Die Verfügbarkeit von Süßwasser, eines der zentralen Probleme der Entwicklungsländer gerade auch im Nahen und Mittleren Osten, ist Thema eines internationalen, fächerübergreifenden Workshops an der Technischen Universität Braunschweig.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), "Dialog der Kulturen" diskutieren vom 28. Oktober bis zum 1. November 2002 Wissenschaftler aus dem Westen mit den Experten aus Nahost.
Schätzungsweise 1,2 Milliarden Menschen weltweit besitzen keinen Zugang zu Trinkwasser und 3 Milliarden Menschen verfügen nicht über sanitäre Einrichtungen und Abwasserentsorgung. Etwa 80 Prozent aller Krankheiten und 25 Millionen vorzeitige Todesfälle sind nach Schätzungen der WHO auf verunreinigtes Wasser zurückzuführen. Vor diesem Hintergrund ist es eines der zentralen Probleme der Entwicklungsländer gerade auch im Nahen und Mittleren Osten, Süßwasser verfügbar zu machen und es zur Wiederverwendung aufzubereiten.
40 Jahre Entwicklungszusammenarbeit haben gezeigt, dass es auch im Bereich Wasser nicht nur darauf ankommt, die für ein Problem jeweils beste technische Lösung zu finden, sondern auch deren Einbettung in vielfältige wirtschaftliche, politische, soziale und kulturelle Zusammenhänge zu berücksichtigen. Dieses gilt gerade für solche nahöstliche Gesellschaften, die seit ihrer Entstehung in besonderem Maße auf die Bewirtschaftung des knappen und ungleich verfügbaren Produktionsfaktors Wasser angewiesen sind und deshalb eine große Tradition im Umgang mit Wasser entwickelt haben.
Regional bezieht sich der Workshop auf die Länder Türkei, Irak, Syrien, Jordanien, Palästina, Ägypten, Jemen und Sudan. Es handelt sich dabei um eine Region, die von großen Flusssystemen durchzogen wird (Euphrat, Tigris, Nil, Jordan) und zum Ausgangspunkt unterschiedlicher Wasserbau- und Bewässerungsprojekte gemacht wurde. Diese haben nachweislich zu zahlreichen innergesellschaftlichen und zwischenstaatlichen Konflikten geführt. Um das Verständnis auf Seiten westlicher Experten zu verbessern, soll das Thema im Dialog mit Experten aus der Region Naher Osten beleuchtet werden. Ziel des Workshops ist es, über technische Lösungen hinaus ein breites interkulturelles Verständnis in der Auseinandersetzung mit dem Thema Wasser zu gewinnen.
Medienvertreter sind zur Teilnahme an dem Workshop herzlich eingeladen.
Kontakt:
Prof. Dr. Ulrich Menzel, Institut für Sozialwissenschaften
Tel.: 0531/391-2310,
Prof. Dr. Ali Müfit Bahadir, Institut für Ökologische Chemie und Abfallanalytik,
Tel.: 0531/391-5061.
Criteria of this press release:
Biology, Construction / architecture, Economics / business administration, Environment / ecology, Geosciences, Law, Oceanology / climate, Politics
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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