendsten Referenzdatenbanken historischer lexikalischer Datenbestände (Umfang ca. 500.000 Buchseiten), die es ihm erlaubt, nach unterschiedlichen Vorgaben historische Wissensbestände aufzuarbeiten.

    Eine Zusammenarbeit der beiden Forschungsgruppen eröffnet die verlockende Aussicht, die Schriften von Helmholtz und seinen Kollegen in ein digitales Format zu bringen, das eine gezielte Suche und Tiefenerschließung des enthaltenen textuellen Wissens ermöglicht. Nicht nur einzelne Begriffe (wie z.B. "Kraft" oder etwa "Resonator") oder Verknüpfungen dieser Begriffe (z.B. "Erhaltung der Kraft") werden im Volltext gefunden und im Faksimile gelesen werden können, sondern es wird auch möglich sein, nach semantischen Begriffsmustern und deren Verknüpfungen zu suchen. Ausgehend vom "Resonator" ließen sich dann beispielsweise per Mausklick alle wissenschaftlichen Instrumente finden, die in den Schriften von Helmholtz und anderen Physiologen genannt werden. Es liegt auf der Hand, dass durch eine solche Wissenserschließung nicht nur der Wissenschaftsgeschichte, sondern der geisteswissenschaftlichen Forschung insgesamt neue Horizonte eröffnet werden.

    Anlässlich der Veröffentlichung der Helmholtz-Manuskripte im Internet sollen die gegenwärtig an MPIWG und BBAW vorhandenen Komptenzen zur computerunterstützten Wissenserschließung und -erforschung vorgestellt werden. Nach einer Einführung in das vorerst abgeschlossene Helmholtz-Projekt werden das "Virtuelle Labor" und das "Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts" präsentiert. Abschließend werden die Perspektiven einer weiteren Zusammenarbeit zwischen BBAW und MPIWG erörtert.


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    Criteria of this press release:
    Information technology, Language / literature, Media and communication sciences
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific Publications
    German


     

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