Am 24. Oktober rasselt es gewaltig in der Aula. Der Geschichtsgelehrte Dr. Marcus Junkelmann tritt auf und erzählt, wie die Gladiatoren der Römer wirklich kämpften. "Römer im archäologischen Experiment" heißt sein Dia-Vortrag, der um 19 Uhr beginnt und keinen Eintritt kostet, aber vermutlich viel Vergnügen bereitet.
Marcus Junkelmann ist derjenige, der vor Jahren großes Aufsehen erregte, als er seine Eigentumswohnung verkaufte, um mit Freunden ein Jahr lang über die Alpen zu ziehen und zwar in Original römischer Legionärskleidung unter Originalbedingungen wie zu Kaiser Augustus' Zeiten.
Zunächst belächelt, schwand der Spott schnell, auch als er "Die Legionen des Augustus" veröffentlichte, zu dem Kurt Kister von der Süddeutschen Zeitung schrieb: "Gäbe es einen Preis für ein Geschichtsbuch über die antike Welt, das Laien und Fachleute gleichermaßen anspricht, Marcus Junkelmann hätte ihn verdient."
"Der Regisseur des nächsten Gladiatorenfilms", schrieb ein Junkelmann'scher Laudator, "hat keine Ausrede mehr, wenn er seine Stuntmen mit falschen Helmen gegen falsche Gegner kämpfen läßt und ein wüstes Gemetzel zeigt statt des genauen Regeln unterworfenen, von stockschwingenden Schiedsrichtern geleiteten Kampfsports, der die Gladiatur tatsächlich gewesen ist. Es hat auch durchaus nicht jedes Duell tödlich geendet, sondern >nur< etwa jeder fünfte. Viele Gladiatoren kämpften freiwillig, hatten Familie und ließen sich aufwendige Grabsteine setzen."
Der Militärhistoriker Marcus Junkelmann, der übrigens auch ein Buch über den Schwedenkönig Gustav Adolf schrieb, folgt mit seinem Vortrag zur experimentellen Archäologie einer Einladung des Lehrstuhls für Klassische Latinistik (Prof. Dr. Gregor Vogt-Spira) und des Altsprachlichen Fördervereins des Greifswalder Jahn-Gymnasiums.
http://www.uni-greifswald.de/~altertum/ifaindex1024.htm
Criteria of this press release:
History / archaeology, Language / literature, Social studies
regional
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific Publications
German
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