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07/01/2013 13:04

Plädoyer für Teamarbeit in der Rehabilitation

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Studie der Medizinischen Hochschule Hannover und der Universität Würzburg identifiziert Teamarbeit als zentralen Baustein medizinisch-beruflich orientierter Rehabilitation

    Die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) richtet sich an chronisch erkrankte Personen, die aufgrund vielfältiger Umwelt- und personenbezogener Belastungsfaktoren in ihren berufsbezogenen Aktivitäten und in ihrer Teilhabe am Erwerbsleben sehr stark eingeschränkt sind. Aus einer Studie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg geht nun hervor: Aufgrund der Zielgruppe erfordert und befördert die MBOR die Zusammenarbeit im multiprofessionellen Reha-Team in besonderem Maße. Soziologin Betje Schwarz, Mitarbeiterin der Koordinierungsstelle Angewandte Rehabilitationsforschung in der Klinik für Rehabilitationsmedizin an der MHH, hat bundesweit Fokusgruppen mit sieben MBOR-Teams durchgeführt. Ziel war es unter anderem, mehr zu den Erfolgsfaktoren der MBOR aus Sicht der Therapeutinnen und Therapeuten zu erfahren. Das Ergebnis: „Alle Teams betonen den zentralen Stellenwert multiprofessioneller Teamarbeit in der MBOR. Sie sei unerlässlich im Hinblick auf die ganzheitliche und damit erfolgreiche Behandlung der vielfältig belasteten Zielgruppe“, so Schwarz.

    Entscheidend sei aber nicht nur, dass, sondern vor allem auch wie Teamarbeit erfolgt. Kennzeichen effektiver Zusammenarbeit sind laut der befragten Reha-Teams: eine stärkere Gleichrangigkeit und Verantwortungsaufteilung im Team, die Beteiligung aller Professionen an der Therapieplanung und -steuerung, eine regelmäßige Teamkommunikation insbesondere in Form behandlungsbegleitender Fallkonferenzen sowie eine dem Motto „Miteinander statt nur nebeneinander“ folgende Leistungserbringung sowohl in Diagnostik als auch in der Therapie. Die Teams verweisen in diesem Zusammenhang auch auf die Relevanz struktureller Rahmenbedingungen. Als wichtiger Förderfaktor werden stärker teambasierte Organisationsstrukturen, als bedeutende Barriere die Konkurrenz bezahlter Therapie- und unbezahlter Teamzeit benannt.

    „Die Entwicklung multiprofessioneller Teamarbeit sowie der dafür nötigen Rahmenbedingungen sollte bei der Einführung und Umsetzung der MBOR künftig stärkere Beachtung finden“, fordert die Forschendengruppe vor dem Hintergrund der Studienergebnisse.

    Die Koordinierungsstelle Angewandte Rehabilitationsforschung der MHH gehört zu den bundesweit herausragenden Forschungseinrichtungen in den Rehabilitationswissenschaften. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Julius-Maximilians-Universität Würzburg evaluierten die Reha-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Oktober 2010 bis April 2012 die modellhafte Umsetzung des MBOR-Anforderungsprofils durch sieben orthopädische Reha-Kliniken und sechs Rentenversicherungsträger. Die Deutsche Rentenversicherung Bund finanzierte die Studie, die sowohl die Zugangs-, Durchführungs- und Ergebnisqualität der MBOR als auch den damit einhergehenden finanziellen Aufwand untersuchte. Die Ergebnisse der „MBOR-Management-Studie“ flossen in die Überarbeitung des MBOR-Anforderungsprofils ein und stellen die Basis für die flächendeckende Einführung der MBOR in Deutschland dar.

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Betje Schwarz (MHH): (0511) 532-8118, schwarz.betje@mh-hannover.de; Dr. Monika Schwarze (MHH): (0511) 532-8164, schwarze.monika@mh-hannover.de; Dr. Silke Neuderth (Uni Würzburg): (0931) 31-82076, s.neuderth@uni-wuerzburg.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Research results
    German


     

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