Welchen Einfluss haben Wasserpflanzen auf Nährstoffkreisläufe und Sedimentationsgeschehen an den Küsten der Ostsee? Dieser Frage wollen Wissenschaftler in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt BACOSA auf den Grund gehen. Pflanzenbestände in den Flachwasserbereichen der Ostsee bremsen die Fließgeschwindigkeit und erlauben so eine erhöhte Ablagerung von Sedimenten. Darüber hinaus speichern sie Nährstoffe, die vom Land in die Küstengewässer eingetragen werden. „In welchem Maß dies geschieht und in welcher Form die Nährstoffe anschließend wieder freigesetzt werden, ist bisher allerdings kaum bekannt“, sagt Dr. Maike Piepho vom Institut für Biowissenschaften der Universität Rostock.
Forscher der Universitäten Rostock, Greifswald und Kiel haben sich zu diesem Zweck im Juni und Juli auf den Weg gemacht und insgesamt sechs verschiedene Küstenbereiche entlang der Ostseeküste beprobt. Von der Geltinger Bucht bei Flensburg, über Fehmarn, Salzhaff, Darß-Zingster Boddenkette und Hiddensee bis zum Greifswalder Bodden wurden Gewässer- und Sedimentzustand zwischen Schilfgürtel, Unterwasservegetation und vegetationsfreien Bereichen verglichen. Zusätzlich wurden die Strömungsgeschwindigkeit und die Trübung innerhalb und außerhalb von Pflanzenbeständen bestimmt. Die Standorte unterscheiden sich durch ihre Entfernung von der Nordsee deutlich in ihren Salzgehalten, was einen großen Einfluss auf die Zusammensetzung und Funktion der Unterwasservegetation haben kann. Die umfangreiche Datensammlung der Kampagne wird derzeit ausgewertet.
Im Jahr 2014 sollen die jetzt gewonnenen räumlich aufgelösten Daten durch zeitlich aufgelöste Daten ergänzt werden. Geplant ist eine monatliche Beprobung zweier ausgewählter Standorte in der Darß-Zingster Boddenkette, um die Veränderungen und Einflüsse der Unterwasserpflanzen und des Schilfs im Jahresverlauf verfolgen zu können.
BACOSA ist Teil des Forschungsverbundes Küstenmeerforschung in Nord- und Ostsee (KüNO) im Rahmen des BMBF-Programms Forschung für nachhaltige Entwicklung (FONA). Das Projekt läuft bis 2016.
Kontakt:
Universität Rostock
Institut für Biowissenschaften
Dr. Maike Piepho
Fon: +49 (0)381 498-6087
Mail: maike.piepho@uni-rostock.de
Prof. Dr. Hendrik Schubert
Fon: +49 (0)381 498 6071
Mail: hendrik.schubert@uni-rostock.de
(v. l. n. r.): Stefan Forster, Franziska Schwark, Svenja Karstens, Maximilian Berthold, Franziska Bi ...
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Journalists, Scientists and scholars
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German
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