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10/25/2002 10:50

Wissenschaft erfolgreich managen - Selbsthilfeeinrichtung stellt sich neuen Anforderungen

Dr. Klauspeter Strohm Akademische Angelegenheiten, Weiterbildung
Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer

    Eröffnungs-Tagung des Zentrums für Wissenschaftsmanagement e.V.

    Wettbewerb statt Homogenität, Internationalisierung statt Regionalhochschule, Wirtschaftlichkeit statt Haushaltsvollzug und Leistungsorientierung statt Laufbahnprinzip lauten die neuen Zielvorgaben für Wissenschaftseinrichtungen. Damit treten neue Instrumente des Wissenschaftsmanagements in den Vordergrund: Controlling anstelle von Haushaltsüberwachung, Zielvereinbarungen anstelle von Gesetzen, Verordnungen und Erlassen und eigene Qualitätssicherung anstelle staatlicher Kontrolle.

    Auf die neuen Anforderungen an das Wissenschaftsmanagement und die Frage der wissenschaftsadäquaten Umsetzung richtet sich die Tätigkeit des Ende April 2002 gegründeten Zentrums für Wissenschaftsmanagement e.V. Speyer (ZWM) und diesem Thema war auch die Eröffnungstagung am 22. Oktober gewidmet. Über 70 nationale und internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Wissenschaftsorganisationen, Ministerien und Unternehmen diskutierten in der eintägigen Veranstaltung Aspekte der weiteren Professionalisierung des Wissenschaftsmanagements und die Rolle des ZWM in diesem Prozess.

    Das als gemeinnütziger Verein verfasste Zentrum fungiert als gemeinsame Plattform für das Wissenschaftsmanagement der zur Zeit 38 institutionellen und persönlichen Mitglieder aus allen Bereichen der Wissenschaftslandschaft. Es wurde als gemeinsame Selbsthilfeeinrichtung von Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Wissenschaftsorganisationen und Wissenschaftsförderorganisationen gegründet. Zwischenzeitlich zählen auch eine Reihe von Unternehmen zu den Mitgliedern. Prof. Dr. Hanns H. Seidler, Vorsitzender des Vorstandes des ZWM und Kanzler der TU Darmstadt, betonte die Zielsetzung, die Professionalität im Wissenschaftsmanagement auf allen Ebenen zu steigern und der Versäulung des Wissenschaftssystems entgegenzuwirken. Auch dem Blick über den nationalen Tellerrand wird besondere Bedeutung zugemessen; hierzu kooperiert das ZWM mit einschlägigen internationalen Netzwerken. Die Veranstaltung zeigte, dass die Einrichtung eines solchen Zentrums zur gemeinsamen Selbsthilfe nicht nur als notwendig angesehen wird, sondern einen umfangreichen Bedarf deckt. Auch der spezifische Funktionenmix aus Aus- und Weiterbildung, anwendungsorientierter Forschung, Dokumentation und Wissenstransfer wurde einhellig begrüßt und weitere Problemfelder für die Tätigkeit des ZWM aufgezeigt.

    Aktuelles Projekt des ZWM im Bereich der Ausbildung ist das postuniversitäre Ergänzungsstudium Wissenschaftsmanagement, das 16 Teilnehmer ab November 2002 an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer (DHV) ab-solvieren werden. Das einsemestrige Programm für Absolventen unterschiedlicher Disziplinen wurde vom ZWM in Kooperation mit der DHV Speyer entwickelt. Es richtet sich an Berufsanfänger mit ersten Erfahrungen in Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, die in Speyer eine spezifische und praxisgerechte Qualifizierung im Wissenschaftsmanagement erlangen können.

    Lars Ekholm, Generalsekretär der Schwedischen Universitäten-Vereinigung, umriss in der Eröffnung die aktuellen Herausforderungen an das Wissenschaftsmanagement in Europa. Danach kennzeichnet die Legitimation von Forschungstätigkeiten gegenüber Gesellschaft und Öffentlichkeit eine zentrale aktuelle Aufgabe, ebenso die Veränderungen in den administrativen und wissenschaftlichen Führungsfunktionen und ihrer Zusammenarbeit. Prof. Dr. Uwe Schimank, FernUniversität Hagen, untersuchte die nationalen Entwicklungen der Governance in den Hochschulen und Dorothee Dzwonnek, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums Jülich, beleuchtete die aktuellen Prozesse der Programm- bzw. Außensteuerung von Wissenschaftseinrichtungen. Beide hinterfragten Aspekte der aktuellen Reformbestrebungen und -vorstellungen auf der Basis der angestrebten Ziele und verwiesen auf offene Fragen, die sie im zukünftigen Tätigkeitsfeld des ZWM verankerten.

    Im Schlusswort der Eröffnungsveranstaltung hob Prof. Dr. Jürgen Zöllner, rheinland-pfälzischer Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur, hervor, dass das Management von Wissenschaftseinrichtungen in Zukunft gänzlich neuen Herausforderungen gegenübersteht und begrüßte die Initiative des ZWM und seinen besonderen säulenübergreifenden Ansatz.

    Kontakt:
    Dipl.-Soz. Brigitte Jahn-Zimmermann
    Zentrum für Wissenschaftsmanagement e.V. (ZWM)
    Freiherr-vom-Stein-Str. 2
    67346 Speyer
    Fon: (0 62 32) 654-390
    Fax: (0 62 32) 654-290
    Email: jahn-zimmermann@zwm-speyer.de


    More information:

    http://www.zwm-speyer.de


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters, Scientific conferences
    German


     

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