Die Patienteninitiative "Forschung und Therapie für Spinale Muskelatrophie" unterstützt die Uni Würzburg: Sie stellt dem Institut für Klinische Neurobiologie 25.000 Euro für Forschungsarbeiten zur Verfügung. Diese Summe hat die Initiative zuvor als Spende vom Bayerischen Sparkassen-Verband erhalten.
Die Spinale Muskelatrophie ist eine chronisch verlaufende Krankheit, bei der es durch die Degeneration von Nervenzellen zum Muskelschwund kommt. Die Arbeitsgruppe von Institutsvorstand Prof. Dr. Michael Sendtner will das gespendete Geld für Forschungen verwenden, bei denen degenerative Veränderungen in Motoneuronen im Mittelpunkt stehen.
Motoneuronen sind diejenigen Nervenzellen, die an den Muskeln enden und dort gewissermaßen den "Marschbefehl" geben. Die Würzburger Neurobiologen interessieren sich dafür, warum gerade diese Zellen sehr empfindlich reagieren, wenn es zu einem Mangel am so genannten SMN-Protein kommt, während allen anderen Zellen dies anscheinend nichts ausmacht.
Möglicherweise hängt diese Erscheinung mit einer Besonderheit der Motoneuronen zusammen: Die Fortsätze dieser Zellen können im Extremfall bis zu einem Meter lang sein. So muss zum Beispiel ein einziges Motoneuron das untere Rückenmark mit Muskeln im großen Zeh verbinden. In einer solchen Zelle sind also ganz andere Transportwege zu bewältigen als etwa in einer vergleichsweise winzigen Leberzelle.
Es besteht der Verdacht, dass das SMN-Protein für die Transportvorgänge in den Motoneuronen wichtig ist. Wenn es fehlt, können diese Nervenzellen ihre besonderen Funktionen möglicherweise nicht mehr erfüllen und keinen Kontakt mehr zu den Muskeln herstellen. Wie es um diese Vermutung bestellt ist, wird in der Arbeitsgruppe von Prof. Sendtner untersucht.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Michael Sendtner, T (0931) 201-49767, Fax (0931) 201-49788, E-Mail:
sendtner@mail.uni-wuerzburg.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research projects
German
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