Einjähriges Bestehen und Besuch aus Salzburg
Seit nunmehr einem Jahr fördert die Karg-Stiftung das "Odysseus-Projekt", die begabungspsychologische Beratungsstelle des Instituts für Pädagogische Psychologie der Universität Rostock. In diesem ersten Jahr hat die Beratungsstelle sowohl in der Region einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht, als auch im gesamten deutschsprachigen Raum viel Beachtung gefunden. So besucht vom 11.11. bis zum 13.11.2002 Claudia Leitner, Psychologin und Mitarbeiterin des Zentrums für Begabtenförderung und Begabungsforschung in Salzburg, die Rostocker Beratungsstelle, um sich über die Arbeitsweise der Rostocker zu informieren und Fachfragen auszutauschen. "Vielleicht", so Ulrike Sühlfleisch-Thurau, Mitarbeiterin der Rostocker Beratungsstelle, "entsteht auch aus diesem Kontakt eine enge Kooperation, so dass nach und nach ein Netzwerk ähnlicher Einrichtungen geknüpft werden kann".
Frau Sühlfleisch-Thurau wird in ihrer Arbeit von den Mitarbeitern des Instituts für Pädagogische Psychologie der Universität Rostock tatkräftig unterstützt. Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern und Lehrkräften können dadurch umfangreiche psychodiagnostische Untersuchungen sowie Beratung bei begabungspsychologischen Fragestellungen geboten werden. Fragen der Hochbegabung stehen dabei häufig im Mittelpunkt.
Im Regelfall wenden sich Eltern oder Lehrer telephonisch oder per Videokonferenz an die Beratungsstelle. Dort wird das Anliegen aufgenommen und die Eltern werden über das weitere Vorgehen informiert. Je nach Anreiseweg kann auch ein möglichst großer Teil der Beratung telephonisch stattfinden, auch Videokonferenzen sind möglich. Informationen zum Beratungsablauf finden sich auch auf der Homepage www.odysseus-projekt.de.
Die überaus rege Nachfrage nach Beratung zeigt, dass das "Odysseus-Projekt" eine Lücke in der Beratungslandschaft Mecklenburg-Vorpommerns geschlossen hat. Im ersten Jahr wurden insgesamt nicht weniger als 296 Anfragen an die Beratungsstelle gerichtet. Ungefähr 70% der vorgestellten Kinder und Jugendlichen waren dabei Jungen, was für derartige Beratungsstellen nicht untypisch ist, wie Prof. Christoph Perleth vom Institut für Pädagogische Psychologie meint. Vor allem im Vor- und Grundschulalter sowie eingangs der Sekundarstufe I wurden verstärkt Jungen vorgestellt.
Die häufigsten Beratungsanlässe bildeten im "Odysseus-Projekt" Schullaufbahnfragen, auch nachdem anderswo bereits eine Hochbegabung diagnostiziert wurde. Weiter stand die Überprüfung einer vermuteten Hochbegabung im Vordergrund. Auch Beratung bei Motivationsproblemen oder bei verhaltensauffälligen Schülern wurde oft nachgefragt.
Der Anteil von Kindern und Jugendlichen aus Familien mit einfacheren Bildungsabschlüssen der Eltern war dabei deutlich höher als bei vergleichbaren begabungspsychologischen Beratungsstellen in den alten Bundesländern, in denen überwiegend Kinder von Eltern mit Abitur oder Hochschulbildung vorgestellt werden, wie Prof. Perleth betont. Von daher hat das "Odysseus-Projekt" seinen Anspruch recht gut eingelöst, auch Familien zu erreichen, die normalerweise nicht zur "typischen" Klientel von Hochbegabungsberatungsstellen gehören.
Natürlich erwies sich nicht jedes der vorgestellten Kinder und Jugendlichen als hochbegabt. Einem guten Viertel konnte jedoch tatsächlich eine Hochbegabung bescheinigt werden, d.h. sie gehörten zu den obersten 3 Prozent ihrer Altersgruppe. Insgesamt fast 40 Prozent zählten zu den besten 10 Prozent, weitere 40 Prozent gehörten immerhin noch zum leistungsstärksten Viertel. Dies zeigt, dass sich das Klientel der Beratungsstelle im Odysseus-Projekt tatsächlich aus außerordentlich leistungsstarken Kindern und Jugendlichen zusammensetzt.
Prof. Christoph Perlet
T: 0381 498 2650
F: 0381 498 2684
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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