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10/29/2002 16:08

Medienkompetenz von Schülern: Sozialer Hintergrund muss nicht entscheidend sein

Julia Schormann Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Studie von Bertelsmann Stiftung und Heinz Nixdorf Stiftung

    Leverkusen und München liegen in Deutschland vorn/ Deutschland zeigt großen Aufholbedarf

    Gütersloh, 29. Oktober 2002. Medienkompetenz von Schülern muss nicht vom sozialen Hinter-grund der Eltern abhängen. Dies zeigt eine internationale Studie der Bertelsmann Stiftung und der Heinz Nixdorf Stiftung. Experten haben Regionen ermittelt, die seit mehreren Jahren erfolgreich die Integration neuer Medien in den Unterricht fördern. Darunter sind auch Gebiete mit einer hohen Arbeitslosenquote und geringem Durchschnittseinkommen. Besonders wirksame Konzepte gibt es in Australien (Southern Metropolitan Area, Barwon South Western Region), Großbritan-nien (Birmingham, Dudley) und in den USA (Clovis/ Kalifornien, Houston/Texas). In diesen Regionen liegt das Verhältnis von Schülern zu PCs bei durchschnittlich 6 zu 1, die Schüler nut-zen mindestens eine Stunde pro Tag die neuen Medien im Unterricht und zeichnen sich durch überdurchschnittliche Medienkompetenz aus. Hier hat sich gezeigt, dass erfolgreiche regionale Strategien für den Einsatz neuer Medien in Schulen die digitale Spaltung der Gesellschaft über-brücken könnten.

    In Deutschland sind München und Leverkusen die Städte, die ihre Schulen am wirkungsvollsten durch neue Medien vernetzen. In Ausstattung, Mediennutzung und -kompetenz bleiben die deut-schen Orte aber hinter den anderen Regionen zurück. Dass Deutschland im internationalen Ver-gleich schlecht abschneidet, bestätigen auch heute veröffentlichte Daten der Pisa-Studie zu neuen Medien: Erst 18 Prozent aller 15-Jährigen in deutschen Schulen lernen regelmäßig mit Compu-tern, 37 Prozent hatten diese Chance noch nie. In führenden Ländern wie Australien oder Groß-britannien lernen dagegen schon 50 bis 60 Prozent regelmäßig mit neuen Medien. "Deutschland hat hier großen Aufholbedarf", sagt Gerd Schulte-Hillen, Mitglied im Präsidium der Bertelsmann Stiftung.

    Für die Studie der Bertelsmann Stiftung und der Heinz Nixdorf Stiftung wurden mehr als 3300 Schüler, 600 Lehrer und ca. 70 IT-Koordinatoren befragt sowie 100 Interviews geführt. Ziel war es, die wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Integration neuer Medien zu identifizieren: "Entschei-dend ist die Balance zwischen intensiver Ausstattung, vielfältiger Lehrerfortbildung und der Nutzung digitaler Unterrichtsmaterialien", sagt Oliver Vorndran von der Bertelsmann Stiftung. "Kommt bei den drei Säulen ein Element zu kurz, hängt das Dach schief." Regionen, die erst die Schulen ausstatten, dann Lehrerfortbildung anbieten und später digitale Unterrichtsmaterialien bereitstellen, nutzen das Potenzial der neuen Medien nur unvollständig.

    Um deutsche Kommunen bei der Integration neuer Medien in Schulen zu unterstützen, bieten die Bertelsmann Stiftung und die Heinz Nixdorf Stiftung Seminare für Entscheider an. Dort vermitteln Experten Know-how über die neuen pädagogischen Möglichkeiten, Schulentwicklungspro-zesse, die tatsächlichen Kosten und technische Lösungsansätze.

    Rückfragen an: Oliver Vorndran, Telefon: 05241/ 81-81 331

    Unter www.bertelsmann-stiftung.de finden Sie die Empfehlungen der Bertelsmann Stiftung zum Download.


    More information:

    http://www.bertelsmann-stiftung.de


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    Criteria of this press release:
    Media and communication sciences, Social studies
    transregional, national
    Research results, Science policy
    German


     

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