Nr. 106/ 14.10.2002/ele
Wahl bestätigt: Horst Hippler neuer Rektor
Senat der Fridericiana entscheidet sich auch für drei neue Prorektoren
Der Senat der Universität Karlsruhe hat am heutigen Montag Professor Dr. Horst Hippler zum neuen Rektor gewählt. Hippler, der ohne Gegenkandidat antrat, bekam 27 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen und einer Nein-Stimme. Damit bestätigte der Senat seine Entscheidung von Mitte Juni, als Professor Hippler sich gegen zwei Konkurrenten durchgesetzt hatte. Diese Wahl aber hatte das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst aus formalen Gründen nicht akzeptiert. Um Schaden von der Universität abzuwenden, willigte die Universität in eine Wiederholung der Wahl ein.
Im Anschluss an diese Abstimmung hat der Senat Professor Dr. Norbert Henze, Professor Dr. Volker Krebs und Professorin Dr. Doris Wedlich zu Prorektoren gewählt. Sie bilden nun mit Professor Hippler als neuem Rektor und dem Kanzler, Dr. Dietmar Ertmann, das Rektorat - jenes Gremium, das neben Universitätsrat und Senat die Geschicke der Universität bestimmt. Die Amtszeit des Rektors beträgt sechs, die der Prorektoren drei Jahre.
Zu den Personen:
Der neue Rektor Professor Dr. Horst Hippler, 55, ist seit 1993 Inhaber des Lehrstuhls für Molekulare Physikalische Chemie, seit Oktober 2000 Prorektor für Forschung der Universität Karlsruhe. Er wurde nach dem Diplomstudium der Physik in Göttingen an der Ecole Polytechnique Fédérale (EPFL) in Lausanne/Schweiz promoviert, verbrachte danach einige Zeit am IBM-Research Laboratory in den USA und als wissenschaftlicher Assistent und Teilprojektleiter in einem Sonderforschungsbereich (SFB) an der Universität Göttingen. 1988 wurde er dort habilitiert. Im Oktober 1993 bekam er einen Ruf auf eine C4-Professur an die Fakultät für Chemie der Universität Karlsruhe. Von 1995 bis 1999 war er Studiendekan. Für eines der wichtigsten Ziele seines neuen Amtes hält es Hippler, "dass die Autonomie der Universität weiter gestärkt wird". Dafür will der Rektor alle Kräfte an der Fridericiana mobilisieren.
Professor Dr. Norbert Henze wird sich als Prorektor um den Bereich Struktur und Planung kümmern. Seit 1991 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Mathematische Stochastik an der Fakultät für Mathematik. Sein engeres Fachgebiet, die Statistik, unterrichtet er auch für Biologen, Informatiker und Ingenieure. Eines seiner Forschungsgebiete ist die Entwicklung statistischer Tests zur Überprüfung von Verteilungsannahmen in der Datenanalyse. Der heute 51-jährige, der fließend Spanisch spricht und seine Entspannung am Synthesizer sucht, engagiert sich schon seit längerem in der akademischen Selbstverwaltung. So war er von 1995 bis 1997 Prodekan und seit 1999 Dekan der Fakultät. In seiner neuen Funktion will er dazu beitragen, dass die Universität zur Erfüllung ihrer Aufgaben in Forschung und Lehre die knapper werdenden Ressourcen bestmöglich einsetzt. Die Fridericiana müsse sich in Zukunft noch stärker gegenüber Fachhochschulen profilieren, indem sie ihren seit jeher hohen Qualitätsanspruch in der wissenschaftlichen Ausbildung sowie die Unabhängigkeit der Grundlagenforschung offensiv vertrete. Die Politik will Henze davon überzeugen, dass dieses Profil seinen Preis besitzt.
Professor Dr. Volker Krebs ist als Prorektor zuständig für den Sektor Lehre. Seit 1991 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Regelungs- und Steuerungssysteme an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik. Der heute 58-Jährige fungierte von 1997 bis 1998 als Prodekan, dann zwei Jahre als Dekan. Zudem setzt er sich seit 1995 als Vorstandsvorsitzender des Vereins Studentenwohnheim der Universität Karlsruhe und seit 1998 als Vertrauensdozent der Studienstiftung des Deutschen Volkes für die Belange der Studierenden ein. Um sie geht es ihm auch in seinem neuen Amt: "Wir müssen den Studierenden den bestmöglichen Service anbieten - nur so können wir im Wettbewerb der Universitäten bestehen". Es ist sein Ziel, das Studienangebot attraktiv und transparent zu gestalten. Krebs will die Werbung um qualifizierte Studierende intensivieren und stärker auf Schulen zugehen. Zudem liegt es ihm am Herzen, dass sich die Fridericiana mehr als bisher in der Weiterbildung profiliert.
Professorin Dr. Doris Wedlich widmet sich als Prorektorin dem Bereich Forschung. Seit April 2001 ist sie Inhaberin des Lehrstuhls für Zoologie an der Fridericiana und erforscht Fragen der Entwicklungs- und Zellbiologie. Vorher lehrte und forschte sie in der Abteilung Biochemie der Universität Ulm, wo sie das Schwerpunktprogramm "Molekulare Steuerungsmechanismen der Zellwanderung" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) initiierte und koordinierte. Eine Aufgabe, welche die heute 49-jährige Fachgutachterin der DFG in der Überzeugung bestärkte, dass Forschung Management braucht. Erfahrungen auf diesem Gebiet sammelte sie auch als Prodekanin an der Fakultät für Bio- und Geowissenschaften in Karlsruhe: Sie wirkte an deren Reform mit und hatte großen Anteil daran, dass Karlsruhe bei der Evaluation der Studiengänge in den Lebenswissenschaften in Baden-Württemberg gut abschnitt. In ihrer neuen Funktion will sie den Dialog der Disziplinen fördern, um die Verbundforschung stärken und neue Schwerpunkte setzen zu können. Wichtig sind Doris Wedlich auch weitere Kooperationen der Fridericiana mit anderen Forschungseinrichtungen in Karlsruhe und über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus: "So können wir unser Forschungsprofil schärfen."
Nähere Informationen:
Klaus Rümmele
Presse und Kommunikation
Telefon: 0721/608-8153
E-Mail: ruemmele@verwaltung.uni-karlsruhe.de
http:/ruemmele@verwaltung.uni-karlsruhe.de
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