idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/29/2002 15:04

Puzzle-Arbeit mit System

Dr. med. Eva M. Kalbheim Pressestelle
Deutsche Krebshilfe e. V.

    Deutsche Krebshilfe motiviert zur Teilnahme an Therapiestudien

    München (ek) - "Ziel einer Therapiestudie ist immer das Bestreben, eine für den Kranken optimale Therapieform zu entwickeln." Damit brachte Professor Dr. Dr. h.c. Robert Fischer, Vorsitzender des Medizinischen Beirats der Deutschen Krebshilfe, auf den Punkt, dass der Patient auf dem langen Weg von der Forschung in die Klinik nie aus dem Blick geraten darf. "Therapiestudien sind Puzzle-Arbeit mit System", betonte er im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie in München. Für den Fortschritt in der Krebsmedizin sind diese Studien unabdingbar.

    "Eine optimale Therapie bedeutet aus der Sicht des Krebspatienten: So wirksam wie möglich und gleichzeitig so nebenwirkungsarm wie möglich", sagte Professor Fischer im Rahmen eines Symposiums. Jede Therapiestudie trage dazu bei, dieses Ziel zu erreichen. Trotzdem rufen Therapiestudien sowohl in der Bevölkerung als auch bei manchen Ärzten Ängste hervor - Assoziationen wie "Versuchskaninchen" werden geweckt. Doch dies ist völlig unbegründet: "Wer als Krebspatient an einer Therapiestudie teilnimmt, bekommt die beste zur Zeit bekannte Behandlung und erhält durch neue Modifikationen zusätzliche Heilungschancen", so Fischer. Darüber hinaus werde jede Studie streng überwacht.

    Die Unterstützung von Therapiestudien stellt einen wichtigen Förderschwerpunkt der Deutschen Krebshilfe dar. Jahr für Jahr investiert die Organisation viel Geld in diesen Bereich, insgesamt rund 40 Millionen Euro. Davon flossen allein 15,5 Millionen Euro in die Behandlung krebskranker Kinder: Neben vielen Behandlungskonzepten bei krebskranken Erwachsenen finanziert die Deutsche Krebshilfe fast alle in Deutschland laufenden Therapie-Optimierungsstudien bei krebskranken Kindern. Damit ist die Deutsche Krebshilfe der wichtigste private Förderer der Krebsforschung. Nicht zuletzt dank ihrer Aktivitäten konnten große Erfolge erzielt werden: Heute können jeder zweite erwachsene Krebspatient sowie drei von vier krebskranken Kindern dauerhaft geheilt werden.

    Infokasten Therapiestudien
    In Therapiestudien - auch klinische Studien genannt - werden Behandlungsverfahren an einer größeren Anzahl von Patienten statistisch geplant, systematisch überprüft und sorgfältig ausgewertet. Grundsätzlich unterscheidet man:
    · Präklinische Studien: Im Labor werden die physikalischen und chemischen Eigenschaften eines neuen Wirkstoffes oder einer neuen Behandlungstechnik untersucht.
    · Klinische Arzneimittelprüfungen in den Phasen I, II und III: In Deutschland dürfen nur Arzneimittel verschrieben und verkauft werden, deren Wirksamkeit und Unbedenklichkeit nachgewiesen sind. Hierzu müssen sie vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) offiziell zugelassen werden. Voraussetzung dafür ist, dass alle drei Phasen der klinischen Arzneimittelprüfung der Reihe nach erfolgreich durchgeführt wurden. Phase-IV-Studien überprüfen bereits zugelassene Medikamente.
    · Therapie-Optimierungs-Prüfungen (TOP): Etablierte Behandlungsmethoden werden zum Beispiel in anderer zeitlicher Abfolge oder mit anderen Dosierungsschemata angewendet oder neu kombiniert. Ziel ist es, die Heilungschancen von Patienten zu vergrößern oder ihre Lebensqualität zu verbessern.
    Bei der Durchführung von Studien werden äußere Einflussfaktoren zum Beispiel durch Randomisierung, Verblindung oder Doppel-Verblindung weitgehend ausgeschlossen. Eine Ethikkommission überprüft, ob alle Schutzbestimmungen eingehalten werden, und erteilt den Studienärzten die Zustimmung für ihr Vorhaben. Jede Studie muss bei den Aufsichtsbehörden der Bundesländer angemeldet werden.

    Die Broschüre "Klinische Studien" kann kostenfrei bei der Deutschen Krebshilfe, Postfach 14 67, 53004 Bonn, Fax: 0228/ 72 99 0-11, E-Mail: deutsche@krebshilfe.de, bestellt werden. Außerdem kann die Broschüre im Internet unter www.krebshilfe.de im Volltext gelesen und heruntergeladen werden.


    More information:

    http://www.krebshilfe.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).