idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/25/2002 10:44

DFG schärft das Profil der Graduiertenkollegs

Dr. Rembert Unterstell Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Wissenschaftliche Exzellenz, finanzielle Flexibilisierung und internationale Kooperation als Eckpunkte

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird ihre Promotionsförderung im Programm Graduiertenkollegs neu ausrichten. Dies beschlossen Senat und Hauptausschuss der DFG bei ihren Sitzungen am 24. Oktober 2002. Wesentliche Ziele der Neuausrichtung ab 1. April 2003 sind eine stärkere thematische Eingrenzung der Graduiertenkollegs, ihre bessere finanzielle Ausstattung sowie die verstärkte Internationalisierung der Kollegs. Damit soll das Profil der DFG-Graduiertenkollegs geschärft, der Exzellenz- und Innovationscharakter dieses Programms gestärkt und die internationale Zusammenarbeit der Forscher im Bereich der Nachwuchsförderung unterstützt werden. Vor dem Hintergrund veränderter Anforderungen an die Promotion und auch neuer Förderprogramme für Promovenden an deutschen Hochschulen soll auf diesem Wege das Programm "Graduiertenkollegs", 1990 von der DFG als Modell- und Reformprogramm ins Leben gerufen, nachjustiert werden, um weiterhin besonders begabte Doktorandinnen und Doktoranden für die Forschung gewinnen und effektiv fördern zu können.

    Zukünftig sollen Graduiertenkollegs stärker als bisher ein umgrenztes, innovatives Thema in ihren Mittelpunkt rücken. Durch diese Eingrenzung des Forschungsgebiets wird sich die Zahl der am Kolleg beteiligten Hochschullehrer verkleinern. Darüber hinaus ist die Internationalisierung nun ein eigenes Programmziel. Internationale Sichtbarkeit und Kooperation über Ländergrenzen hinweg sollten Merkmale jedes Graduiertenkollegs sein. Zugleich wird die DFG ihre internationalen Graduiertenkollegs weiter ausbauen. Ferner werden die Kollegs attraktiver ausgestattet: Neben höheren Mitteln für Sach- und Gerätekosten wird den beteiligten Hochschullehrern ermöglicht, ein Forschungssemester zu beantragen, um sich stärker im Forschungs- und Studienprogramm des Kollegs engagieren zu können.

    Im Interesse einer Flexibilisierung wird der Förderzeitraum für Graduiertenkollegs auf viereinhalb Jahre verlängert - bei einer maximalen Förderdauer von neun Jahren. Und bei zukünftigen Begutachtungen wird das Umfeld eine größere Rolle spielen. Dazu gehören die Verknüpfung des Graduiertenkollegs mit anderen Forschungsprojekten, etwa Sonderforschungsbereichen oder Forschergruppen, der Austausch mit anderen Einrichtungen der Promotionsförderung, zum Beispiel "Graduate Schools", oder die Unterstützung durch die antragstellende Universität, zum Beispiel durch Räume oder Infrastruktur.

    Seit 1990 fördert die DFG in Graduiertenkollegs besonders qualifizierte Doktoranden in allen wissenschaftlichen Disziplinen. Jeweils 12 bis 25 Doktoranden arbeiten in einem interdisziplinären Forschungs- und Studienprogramm unter der Anleitung von Professoren, die in Forschung und Lehre besonders ausgewiesen sind. Derzeit bereiten sich in 277 Graduiertenkollegs, darunter 26 internationalen, rund zehn Prozent aller Doktoranden in Deutschland auf ihre Promotion vor. Die DFG finanziert die Graduiertenkollegs mit rund 72 Millionen Euro im Jahr 2002.

    Die positiven Auswirkungen der Graduiertenkollegs sind vielfältig, wie zuletzt eine im Jahr 2001 durchgeführte Befragung unter Kollegiatinnen und Kollegiaten zeigt (Ergebnisse unter http://www.dfg.de). Danach sind die Absolventen von Graduiertenkollegs in der Regel umfassender qualifiziert, interdisziplinärer ausgerichtet und durchschnittlich zwei Jahre jünger als ihre Studienkollegen. Der Anteil der ausländischen Promovierenden an den Graduiertenkollegs ist mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Auch haben die Absolventen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, und zwar innerhalb als auch außerhalb der Universität.

    Seit ihrer Einrichtung vor 12 Jahren haben die Graduiertenkollegs die Promotion in Deutschland ganz wesentlich mitgeprägt und Modelle für eine Strukturierung der Promotionsphase in Deutschland bereit gestellt. Inzwischen bieten zahlreiche Hochschulen eine strukturierte Ausbildung für Doktorandinnen und Doktoranden an, beispielsweise in "Zentren für Doktoranden" oder "Graduate Schools". Der Reformprozess der Promotionsphase in Deutschland ist damit aber nicht abgeschlossen. Neue Herausforderungen sind etwa die gewachsene Bedeutung der Promotion als Qualifikationsvoraussetzung für eine Juniorprofessur oder der alarmierende Mangel an Doktoranden insbesondere in einigen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächern. Durch die jetzt beschlossene Weiterentwicklung des Programms werden die DFG-Graduiertenkollegs auch zukünftig in der Lage sein, besonders begabte Promovierende zu gewinnen.

    Weitere Informationen über die zum Antragstermin 1. April 2003 in Kraft tretenden Regelungen sind unter http://www.dfg.de abrufbar. Ansprechpartner ist Dr. Robert Paul Königs, Leiter der Gruppe Graduiertenkollegs/Nachwuchsförderung, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Kennedyallee 40, 53175 Bonn, Tel. 0228/885-2424, E-Mail: robert-paul.koenigs@dfg.de.


    Images

    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Research projects, Science policy
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).