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10/31/2002 12:52

Charité: Pilotprojekt Juniorprofessuren abgeschlossen

Dr. med. Silvia Schattenfroh GB Unternehmenskommunikation
Charité-Universitätsmedizin Berlin

    Das Pilotprojekt Juniorprofessoren an der Charité, das am 12. Juni 2001 vom Fakultätsrat beschlossen worden war, ist termingerecht im Oktober 2002 abgeschlossen worden. Die letzte Unterschrift ist jetzt unter die Berufungsurkunden von acht jungen Wissenschaftlern (zwei Frauen und sechs Männern) gesetzt worden, die ihre wissenschaftlich Exzellenz u.a. durch Einwerbung eigene Drittmittel nachgewiesen haben sollten. Ausserdem intendierte das Pilot-Projekt "Juniorprofessur", im Ausland tätige Wissenschaftler zur Rückkehr nach Deutschland zu bewegen. Insgesamt, so der Prodekan für den wissenschaftlichen Nachwuchs, Professor Roland Wauer, übersteigt die Drittmitteleinwerbung der Juniorprofessuren die Höhe der Personalkosten, die von der Fakultät für die Finanzierung von deren Arbeitsgruppen angesetzt worden ist.
    Die acht Juniorprofessoren/innen waren aus insgesamt 56 BerwerberInnen in einem mehrstufigen Verfahren ausgewählt worden. Sie erhalten jetzt für Investitionen eine einmalige Erstaustattung in Höhe von 76.000 Euro durch das Bundesministerium für Bildung Forschung. Außerdem wurden sie von der Fakultät großzügige apparativ, personell und räumlich ausgestattet. Somit gut ausgerüstet, können sie nun sechs Jahre lang selbständig, das heißt, nicht gebunden an einen Lehrstuhlinhaber, dem sie zuarbeiten müßten, Forschung und Lehre betreiben und sich weiter in ihren Forschungsgebiet und in der Lehre profilieren. Eine Evaluation ihrer Leistung ist nach drei und sechs Jahren vorgesehen. Spätestens dann wird feststehen, wer von diesen "Professoren auf Probe" schließlich dauerhaft an der Universität bleiben wird.
    Frau Dr. med. Young-Ae Lee-Hübner (34) legt den Schwerpunkt ihrer Forschung auf die genetischen Ursachen allergischer Erkrankungen, wobei sie klinische und Grundlagenforschung vereint. Nach einer ausgezeichneten Promotionsarbeit hat sie mit einem Auslandsstipendium an der Kinderklinik in Boston(USA) gearbeitet, und leitet seit 2000 eine eigenen Arbeitsgruppe, sie warb bisher eigene Drittmittel in erheblichem Umfang ein, sie ist Gutachter bei einem angesehenen Fachblatt (Journal Clinical and Experimental Allergy) und wurde 2001 mit einem internationalen Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Sie arbeitet zur Zeit am Otto Heubner Zentrum der Charité, ("Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie und Allergologie").
    Von der Universität von Kalifornien in San Francisco UCSF, USA, wo er auf dem Gebiet der Neurophysiologie mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft, arbeitete, kommt Dr. med. Dietmar Schmitz (34) zurück nach Deutschland. Ihn interessieren die natürlichen und fehlerhaften Verbindungen der Nerven (Synapsen) im Gehirn, und damit verbunden die Probleme von Lernen und Gedächtnis. Auch er schloß seine Doktorarbeit (1997) mit "summa cum laude" ab, war 1998 Humboldt-Preisträger und ist von der Humboldt Universität für den Maier Leibniz Preis 2002 vorgeschlagen. Engagement für die Lehre, insbesondere im Rahmen des sog."Reformstudienganges" der Charité zeichnen ihn weiter aus. Er wird am Neurowisenschaftlichen Zentrum der Charité seinen Schreibtisch aufstellen.
    Auch aus den USA vom Howard Hughes Medical Institute in Albany, N.Y., kehrt Dr. rer. nat. Christian Spahn (35) zurück. Der Biochemiker wurde an der Freien Universität Berlin ausgebildet und promovierte am "Max Planck Institut für molekulare Genetik". Seine Themen sind die Proteinbiosynthese und die Wechselwirkungen von Genen und Proteinen. In den USA hat er sich vor allem auf Methoden der Strukturbiologie konzentriert (Elektronen-, auch Kryo-Elektronenmikroskopie von makromolekularen Komplexen) und kooperiert mit dem Labor des deutschen Nobelpreisträgers Professor Blobel an der New Yorker Rockefeller University. Angesiedelt sein wird die Professur im Institut für Medizinische Physik und Biophysik der Charité.
