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10/11/2002 17:32

Erste Baccalaureate an der Universität Erfurt

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    77 Absolventen erhalten nach nur drei Jahren ihren ersten universitären Abschluss. Präsident Bergsdorf sieht Reformmodell bestätigt.

    Die Universität Erfurt hat heute den Baccalaureus Artium (B.A.) an 77 Absolventen ihres ersten Studierendenjahrgangs verliehen. "Nach einem nur sechssemestrigen Studium haben die 1999 immatrikulierten Studentinnen und Studenten einen ersten universitären Abschluss mit exzellentem Ergebnis erreicht und damit den Beweis für die Funktionsfähigkeit des Erfurter Reformmodells geliefert", sagte Präsident Dr. Wolfgang Bergsdorf auf der Graduierungsfeier in Erfurt. Die ersten Alumni der wiedergegründeten Universität haben die Studienrichtungen Kommunikations-, Erziehungs-, Geschichts-, Literatur-, Sprach- bzw. Religionswissenschaft belegt.

    Der Präsident dankte den Absolventen, "... dass sie das Wagnis eines Studiums an einer Universität im Aufbau auf sich genommen und erfolgreich durchgestanden haben". Er sei sicher, dass sie ihre künftigen Arbeitgeber durch Qualität überzeugten: Damit es mit Martin Luther bald wieder heiße: die kommen aus Erfurt, die haben gut studiert! Fast genau 400 Jahre ist es her, dass der große Reformator hier seinen Baccalaureus erworben hat.
    Einige der Baccalaureaten, wollen ihre wissenschaftlichen Kenntnisse durch den Erwerb des Magistergrades in Erfurt vertiefen, andere studieren an einer ausländischen Hochschule weiter und eine ganze Reihe wird den zeitigen Einstieg in den Arbeitsmarkt suchen. Dies seien die jungen, exzellenten Absolventen, die immer wieder von der Wirtschaft gefordert würden, so Präsident Wolfgang Bergsdorf.

    "Die Universität Erfurt stellt sich mit ihrem Reformkonzept in eine große Tradition. Wir haben nicht einfach ein amerikanisches oder englisches System übernommen. Wir haben vielmehr ein neues Konzept entwickelt, das auf der alten Tradition der europäischen Hochschulen beruht; ein Konzept, das sich diese Tradition wieder angeeignet, sie aber auch weiterentwickelt hat". Dies gelte in besonderem Maße für Erfurt, erklärte der Vizepräsident für Studium und Lehre Prof. Dr. Dietmar Herz.
    Die Festrede hielt auf Wunsch der Studierenden der Journalist Robert Leicht, der als Inhaber der Honorarprofessur für Öffentliche Kommunikation und aktuelle Politik und im Studium fundamentale den ersten Studentenjahrgang der Universität mit geformt hat. "Ich hoffe, dass sich die Universität Erfurt den Zauber ihres ganz speziellen Neuanfangs lange erhalten möge", sagte er. Die Universität müsse aus sich heraus durch immer wieder neue Ideen für ein Klima der Innovation sorgen. "Das Schlimmste, was dieser Universität drohen könnte, wäre die Normalisierung". Er betonte die "kritische und kreative Potenz des Studium fundamentale" und forderte dessen konsequente Fortführung.

    In der gemeinsamen Graduierungsfeier erhielten auch 100 Absolventen ihre Diplome. 110 Zeugnisse der Lehramtsstudiengänge, die zum Staatsexamen führen sowie eine Promotionsurkunde wurden überreicht. "Die Universität hofft auf die von Kultusministerium, Wissenschaftsministerium und Universität Erfurt gemeinsam betriebene Reform der Lehrerbildung, die im Ergebnis zur Integration der Lehramtsstudiengänge in die BA/MA-Struktur der Universität führen soll", betonte der Präsident in diesem Zusammenhang.
    Im Rahmen der Feier wurde die bisherige Vizepräsidentin Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl verabschiedet, die zum Monatsbeginn an das John F. Kennedy Institut der Freien Universität Berlin gewechselt hat und für deren Engagement der Präsident dankte.

    1081 Studienanfänger - über 500 davon im BA-Studiengang - wird es in diesem Jahr an der Universität Erfurt geben. Mit den Aufbau-, Ergänzungs- und Weiterbildungsstudiengängen sowie dem erstmals zum
    Wintersemester geplanten Magisterstudiengang erhöht sich die Gesamtstudentenzahl der Universität auf mehr als 3.200.

    Die Universität Erfurt vergibt die international üblichen Abschlüsse B.A. und M.A. Das grundständige BA-Studium ist berufsorientierend strukturiert. Es umfasst eine einjährige Orientierungsphase und eine daran anschließende zweijährige Qualifizierungsphase. Die Wahl der Studienrichtungen kann frei über die Fakultäten hinweg erfolgen. Es ist eine Haupt- und eine Nebenstudienrichtung zu wählen. In das Studium ist ein verpflichtendes Studium fundamentale integriert, in dem den Studierenden insbesondere das den Geistes- und Sozialwissenschaften gemeinsame methodisch-theoretische Grundlagenwissen vermittelt wird. Das BA-Studium wird nach drei Jahren mit dem Grad des Baccalaureus Artium(B.A.) abgeschlossen. Dies ist die Voraussetzung für die Aufnahme eines weiterführenden eineinhalbjährigen Magisterstudiums.

    Weitere Informationen: http://www.uni-erfurt.de


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Organisational matters, Studies and teaching
    German


     

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