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06/26/1998 00:00

Schlaganfall Teleservice Saar

Dipl.-Phys. Annette Maurer Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT

    Schlaganfall Teleservice Saar -

    Demonstrator-Projekt des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik, IBMT

    Europäisches Kompetenzzentrums für Biomedizinische Mikrosysteme, MEDICS

    Im Saarland werden erstmalig in Deutschland technische Systeme und telematische Dienste etabliert, die eine ärztliche Versorgung und pflegerische Betreuung zur Nachsorge von Schlaganfall-Patienten im häuslichen, familiären Umfeld ermöglichen und lang-fristig gewährleisten. Die erforderliche medizin-telematische Infrastruktur entsteht unter dem Namen "Schlaganfall Teleservice Saar³. Der betroffene Patient wird in ein gesundheitsversorgendes Netzwerk aus Kliniken, niedergelassenen Ärzten und ambulanten Diensten eingebunden. Den saarländischen Gesundheitsversorgern wird beispielhaft ein telematisches Netzwerk zur Verfügung gestellt, mit dem sie neuartige telematische Dienste anbieten können, die auf Nachsorge und Unterstützung der Rehabilitation von Schlaganfall-Patienten ausgerichtet sind.

    Kostenminimierte Qualitätssteigerung der Versorgung im familiären (häuslichen) Umfeld

    Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in den westlichen Industriestaaten. Das Risiko zu einem Schlaganfall steigt mit zunehmendem Alter. In Anbetracht der demographischen Entwicklung der Altersstruktur der Gesamtbevölkerung werden Schlaganfälle an Häufigkeit zunehmen. Durchschnittlich sind 500.000 Patienten in Deutschland betroffen. Die Kosten für die Behandlung und Rehabilitation belaufen sich auf ca. 15 Milliarden DM pro Jahr in Deutschland.

    Nach einer einjährigen technischen und organisatorischen Vorbereitung werden Schlaganfall-Patienten nach Entlassung aus der Klinik mit einer Hausbasis-Station und entsprechenden Sensor- und Meldeeinrichtungen ausgestattet, die eine unterstützende telemat-sche Versorgung der Patienten im häuslichen Umfeld gewährleisten. Die Hausbasis-Station wird dem Patienten für ein halbes Jahr nach Entlassung aus der Klinik überlassen. Die versorgenden Instit-tionen und Personen besitzen Server-Stationen, die mit der Hausbasis-Station auf der Basis einer gemeinsamen Plattform kommunizie-ren können. Die so zu etablierenden Dienste umfassen einen 24 Stunden-Service der Klinik, ärztliche Telekonsultationen sowie interaktives Teletraining und Telerehabilitation.

    Erstmalig in Deutschland - Die Saarländische Regierung und die Fraunhofer-Gesellschaft unterstützen zukunftsweisende Gesundheitsversorgung

    Mit diesem Vorhaben wird erstmalig in Deutschland ein interaktives Netzwerk aus Schlaganfall-Patienten und privaten sowie organisierten Gesundheitsversorgern aufgebaut. Aus den gewonnenen E-fahrungen im Saarland sollen strategische Entscheidungen zur Schaffung von neuen Geschäftsfeldern und Unternehmensformen im Bereich "Home Care³ getroffen werden.

    Am Dienstag, den 07. Juli 1998 wird der saarländische Minister für Bildung, Kultur und Wissenschaft Henner Wittling das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT in St. Ingbert und Sulzbach besuchen, um eine Zuwendung der saarländischen Regierung in Höhe von 1 Million DM zum Aufbau und zur Erprobung der Infrastruktur dieses Vorhabens zu überreichen. Den gleichen Betrag steuert auch die Fraunhofer-Gesellschaft in München bei. Dieses Projekt ist zugleich der erste Schritt in eine neue Ansiedlung eines Firmenkonsortiums mit dem Ziel wissensintensive Dienstleistungen auf dem Gesundheitssektor anzubieten und durch Erprobung der Dienstleistungsstruktur neue Ideen zur Entwicklung neuer, miniaturisierter Sensoren und Hilfssysteme zu gewinnen.

    Kompetenz in Biomedizinischer Technik - Neue Wege in Technologie, Service und Training.

    Ein weiteres Thema des Ministerbesuches am IBMT-Standort Sulz-bach wird das neu gegründetete "Kompetenzzentrum für biomedizinische Mikrosysteme³ kurz MEDICS sein. Seit Oktober 1997 wurde dieses Kompetenz-Zentrum unter der Koordination des Fraunhofer-Instituts in St. Ingbert im Rahmen des europäischen Programms EUROPRACTICE II etabliert. Ziel des Zentrums ist es, Service- und Dienstleistungen für medizinische Gerätehersteller anzubieten, um diese bei der Implementierung und Mikrotechnologien sowie bei Zulassungsfragen zu unterstützen. Technologievermittlung und Dienstleistungen stehen im Mittelpunkt der An-strengungen.
    MEDICS-Mitglieder haben Zugang zu einer Datenbank, die z. Z. im Aufbau begriffen ist. Das Kompetenz-Zentrum wird insbesondere kleine und mittlere Unternehmen unterstützen, ihre auf Mikrotechnologien basierende Produktidee in ein medizinisches Produkt umzusetzen und wird das Einfließen biomedizinischer Mikrotechnologien in die wissenschaftliche und medizinische Gemeinschaft forcieren. Damit sollen die langen, durch komplexe Regelungen erschwerten Wege erleichtert werden. Mit diesem Angebot zeigt das IBMT, daß wissensintensive Dienstleistungen in Zukunft bereitstehen müssen, um innovative, miniaturisierte Produkte entwickeln und herstellen zu können.


    More information:

    http://www.ibmt.fhg.de/


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    Criteria of this press release:
    Media and communication sciences, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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