    Von Englands "National Heart and Lung Institute" am Imperial College London, findet Dr. Stefan Anker MD, PhD, (37) an die Charité zurück. In London hatte er schon von 1995 bis -98 klinisch gearbeitet und promoviert (PhD). Seine Forschungsarbeit konzentriert sich auf Herzinsuffizienz und Kachexie (eine besondere Form der Auszehrung). Er hat beachtliche Drittmittel eingeworben, und war Gutachter für 18 wissenschaftliche Zeitschriften. Während des Studiums engagierte er sich als Mitinitiator und Leiter der jährlich ausgerichteten Internationalen "European Student conference, ESC" der Charité. Angesiedelt ist seine Juniorprofessur in der "Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie" der Charité.
    Dr. rer.nat. Achim Kramer (34) absolvierte sein Studium der Biochemie ebenfalls an der FU Berlin und promovierte mit summa cum laude. Er entwickelte an der Charité neuartige Peptidbibliotheken, die vor allem bei immunologischen Fragestellungen erfolgreich verwendet werden konnten. Später wandte er sich der Chronobiologie zu, insbesondere der Neurobiologie circadianer (innerer) Uhren und verbrachte zwei Forschungsjahre an der Harvard Medical School, Boston/USA. Als JP wird er Lehrveranstaltungen im Studiengang "Molekulare Medizin" an der Charité anbieten. Angesiedelt sein wird er mit seiner Arbeitsgruppe in der Abteilung Experimentelle Neurologie der Charité.
    Frau Dr. med. Duska Draguhn (33) hat ihr Studium an der Universität Zagreb absolviert, wo sie auch mit einem Rektoratsstipendium für die beste wissenschaftliche Arbeit unter Studenten ausgezeichnet wurde. Sie promovierte mit summa cum laude nach hrem Wechsel ins "Max Delbrück Centrum für Molekulare Medizin" in Berlin und wechselte mit einem Rahel-Hirsch-Stipendium an die Charité (Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie). Ihr Forschungsgebiet ist die Behandung bzw. die Verhinderung von Schäden an Nierentransplantaten. Dazu wird sie ein experimentelles Transplantationsprogramm aufbauen. Von der Internationalen Gesellschaft für Transplantationsmedizin wurde sie sowohl mit dem Promotionspreis als auch mit dem Young Investigator Award ausgezeichnet.
    Dr. med. Christof Dame (34) hatte nach seiner Ausbildung an der Kinderklinik in Bonn ab 1999 zwei Jahre als Post Doc Stipendiat der Deutschen Forschungsmeinschaft in der Neonatologie an der Universität von Florida gearbeitet und war seit 2001 als Research Fellow im Biochemie -Department an der Howard Hughes Medical Institution tätig. Sein Forschungsgebiet ist die Blutreifung, bzw. deren Störungen während der Fetalzeit und der Neugeborenenperiode. Insbesondere interessiert ihn dabei das sogenannte Erythropoietin-Gen. An der Charité will er im großen Umfeld der Perinatalmedizin auch einen Forschungsschwerpunkt "Fetale Physiologie" einrichten. Seine Forschungen wird er im Biomedizinischen Forschungszentrum, Neonatologie, der Charité vorantreiben.
    Der einzige Juniorprofessor, der bereits die Lehrbefähigung erbracht und die Lehrbefugnis besitzt, ist Privatdozent Dr. med. Ingo Bechmann (34). Er absolvierte sein Medizinstudium in Frankfurt /Main, an der Charité und an der "Yale Medical School" in USA, promovierte 1999 an der Charité mit summa cum laude, erhielt 2000 den Ernst Bumm Preis für den besten Nachwuchswissenschaftler an der Charité und habilitierte sich dort im Mai 2001 für das Fach Anatomie. Seine Forschungen richten sich auf die Immunbiologie des Gehirns, speziell auf Vorgänge, die im Gehirn zur Toleranz gegenüber Fremdsubstanzen führen. Diese Forschungen dürften zum Verständnis der Multiplen Sklerose beitragen.
    29.10.02 Silvia Schattenfroh


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Science policy, Studies and teaching
    German


     

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