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06/24/1998 00:00

Aus "Bochumer Modell" wurde Bochumer Klinikum

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Das erfolgreiche "Bochumer Modell" der medizinischen Ausbildung hat sich bewährt und ist nun auf unbefristete Zeit verlängert worden. Mit einem heute, 24. Juni 1998, neu unterzeichneten Vertrag besiegelten das Land NRW und die Träger der Kliniken des bisherigen "Bochumer Modells" die auf Dauer angelegte Zusammenarbeit.

    Bochum, 23.06.1998
    Nr. 135

    Der König ist tot - Es lebe der König
    Vom "Bochumer Modell" zum Klinikum der RUB
    Land NRW und Klinikträger unterzeichneten neuen Vertrag

    Das erfolgreiche "Bochumer Modell" der medizinischen Ausbildung hat sich bewährt und ist nun auf unbefristete Zeit verlängert worden. Mit einem heute, 24. Juni 1998, neu unterzeichneten Vertrag besiegelten das Land NRW und die Träger der Kliniken des bisherigen "Bochumer Modells" die auf Dauer angelegte Zusammenarbeit. Staatssekretär Dr. Wolfgang Lieb (NRW-Ministerium für Schule, Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung), der die Verträge für das Land unterzeichnet, hob die "überdurchschnittliche Qualität der Bochumer Medizinausbildung" hervor, und sprach die Hoffnung aus, daß "Sie dieser neue Vertrag anspornt, gemeinsame Ziele zu definieren und gemeinsame Projekte in Gang zu bringen"

    O-Ton zur Vertragsunterzeichnung

    Fritz Kollorz (Bundesknappschaft und Bergbauberufsgenossenschaft) hob für die Träger bei der Unterzeichnung hervor: "Der Vertrag bedeutet, einen Status innezuhaben, den Status einer gleichwertigen Universitätsklinik ebenbürtig den anderen klassischen Universitätskliniken unseres Landes mit allen Verpflichtungen und Rechten." Prof. Ulf Eysel (Dekan der Medizinischen Fakultät der RUB) betonte das "unglaubliche Preis-Leistungsverhältnis" dieser Zusammenarbeit: "Nirgendwo in Deutschland bietet eine Fakultät die gleiche Leistung an Ausbildung und Forschung zu einem annähernd ähnlichen Preis". RUB-Rektor Prof. Dr. Dietmar Petzina drückte die Hoffnung aus, daß mit der Umbenennung des Bochumer Modells in "Klinikum der RUB" die Zusammenarbeit zwischen Vorklinik und Klinik weiter gestärkt werde: "Sie bringt Geschlossenheit, Gemeinschaft und innere Zusammengehörigkeit der Medizinischen Fakultät zum Ausdruck".

    Neue Perspektiven für Lehre und Forschung

    Anstatt mit vier Verträgen regelt ab heute nur noch ein Vertrag die Zusammenarbeit zwischen der RUB und den Trägern des Klinikums. Der neue Vertrag legt die Entfristung und Perspektiven für die Verbesserung der zukünftigen Zusammenarbeit in klinischer Ausbildung und Forschung fest. Äußeres Symbol der neuen Zusammenarbeit ist die Umbenennung in "Klinikum der Ruhr-Universität Bochum". Gleichzeitig unterzeichnete die RUB mit den Trägern des Klinikums einen weiteren Vertrag, in dem die gemeinsame Berufung von Professoren als Chefärzte geregelt wurde.

    In kleinen Gruppen an "normalen" Krankheiten und "anerkannter Hochleistungsmedizin"

    Zum Kennzeichen des "Bochumer Modells" wurde die klinische Ausbildung in Krankenhäusern der Regelversorgung: In kleinen Gruppen werden die Medizinstudierenden der RUB schon während ihres Studiums an "normalen" Krankheiten ausgebildet, und nicht nicht nur an Krankheiten der "Hochleistungsmedizin". Die Spitzenergebnisse der Absolventen haben das "Bochumer Modell" weit über die Grenzen des Landes bekannt gemacht. Dabei haben sich die Kliniken, wie Dekan Prof. Eysel betonte, als "Kliniken der Maximalversorgung erwiesen. Sie leisten neben der traditionsgemäßen, nachbarschaftlichen Versorgung ihres Einzugsgebietes längst auch anerkannte Hoch-leistungsmedizin." Fritz Kollorz vermerkte mit Stolz : "Wer hier in Bochum, an dieser Fakultät Medizin studiert, der wird wie in den vergangenen Jahren in unseren Kliniken genau jene Patienten finden, mit denen er sich während seiner Tätigkeit etwa als niedergelassener Arzt vor allem und in erster Linie auseinandersetzen muß.".

    Erfolgsstory des "Bochumer Modells"

    Die Erfolgsstory des "Bochumer Modells" begann 1975 mit dem Beschluß des Landes, aus finanziellen Gründen ein eigenes Klinikum für die RUB aufzugeben. Am 25. Januar 1977 beschloß das Land, "ein neues, möglicherweise zukunftsweisendes Modell zur Ausbildung von Medizinstudierenden ab Wintersemester 1977 an der RUB" zu erproben. Noch im selben Jahr wurden Verträge mit verschiedenen Trägern unterzeichnet über die Nutzung der Kran-kenhäuser "Bergmannsheil", Knappschafts-Krankenhaus, St. Josef-Hospital (alle Bochum) und Marienhospital (Herne) für die klinische Ausbildung. Diese befristeten Verträge wurden 1987 um weitere zehn Jahre verlängert.

    Größtes Klinikum in Deutschland

    Das Bochumer Klinikum ist gemessen an der Bettenzahl das größte in Deutschland. Während üblicherweise Universitätsklinika etwa 1.800 Betten aufweisen, verfügt das Bochumer Klinikum über 2.963 Betten. Heute studieren 2780 junge Menschen Medizin in Bochum, davon befinden sich 1.442 in klinischen Studienabschnitt; jährlich werden 232 aufgenommen. Sie werden im Klinikum von 820 Ärzten und Wissenschaftlern betreut, davon allein 42 Professoren/Chefärzte. Dieses Betreuungsverhältnis ist hervorragend: Auf einen Lehrenden entfallen nur 1,8 Studierende. Dabei werden sie, so Dekan Prof. Eysel, "pro Kopf für weniger als die Hälfte der in Deutschland sonst üblichen Kosten ausgebildet."

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Ulf Eysel, Dekan der Medizinischen Fakultät, Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/700-4960, Fax: 0234/7094-190.


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, interdisciplinary
    transregional, national
    Organisational matters, Science policy
    German


     

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