In der Vortragsreihe (Oktober und November 2013) wird aus verschiedenen Perspektiven das schillernde Phänomen der Spiritualität in einer postsäkularen Gesellschaft betrachtet.
Der Streit ums Politische ist immer auch ein Streit über die Quellen unseres Vorstellungsvermögens darüber, dass wir alles auch anders machen können. Man denke an nur Martin Luther Kings „I have a dream“ oder an die Parole vom Pariser Mai 1968 „Unter dem Pflaster liegt der Strand“. Spiritualität ist hier der Schlüsselbegriff für die Mobilisierung von Bildern und Metaphern, die die Leuten aufrufen und berühren.
Die Form einer spirituellen Inspiration politischer Leidenschaften ist heute vor dem Hintergrund der Wiederkehr der öffentlichen und naiven Religion zu bedenken, die jedoch nicht einfach als gefährlicher Fundamentalismus abgetan werden kann. „Denn“, so Heinz Bude vom Hamburger Institut für Sozialforschung, „es ist nicht mehr so ganz klar, wie eine reaktionäre von einer progressiven Beanspruchung der Religion für die Politik unterschieden werden kann.“
Der Soziologe, der die Vortragsreihe geplant hat, gibt zu bedenken, dass „die Reaktion auf diese Selbstermächtigung immer gespalten sein wird: Denn was bei den einen Begeisterung auslöst, kann bei den anderen Erschrecken hervorrufen“. Die „politische Religion“ der Totalitarismen des 20. Jahrhunderts darf man dabei genauso wenig vergessen wie die Macht der sozialen Bewegungen, die wir heute in Gestalt von „Arabellion“ oder „Indignados“ erleben.
Die Vorträge:
14. Oktober 2013
Prof. Dr. Armin Nassehi eröffnet die Reihe mit der Frage nach der mysteriösen Leistung der Spiritualität, die Bestimmtheit aus Unbestimmtheit erzeugt.
28. Oktober 2013
Prof. Dr. Micha Brumlik geht am Beispiel der jüdischen Prophetie den spirituellen Quellen der Gesellschaftskritik auf den Grund.
4. November 2013
Prof. Dr. Hans-Joachim Sander beschäftigt sich mit den illegitimen Orten der Erinnerung in Lateinamerika, die populäre Mythen von den „Heiligen“ einer Theologie der Befreiung wach halten.
11. November 2013
Univ.-Prof. Diedrich Diederichsen denkt zum Abschluss der Reihe über die spirituellen Momente in der Pop-Musik nach. Möglicherweise geht es dabei weniger um Musik als um Erhebung, Befreiung und Verwandlung.
Ort: Schaubühne am Lehniner Platz, Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin
Beginn: jeweils 19.30 Uhr
Eintritt: € 2.50, Ermäßigungsberechtigte frei
Sollten Sie Rückfragen haben oder ein Gespräch mit einem der Referenten oder Herrn Bude wünschen, wenden Sie sich gerne an:
Dr. Regine Klose-Wolf
Hamburger Institut für Sozialforschung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mittelweg 36, 20148 Hamburg
Tel. 040 / 41 40 97 12
Presse@his-online.de
Johanna Lühr
Schaubühne am Lehniner Platz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kurfürstendamm 153
10709 Berlin
Tel. 030 / 89002 138
jluehr@schaubuehne.de
http://www.schaubuehne.de/de/seiten/streit-ums-politische-aktuell.html zur Schaubühne
http://www.his-online.de/veranstaltungen/1930/ zum Vortragshinweis Nassehi
Banner_DieMachtDesSpirituellen
None
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Cultural sciences, Philosophy / ethics, Religion, Social studies
transregional, national
Cooperation agreements, Transfer of Science or Research
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).