Ab August 2003 sollen Kapitalgesellschaften ebenso wie Banken, Sparkassen und Versicherungen die Möglichkeit erhalten, in einem neuen Beruf auszubilden - dem/der "Investmentfondskaufmann/frau". Mit dem unter Federführung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zur Zeit laufenden Erarbeitungsverfahren der Ausbildungsordnung reagiert die Branche auf die zunehmende Beliebtheit des Investmentsparens: Beobachter gehen davon aus, dass sich durch die Talfahrt an den Aktienbörsen der Trend auch weiter in Richtung Investmentfonds, d.h. der Geldanlage in zusammengestellten und gemischten Wertpapieren und Immobilien verschieben wird. Bisher wurden Bankkaufleute mit erheblichem Aufwand für diese spezielle Anlageform weiter geschult. Der steigende Bedarf an Fachkräften im Investmentfondsgeschäft macht nun mehr und grundlegend ausgebildete Fachkräfte in diesem Bereich und damit den neuen Beruf "Investmentfondskaufmann/frau" erforderlich.
Investmentfondskaufleute werden speziell für den Bereich Geld-, Kapital-, Wertpapier- und Immobilienmärkte qualifiziert, um Anleger/innen so beraten zu können, dass eine Geldanlage in Investmentfonds sich lohnt und in barer Münze auszahlt. Beim Investmentsparen wird, anders als beim Kauf von Aktien, des Geld in unterschiedlichen Mischungen von Wertpapieren und Immobilien angelegt. Allein in Deutschland gibt es gegenwärtig ca. 5000 zugelassene Fonds, in die investiert werden kann. Durch die von Kapitalgesellschaften zusammengestellten "Risikomischungen" werden eventuelle Verluste einzelner Wertpapiere oder Immobilien z.B. durch Gewinne bei anderen ausgeglichen. Der Wert des Gesamtpakets bleibt damit erhalten bzw. kann strotz negativer Entwicklung einzelner Papiere sogar steigen.
Aufgabe der zukünftigen Investmentfondskaufleute wird es sein, ihre speziellen Kenntnisse einzusetzen bei der Vorbereitung des Auflegens und der Entwicklung von Fonds und mitzuwirken beim Fondsmanagement. Dazu gehören die eigenständige kaufmännische Abwicklung des Fondsgeschäfts wie die Fondsbuchhaltung, das Fondsrechnungswesens, das Fondscontrolling sowie Researchtätigkeiten. Außerdem sollen Investmentfondskaufleute das Depotgeschäft bearbeiten, Kunden beraten und Vermittler betreuen.
Es wird davon ausgegangen, dass sich zur Qualifizierung auch des eigenen Fachkräftenachwuchses nicht nur Kapitalanlagegesellschaften, sondern ebenso Banken, Sparkassen und Versicherungen für die Ausbildung von Investmentfondskaufleuten interessieren und ab August 2003 Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen werden.
An der Erarbeitung des Berufs "Investmentfondskaufmann/frau" sind neben dem BIBB der Bundesverband Deutscher Investment- und Vermögensverwaltungs-Gesellschaften e. V. und die Gewerkschaft ver.di beteiligt. Die Ausbildungsordnung soll am 1.8.2003 in Kraft treten und insbesondere in den regionalen Schwerpunkten Rhein-Main, München und NRW neue qualifizierte Ausbildungsplätze schaffen.
Ansprechpartner zur Erarbeitung des Berufs "Investmentfondskaufmann/frau" sind im BIBB: Rainer Brötz , Tel.: 0228/107-2421, Email: broetz@bibb.de und Marlies Dorsch-Schweizer Tel.: 0228/107-2418, Email: dorsch-schweizer@bibb.de
http://www.bibb.de/publikat/telegramm/nov02.pdf
http://www.wbv.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Studies and teaching
German
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